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Anlage des Jüdischen Friedhofs in Beelitz

Foto: Anke Geißler-Grünberg
Blick auf das südliche Gräberfeld des Jüdischen Friedhofs in Beelitz

Der Jüdische Friedhof in Beelitz befindet sich nahe des heutigen Stadtzentrums an der Clara-Zetkin-Straße, direkt am Zugang zu einem Wohngebiet der 1980er Jahre. Das trapezförmige Grundstück mit einer Größe von lediglich 925 m² liegt hinter einer Klinkermauer geschützt. Die kleine Eingangstür mit seinem stilisierten siebenarmigen Leuchter sowie einem Schild weisen diesen Ort als jüdischen Begräbnisplatz aus.

Links und rechts des Eingangs stehen die meisten der 62 Grabsteine in insgesamt sechs geraden Reihen, inklusive der vielen Grabmalreste und liegender Bruchstücke. Einen Hauptweg gibt es andeutungsweise, beginnend an der jetzigen Eingangstür. Das einst vorhandene Tahara-Haus ist aber verschwunden, sein Standort nicht mehr erkennbar. Im mittleren Bereich des Friedhofs, auf der südlichen Seite, befinden sich Grabanlagen mit doppelten und einfachen Einfassungen. Zwischen den letzten beiden Reihen klafft darüber hinaus eine große Lücke, vereinzelte Grabsteine signalisieren die vormalige Reihung. Der hintere, östliche Teil des Friedhofs ist durch starken Baumbewuchs gekennzeichnet. Die Reste einer alten Wasserpumpe sind in der südöstlichen Ecke erkennbar.

Die chronologische Belegung des Friedhofs erfolgte von West nach Ost. Allerdings ist diese Reihenfolge heute nicht mehr eindeutig erkennbar. So standen 2016 Grabsteine an einer anderen Stelle als noch im Jahr 1990. Wie die Anordnung der Grabanlagen aber zeigt, wurde der oder die Tote jeweils mit Blick nach Ost beerdigt – also in Richtung Jerusalem. Auch zeigen die mehrheitlich hebräischen Inschriften stets dorthin.

Anke Geißler-Grünberg