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Geschichte des Jüdischen Friedhofs in Sulechów

Wohnbebauung auf dem Jüdischen Friedhof in Sulechów
Foto: Anke Geißler-Grünberg
Wohnbebauung auf dem Jüdischen Friedhof in Sulechów, rechts die erhalten gebliebene Trauerhalle
Gimmel
Foto: OLF1.1. FrankRuhlLibre

Über den Jüdischen Friedhof im heutigen Sulechów gibt es kaum Informationen, da auch über die Geschichte der Juden im Ort sehr wenig bekannt.

1890 lebte hier, in Züllichau, 96 Juden. Deshalb ist davon auszugehen, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen eigenen Begräbnisort besaßen. Wann dieser an der knapp 2 km westlich des Stadtzentrums liegenden Sandstraße 36 angelegt wurde, ist jedoch unbekannt.

Ein direkt am Friedhof befindliches Gebäude nutzte die Jüdische Gemeinde in Züllichau als Trauer- bzw. Leichenhalle. Ob sie es selbst errichtete, kann nur vermutet werden. Bis 1944 fanden auf dem Friedhof Beerdigungen statt, wurde dann aber geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt lebten keine Juden mehr in Züllichau. Aufgrund geltender Ruhefristen konnte der Friedhof jedoch nicht aufgelassen werden. Im Messtischblatt des gleichen Jahres 1944 ist er darum weiterhin als jüdischer Begräbnisort eingetragen.

In welchem Zustand der Friedhof die NS-Zeit überdauerte, ist ebenfalls unbekannt. Nach Zeugenaussagen existierten im Jahr 1952 noch einige auf Sockeln stehende Grabsteine mit lesbaren Inschriften. Spätestens in den 1980er Jahren erfolgte die komplette Beräumung des Grundstücks und eine Überbauung mit Einfamilienhäusern. Einzig das zum Friedhof gehörende Haus blieb erhalten. Es wurde wahrscheinlich umgebaut und wird heute ebenfalls als Wohnhaus genutzt.

Anke Geißler-Grünberg

Gimmel
Foto: OLF1.1. FrankRuhlLibre