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Jüdischer Friedhof in Kargowa (Unruhstadt)

Fragmente jüdischen Lebens im heutigen Kargowa
Foto: Anke Geißler-Grünberg
Zerstört und Vergessen - Fragmente jüdischen Lebens im heutigen Kargowa
Aleph
Foto: OLF1.1. FrankRuhlLibre

Über die Geschichte des Friedhofs in Unruhstadt (heute Kargowa, Woiwodschaft Lebus) ist leider wenig bekannt. Er wurde vermutlich nach 1655 eröffnet und während des Nationalsozialismus zerstört. Einige Leute behaupten, dass er 1939 von örtlichen Nationalsozialisten geschändet wurde. Andere Meinungen besagen, dass er im Winter 1944/45 als Widerstandsort des deutschen Militärs gegen die sich nähernde Rote Armee genutzt wurde und entweder beim Aufbau des Stützpunktes oder bei Kriegshandlungen zerstört wurde. Auf dem Friedhof, der eine Größe von ungefähr 0,25 Hektar hatte, lassen sich nur noch wenige Fragmente von ungefähr einem Dutzend Grabsteinen finden. Der Friedhof ist heute geschlossen.

Juden lebten mindestens seit der Gründung der Stadt 1661 in Unruhstadt. Im 18. Jh. wuchs die Jüdische Gemeinde, von denen die meisten Kaufleute waren. Es gab eine Synagoge und eine jüdische Schule. Im 19. Jh. wurde die Gemeinde immer kleiner. Insgesamt fand in Unruhstadt ab den 1850er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg eine generelle Abwanderung statt. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg lebten nur noch 36 jüdische Personen in Unruhstadt. In der NS-Zeit wurde die Jüdische Gemeinde in Unruhstadt ausgelöscht.

Sophie Kamrad

 

Für diesen Ort wurden die von Andrzej Kirmiel verfassten Texte für das Wirtualny Sztetl durch Sophie Kamrad bearbeitet.

Anke Geißler-Grünberg

Aleph
Foto: OLF1.1. FrankRuhlLibre