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17.05.2023: Kooperationsveranstaltung der Potsdamer War Studies mit den Intelligence and Strategic Studies der Hochschule des Bundes in Berlin

Foto: Sönke Neitzel
Einige Teilnehmer des Workshops am 17. Mai 2023, unter Ihnen die Professoren Rüdiger Bergien (letzte Reihe, 1.v.li.) und Andreas Lutsch (vorletzte Reihe, 2.v.li.) von der Hochschule des Bundes, Sönke Neitzel von der Universität Potsdam sowie Olaf Lindner, Präsident der Bundespolizeidirektion 11 (letzte Reihe, 2.+1.v.re.).

Unter dem Titel „A Mission Impossible? Die Intervention des Westens in Afghanistan und die Rolle der Nachrichtendienste, 2001-2014“ fand am 17. Mai 2023 fand in der Bundespolizeidirektion 11 am Schöneberger Ufer in Berlin ein Workshop zur Einsatzgeschichte der Bundeswehr in Afghanistan statt. Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Sönke Neitzel von der Universität Potsdam und Prof. Dr. Rüdiger Bergien von der Hochschule des Bundes gemeinsam organisiert und sollte neben akademischem Input vor allem Zeitzeugen aus Bundeswehr, Bundesnachrichtendienst und Bundespolizei die Möglichkeit geben, über ihre praktischen Erfahrungen während des Afghanistaneinsatzes zu berichten. Begrüßt wurden die Teilnehmer durch den Präsidenten der BPolD 11 Olaf Lindner.

Der Workshop brachte Details der Einsatzrealität in Afghanistan zutage, die zum Teil stark von der der Diskursgemeinschaft im politischen Berlin abwichen: Die Kommunikationswege zwischen den Akteuren in den mit dem Wiederaufbau betrauten PRTs funktionierten nicht immer gut, wenngleich vieles im Einsatz mit der Zeit besser wurde. Es gab Defizite in der operativen Aufklärung und kaum gemeinsame Lagebilder zwischen den beteiligten Akteuren. Nicht zuletzt wurde ein genereller Mangel an politischer Strategie bemängelt. Die Enquete-Kommission des Bundestages wird vieles davon bestätigen und offenlegen. Der Workshop zeigte, dass die Brisanz des Afghanistaneinsatzes nicht nachgelassen hat und dass es von eminenter Bedeutung ist, welche Lehren die Bundesregierung aus dem Einsatz ziehen wird.