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Anlage der Jüdischen Friedhöfe in Brandenburg an der Havel

Blick auf Südmauer und Begräbnisfläche des Brandenburger Jüdischen Friedhofs an der Geschwister Scholl Str
Foto: Linda Rust
Blick auf Südmauer und Begräbnisfläche des Brandenburger Jüdischen Friedhofs an der Geschwister Scholl Str.

Friedhof I

Der jüdische Friedhof in Brandenburg an der Havel befindet sich seit 1747 an der heutigen Geschwister-Scholl-Str. [GPS: 52.403690, 12.568534]. An der linken Seite des Friedhofs zur Straße steht eine Informationstafel; unmittelbar vor seinem Eingang gibt es eine Bushaltestelle. Der Eingang selbst besteht aus zwei mit roten Ziegeln gebauten Mauerelementen. Dazwischen ist ein grau angestrichenes hölzernes und mit Metallelementen versehendes Tor. Über diesem befindet sich ein schwarzer halbrunder Metallbogen. An dessen obersten Punkt ist zentriert über dem Tor ein goldener Davidstern befestigt. Der Bogen ist an seiner äußeren Seite mit Voluten, zu Schnecken aufgerollten Metallkringeln, verziert.

Die Friedhofsanlage besteht heute aus einem von Westen nach Osten verlaufenden schwarzen Schotterweg. Auf der nördlichen Seite befindet sich eine freie Wiese, auf der am Rand zum Schotterweg Lebensbaumhecken und an der Seite zur Straße in der äußersten Ecke ein Ahornbaum gepflanzt sind. Diese Seite schließt mit einer unverputzten Backsteinmauer von einer Länge mit circa 65 Metern ab.

Auf der Ostseite befinden sich an einer hohen Backsteinwand mittig eine große und zwei minimal kleinere Gedenkstelen. Auf diesen stehen die Namen der Juden und Jüdinnen, die während der NS-Herrschaft ermordet wurden. Jeweils links und rechts zu diesen befinden sich nochmal fünf weitere Gedenkstelen. Auf diesen sind die Namen derer zu lesen, die einst auf dem Friedhof bestattet wurden. Diese Wand hat in etwa eine Länge von 35 Metern. Auf der südlichen Seite des Friedhofes befindet sich ebenfalls eine gemähte freie Wiese, an dessen Ecken zum Weg hin ebenfalls Lebensbaumhecken stehen. An der Südmauer befinden sich Grabdenkmäler aus Backstein und Sandstein mit Zierelementen. Der Teil der Mauer, an denen sich diese nicht befinden, ist eine grau verputze Backsteinwand.

Friedhof II

Der jüdische Friedhof der Landesanstalt Görden [GPS: 52.421678, 12.483610] befindet sich in der nordöstlichen Ecke ihres allgemeinen Friedhofkomplexes, der wiederum in der südöstlichen Ecke des heutigen Geländes der Asklepios Kliniken liegt. Der Zugang erfolgt über den Haupteingang des Klinikgeländes an der Anton-Saefkow-Allee oder über den Hintereingang aus Richtung Plauer Straße. 

Folgt man dem Weg an der ehemaligen Friedhofskapelle entlang in östlicher Richtung, gelangt man zunächst über einen Schotterweg, der im Verlauf zu einem moosbedecktem Pfad wird, zum jüdischen Friedhof. Der Weg verläuft nur wenige Meter entfernt vom Zaun zur Klinik der forensischen Psychiatrie.

Kehrt man am Ende des Weges dem Zaun den Rücken zu, blickt man auf eine freie Fläche, die von Bäumen umringt ist. Auf der von hohem Bewuchs freien Fläche steht eine im Rechteck angepflanzte etwa 30 bis 40 Zentimeter hohe Nadelhecke. Bis auf eine Öffnung direkt am Ende des Pfades ist sie durchgängig. An der rechten Seite des Eingangs in das Rechteck steht ein Gedenkstein aus Granit. Auf diesem steht in deutscher und hebräischer Sprache: „Zur ewigen Erinnerung: Vollkommen ist das Wirken des Herrn, denn all seine Wege sind gerecht. Mögen Ihren Seelen das ewige Leben beschert sein.“ 

Karl Moritz Bauch