Anlage des Jüdischen Friedhofs in Beeskow

Der knapp 1.200 m² große Jüdische Friedhof von Beeskow befindet sich in einem Waldstück an der westlichen Stadtgrenze nördlich der Kohlsdorfer Chaussee [GPS: 52.163762, 14.219791]. Eingefriedet ist er durch eine hohe Friedhofsmauer. Ein großes Gittertor an der breiteren Ostseite ermöglicht den Zugang.
Wolfgang Weißleder schreibt: „Der jüdische Friedhof wird durch die Gemarkungsgrenze zum Dorf Bornow zerschnitten, beide Teile finden sich jedoch vereint, wenn man einem Waldweg, der von der Kohlsdorfer Chaussee abzweigt, folgt. Kein Wegweiser oder Schild am Eingang, dafür belohnt eine plötzlich hinter einer Schonung auftauchende Friedhofsmauer die Suchenden. Trotz ihrer Reparaturbedürftigkeit zeugt dieses respektable Bauwerk – zunächst aus Feld-, später aus Ziegelsteinen gemauert – sowohl von einfallsreicher Handwerkskunst als auch von der Erweiterung des Friedhofsgeländes.“
Der neuere und nördliche Bereich besteht aus einer geschossenen Rasenfläche; die Grabsteine befinden sich nur noch im älteren Teil. Allerdings steht nur noch ein Stein in situ; er dokumentiert zugleich das letzte bekannte Begräbnis vom März 1928. Sämtliche Grabanlagen sind zerstört. Fast alle erhaltenen Grabsteine und Grabsteinfragmente liegen entlang der südlichen und westlichen Mauer und befinden sich zum Teil unter der Erde bzw. Grabnarbe. Hier liegt auch das älteste Grabmal, für die 1823/24 in hohem Alter gestorbene Ehefrau Henna. Einige Steine sind durch eine überwucherte Doppelgrab-Einfassung nicht sichtbar. Links des Eingangs, im Zentrum des Friedhofs, befindet sich eine rechteckige Gedenkanlage aus Stelen. Die Oberteile von vier Stelen liegen bzw. lehnen anbei.
Anke Geißler-Grünberg