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Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Mohrin (Moryń)

Ort der ehemaligen Betstube der Mohriner Juden
Foto: Anke Geißler-Grünberg
Ort der ehemaligen Betstube der Mohriner Juden
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Foto: OLF1.1. FrankRuhlLibre

Die ehemalige Jüdische Gemeinde von Mohrin ist bis heute fast unerforscht. Diese kleine mittelalterliche Stadt lag fern von bekannten Handelsrouten und war vor allem durch handwerkliche Berufe geprägt. Dennoch lebten auch in hier Juden, die im Handel tätig waren, wie beispielweise die Brüder Klein. Da ihr zugehöriger Friedhof vor Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt wurde, muss die Gemeinde schon vor dem Erwerb des Grundstücks existiert haben.  Innerhalb der Stadtmauer direkt neben der südlichen Ausfallstraße nutzte sie ein Haus als Synagoge. Das Gebäude existiert bis heute, wird jedoch nun als Wohnhaus genutzt.

Der Anteil der jüdischen Einwohner an der gesamten Einwohnerzahl Mohrins war 1850 sehr gering. Von 1.427 Einwohnerinnen und Einwohnern waren 64 Jüdinnen und Juden. In den folgenden Jahren nahm dieses Verhältnis ab. Bis 1858 wuchs Mohrin auf 1.524 Menschen, während die Zahl der Jüdinnen und Juden auf 52 Personen sank. Nach einer Zeit des Wachsens, schrumpfte die Jüdische Gemeinde Mohrins in den 1920er Jahren abermals und zählte 1932 nur noch neun Mitglieder, dies entsprach 0,7 % der Gesamtbevölkerung. Somit zählte diese Gemeinde zu den kleinsten der Umgebung. Im Vergleich dazu lebten in Königsberg in der Neumark im Jahre 1932 noch circa 31 Jüdinnen und Juden.

Mit Phillipp Pagel und Max Wolff sind zwei Mitglieder der jüdischen Gemeinde Mohrins namentlich bekannt. Sie übten 1933 den ersten und den zweiten Gemeindevorsitz aus. Es ist davon auszugehen, dass sie zu den letzten zwei Familien in Mohrin gehörten. Der Zweite Weltkrieg und die Herrschaft der Nationalsozialisten bedeutete das grausame Ende der Jüdischen Gemeinde von Mohrin und es lebten nach 1945 keine Jüdinnen und Juden mehr in Mohrin.

Marieke Grenzebach

 

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Foto: OLF1.1. FrankRuhlLibre

Literatur und Quellen

Alicke, Klaus-Dieter: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum: Bärwalde (Hinterpommern), URL: www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/a-b/2233-baerwalde-hinterpommern [Stand 23.09.2020]

Ders.: Königsberg (brand. Neumark), URL: www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/k-l/2366-koenigsberg-brand-neumark [Stand 23.09.2020]

Biranowska-Kurtz, Alicija Rozwój przestrzenny Morynia od Średniowiecza do współczesności, in: Przegląd Zachodniopomorski (3) 2009, S. 51-76.

Bratring, Friedrich Wilhelm August: Statistisch-topografische Beschreibungen der gesamten Mark Brandenburg. Band 3, Berlin 1809.

Miara kultury, in: Gazeta Chojeńska (23) vom 06.06.2006, URL: www.gazetachojenska.pl/gazeta.php [Stand 23.09.2020]

Wirtualny Sztetl: Moryń, URL: sztetl.org.pl/en/towns/m/26-moryn [Stand: 23.09.2020]

 

Denkmalamt Szeczecin: Karta Ewidencyjna Zabytku Nieruchomego Niewpisanego do Rejestru Zabytków 2018.
Staatsarchiv Szczecin, Kartographische Sammlung: Stadtplan Mohrin 1893, 1:25.000/1629
Reinhard Schmook, Albert-Heyde-Stiftung, URL: www.albert-heyde-stiftung.de [Stand: 11.09.2020]