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Jüdischer Friedhof in Brójce (Brätz)

Zustand des Jüdischen Friedhofs in Brójce 2008
Foto: Andrzej Kirmiel
Zustand des Jüdischen Friedhofs in Brójce im Jahr 2008

Heute hat Brójce (vormals Brätz) ca. 1.000 Einwohner und gehört zu Trzciel (vormals Tirschtiegel). Erste Ansiedlungen in Brätz erfolgten bereits im frühen Mittelalter. Bis zur zweiten Teilung Polens im Jahr 1793 gehörte die Stadt zur Republik Polen-Litauen und der Region Großpolen. Danach ging der Ort in preußischen Besitz über.

Eine jüdische Bevölkerung wurde in Brätz erstmals im Jahr 1657 namentlich erwähnt: Nach einem verheerenden Feuer, welches fast die gesamte Stadt niedergebrannt hatte, tat sich die größtenteils evangelische Bevölkerung zunächst schwer damit, die im Ort befindliche katholische Kirche wiederaufzubauen. Der Landrat Franciszek Żegocki aus dem Bomster Land drohte daraufhin damit, die Juden zur Hilfe für den Wiederaufbau zu holen, falls sich der Konflikt nicht von allein beilegen würde. Diese Drohung zeigte Wirkung.

Die ersten Juden kamen dann erst im Jahr 1738 nach Brätz. Mit ihrer Ansiedlung erhielten diese außerhalb des Ortes in einem Waldstück auch ein Stück Land, um hier einen eigenen Friedhof anzulegen. Dieser Friedhof wurde vollständig zerstört und besteht nur noch aus einigen wenigen Fragmenten.

Isabelle Schlüter

 

Für diesen Ort wurden die von Andrzej Kirmiel verfassten Texte für das Wirtualny Sztetl durch Isabelle Schlüter bearbeitet.

Anke Geißler-Grünberg