Im Rahmen der im Mai 2017 durch den Senat verabschiedeten E-Learning Strategie der Universität Potsdam wurde das Thema E-Assessment als eine der fünf vordinglich umzusetzenden Maßnahmen bestimmt. Im Rahmen des eLiS-Projekts entstand unter Mitwirkung von BLuM und ZIM ein Konzept zu E-Assessments an der Universität Potsdam.
Das langfristige Ziel ist die vollständige Unterstützung zeitflexibler (synchroner und asynchroner) E-Prüfungen und Online-Prüfungen unter Einbeziehung multimedialer Inhalte. Zur Erreichung der Ziele sind Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen zu realisieren.
Das folgende Schaubild fasst die einzelnen kaskadierenden Stufen zusammen und stellt überblicksartig die Einzelmaßnahmen, den zu leistenden Initialaufwand und die notwendigen Ressourcen für eine Überführung in einen dauerhaften Betrieb dar.
Eine zentrale Moodle-Plattform wird für die Durchführung von E-Prüfungen zur Verfügung gestellt, so kann auf das Spektrum, das Moodle mit seinen Fragetypen und Funktionalitäten bietet, zurückgegriffen werden. Die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen wird sichergestellt sowie erweiterte Funktionen für die Durchführung, Leistungsverbuchung, Archivierung und Einsichtnahme angeboten. Sämtliche organisatorischen und technischen Aufgaben (u. a. das Einpflegen der Fragen) obliegen den durchführenden Lehrenden. Die E-Prüfungen werden vorerst in Pool- und Schulungsräumen des ZIM durchgeführt.
In der vorhandenen Pool-Infrastruktur des ZIM können Studierende unter Aufsicht von Lehrpersonen E-Prüfungen ablegen. Die Pool-Räume werden dabei infrastrukturtechnisch so ausgebaut, dass die Lehrenden für E-Prüfungen mit Moodle die gewünschte Prüfungsumgebung mit zugehöriger Software vorab selbst zusammenstellen können. Für die Durchführung und inhaltliche Ausgestaltung der Klausur sind Lehrende selbst verantwortlich. Die Prüfungsumgebungen der Pool-Räume werden den Maßgaben des Datenschutzes und rechtlichen Anforderungen an E-Prüfungen gerecht. Eine Ansprechperson steht für technische Betreuung der E-Prüfungen zu Verfügung.
E-Prüfungsräume werden durch eine mediendidaktische Beratung unterstützt, diese hilft bei der Überführung klassischer Prüfungen in elektronischen Prüfungen und begleitet den Prüfungsverlauf hinsichtlich Transformation, Durchführung und Evaluation. Dies beinhaltet die qualitätsgesicherte und peer-gereviewte Erstellung von Fragenkatalogen und Optimierung elektronischer Klausuren unter Maßgabe evidenzbasierter Mechanismen. Zusätzlich wird eine umfangreiche Prüfungssoftware für die Durchführung von E-Prüfungen angeschafft und betrieben, die weitergehende Funktionalitäten bis hin zum Schreiben juristischer Volltextklausuren und der Verwendung von Formeln und Computer Algebra Systemen bietet.
In einem landesweiten E-Assessment-Center können Studierende die dort hinterlegten Prüfungen zeitlich flexibel durchführen. Auch Prüfungen anderer kooperierender Hochschulen im In- und Ausland können so ablegt werden, was durch eine stets anwesende Aufsichtsperson sichergestellt ist. Ergänzend können Online-Prüfungen ohne die physische Anwesenheit des Prüflings ermöglicht werden und somit Eignungsprüfungen und Einstufungstests für internationale Studierende über Länder- und Zeitgrenzen hinweg realisiert werden. Das E-Assessment-Center stellt eine weitere Ausbaustufe der skizzierten E-Prüfungsräume dar. Mit einer ergänzenden Infrastruktur und entsprechender Software können beliebige fach- und hochschulspezifische Prüfungsanforderungen realisiert werden. Das Personal kümmert sich um alle organisatorischen Fragen rund um die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der verschiedenen Prüfungsformen.