Das Interview wurde im April 2020 geführt.
Was ist ihre neue Aufgabe an der Uni Potsdam? Welche Forschung und welche Lehre ist geplant?
Ich wurde kürzlich als Juniorprofessor für Landschaftsökologie an der Universität Potsdam eingestellt. Ich werde zuerst Landschaftsökologie und Biotopkatierung für den Bachelor unterrichten. Darüber hinaus hoffe ich in Zukunft auch landschaftsökologische Themen im Masterstudium unterrichten zu können. Meine Forschungsgebiete sind die Interaktionen zwischen ökologischen Gemeinschaften über räumliche und zeitliche Skalen hinweg, einschließlich der Verteilung, Struktur, Abundanz, Demographie und Interaktionen zwischen Organismen. Mein besonderes Interesse gilt den Auswirkungen des Menschen auf die Ökosysteme und die biologische Vielfalt (Stadtökologie, Auswirkungen der Landwirtschaft, Renaturierungsökologie).
Was macht Landschaftsökologie so vielfältig?
Landschaften und die von ihnen unterstützten ökologischen Prozesse sind komplexe Systeme. Sie besitzen eine große Anzahl heterogener Komponenten, die auf vielfältige Weise interagieren und Skalenabhängigkeit, nichtlineare Dynamik und emergente Eigenschaften aufweisen. Das macht das Studium der Landschaftsökologie zu einer äußerst anregenden und vielfältigen intellektuellen Herausforderung.
Warum ist Landschaftsökologie ein wichtiges Thema?
Das Studium der Landschaftsökologie kann Lösungen für gesellschaftliche und ökologische Probleme liefern, die sich direkt auf das Wohlergehen menschlicher Gesellschaften auswirken. Beispiele hierfür sind der Klimawandel, die Biodiversitätskrise und das Management natürlicher Ressourcen. Mit dem wachsenden globalen Bewusstsein für diese Probleme rückt die Landschaftsökologie zunehmend in den Fokus von Wissenschaft und Politik. Ich finde, es ist eine aufregende Zeit, ein Landschaftsökologe zu sein!
Warum haben Sie sich für die Universität Potsdam/unser Institut entschieden?
Ich habe mich entschieden an die Universität Potsdam zu gehen, weil meine Forschung stark mit den Themen des Instituts für Umweltwissenschaften und Geographie übereinstimmt. Ein weiterer entscheidender Aspekt war die Qualität des Forschungsnetzwerks innerhalb der Universität und die Nähe zu mehreren, weltbekannten Forschungsinstituten. Außerdem schätze ich Potsdam wegen seiner Lebensqualität und schönen Umgebung.
Worauf freuen Sie sich besonders?
Ich freue mich besonders auf den Austausch mit meinen neuen KollegInnen und den Studierenden sowie auf die Entwicklung meiner eigenen Forschungsprojekte und den Aufbau einer dynamischen Gruppe rund um die Landschaftsökologie. Persönlich freue ich mich auch auf das Ende der gegenwärtigen Krise, damit ich mein neues Leben in Potsdam besser einschätzen kann.