Ringvorlesung: Baukulturelle Bildung
Programm
‚Space Oddity‘ – Einführung 1
Carolin Dreinemann, M.Ed. & Prof. Dr. Andreas Brenne, Universität Potsdam
14.10.2025, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
Einführung 2
Carolin Dreinemann, M.Ed. & Prof. Dr. Andreas Brenne, Universität Potsdam
21.10.2025, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
Baukulturelle Bildung als ästhetische Diskurspraxis und die Baukulturexpert:innen von morgen - zwei Beispiele kunstpädagogischer Praxisforschung aus der Schweiz
Prof. Dr. Gila Kolb, Dr. Lea Weniger, Eva Chen (PH Schwyz)
28.10.2025, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
1_ Was hat Kunstpädagogik mit Baukultur zu tun? Eine kunstpädagogische Perspektive der Baukulturellen Bildung wäre, sie als ästhetische Diskurspraxis, als Geflecht materieller, kultureller und symbolischer Dimensionen zu verstehen. Die Dissertation von Eva Chen zeigt, wie dies durch künstlerisch-vermittelnde Zugänge erforscht und praktiziert werden kann.
2_ Wie nehmen Schüler*innen einer dritten Grundschulklasse lokale Baukultur wahr? Welche Erfahrungen machen sie und wie stellen sie sich die vom Menschen gebauten und gestalteten Lebenswelt in der Zukunft vor? Das Forschungsprojekt „Die Baukulturexpert:innen von morgen“ (2022-2025) von Lea Weniger, Rachel Holenweg und Gila Kolb untersuchte mit partizipativen, ästhetischen und raumforschenden Methoden, wie Schüler*innen lokale Baukultur wahrnehmen, erleben und wie sie sich ihren zukünftigen Wohnort vorstellen.
CV
Eva Chen ist Szenografin, Kunstvermittlerin und Doktorandin im kooperativen Doktoratsprogramm Fachdidaktik der Pädagogischen Hochschule Schwyz und der Universität Zürich. In ihrer Dissertation erforscht sie, wie baukulturelle Bildung durch künstlerisch-vermittelnde Zugänge als ästhetische Diskurspraxis entworfen und praktiziert werden kann.
Lea Weniger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsprofessur für Fachdidaktik der Künste und Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Sie forscht und publiziert im Schwerpunkt Kindheit und Raum und beschäftigt sich aktuell mit Fragen zu Erfahrungs- und Handlungsräumen von Kindern und Jugendlichen im gebauten und gestalteten Raum.
Gila Kolb leitet die Forschungsprofessur Fachdidaktik der Künste an der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Zeichnen können im Kunstunterricht, Strategien und agency von Kunstvermittler*innen, Verlernen, Nachhaltigkeit in der ästhetischen Bildung, Bedingungen postdigitaler Kunstpädagogik.
Link zum Projekt "Die Baukulturexpert:innen von morgen": https://digital.phsz.ch/CLB
Baukulturelle Bildung – eine Studie
Dr. Turit Fröbe (Stadtdenkerei Berlin)
Dr. Turit Fröbe ist Architekturhistorikerin und Urbanistin. Sie setzt sich seit Jahren auf theoretischer, praktischer und politischer Ebene dafür ein, die Baukulturelle Bildung systematischer im Bildungssystem und damit in der Gesellschaft zu verankern. Im Rahmen ihres Vortrags stellt sie die wichtigsten Ergebnisse der Studie Baukulturelle Bildung. Bestand, Bedarf, Wirksamkeit vor, die sie im Auftrag des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung durchgeführt hat, berichtet von ihrer Feldstudie, die sie zu Architekturpolitik und Baukulturelle Bildung in Finnland durchgeführt hat und stellt eigene Konzepte und Ansätze vor.
Museum, Kirche, Abrisshaus: Macht der Ort die Pädagogik?
Refiguration von Räumen. Eine gesellschaftliche Herausforderung auch für baukulturelle Bildung
Prof. Dr. Martina Löw, TU Berlin, SFB 1265
Das Verhältnis der Menschen zu ihren Räumen hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Sowohl durch politische als auch durch technische Entwicklungen haben sich die Orientierung gebenden Raumbilder vervielfältigt. Das führt zu einer deutlich gestiegenen Komplexität des Alltags und zu einem grundlegenden Wandel der Gesellschaft.
Martina Löw wird in ihrem Vortrag anhand neuster raumsoziologischer Theorie aktuelle Probleme des sozialen und räumlichen Wandels analysieren. Sie wird die These entfalten, dass es in den letzten Jahrzehnten zu einer Pluralisierung von Raumfiguren gekommen ist. Da jede Raumfigur an eine eigene Handlungslogik gebunden ist, kommt es nicht nur zu Handlungsproblemen, sondern auch zu gegensätzlichen Inklusionsmöglichkeiten. Am Themenfeld der Räume diskutiert Martina Löw Herausforderungen für baukulturelle Bildung.
urbane praxis
Benjamin Foerster-Baldenius, raumlabor Berlin
25.11.2025, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
der Titel hört sich einfach an. Was sich dahinter verbirgt ist nichts geringeres als eine neue Sparte der Kunst die neben Malerei. Skulptur, Fotografie, Medienkunst, Performance, Literatur, Musik, Theater und was die Menschheit sonst in den vergangenen 500 Jahren an bildnerischen und darstellerischen Kunstformen soweit entwickelt hat, das man es benennen kann ergänzt um einen wesentlichen Aspekt: die formalisierte nichtlineare Handlung in der Öffentlichkeit. Und das ist sehr viel mehr als die 80er jahre Dropsculpture im öffentlichen Raum, die Kunst auf dem Verkehrskreisel, Strassentheater, Zirkus oder anderes Gauklertum. Urbane Praxis bearbeitet die Stadt wie ein Bildhauer den Stein, spielt auf ihr wie die Musikerin auf ihrem Instrument und schafft es dabei aus künstlerischer perspektive sperrige Praktiken wie Teilhabe, politische Debatten und Bürokratische Hürden in die Praxis mit einzuweben.
Baukulturelle Bildung – Projekte
Stephanie C. Reiterer
02.12.2025, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
Partizipative Planungsprozesse in der Architektur
Constantin von der Mülbe (BvdM Architekten, Berlin)
02.12.2025, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
Baukultur vermitteln – Teilhabe eröffnen
Prof. Dr. Barbara Welzel, Technische Universität Dortmund
16.12.2025, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
Baukulturelle Bildung entfaltet sich zwischen den Polen von Baukultur vermitteln und Teilhabe eröffnen: zwischen Zeigen, Erkunden und Verstehen sowie wertebasierter, menschenrechtlich fundierter Teilhabe. Neben konkreten Choreografien wie etwa dem „Stadtspähen“ spielt daher die Vermittlung normativer Rahmungen, etwa der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Konvention von Faro des Europarats oder der Neuen Urbanen Agenda der UNO, eine wichtige Rolle.
Das Stadtentdecker-Projekt: Stadtentwicklung als Partizipationsthema
Sabine Thürigen und Mascha Kleinschmidt-Bräutigam, AK Brandenburg
06.01.2025, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
Sich/Verorten. Ins Verhältnis setzen. Topologien aus bildungsphilosophischer Perspektive
Prof. Dr. Kristin Westphal (i.R.), Universität Koblenz
13.01.2026, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
Raumerfahrungen machen wir nicht in einem abstrakten Raum, sondern immer in einer räumlichen Situation. Sie haben einen szenischen Charakter und zeigen sich darin als sinnlich-gestisch vermittelte Erfahrung. Demzufolge entwerfen wir uns nicht allein durch Geste, Stimme, Blick, Bewegung oder Architektur auf den Raum hin, sondern Raum mutet auch an, affiziert uns und fordert uns heraus leiblich zu antworten.
Vor dem Hintergrund einer Topografie der Lebenswelt, die die Vielfalt der Raumerfahrung zu beschreiben sucht und mit der Topophänomenologie den theoretischen Rahmen des Räumlichen stellt, werden an orts- und teilhabebezogenen künstlerischen Performancepraktiken, die andere Wahrnehmungsmodi ausstellen, Raumbildungsprozesse reflektiert. Gefragt wird, inwieweit dadurch neue Möglichkeiten und Impulse, Räume zu denken, entworfen werden und für eine Baukulturelle Bildung im kunstpädagogischen Kontext relevant sein können.
Daten
Kristin Westphal, Dr. em. phil. habil. – Erziehungswissenschaftlerin, Professorin für Grundschulpädagogik Universität Koblenz IfGP, Gründungsmitglied des Zentrums für zeitgenössisches Theater und Performancekunst / Studiengang Darstellendes Spiel/Theater. Schwerpunkte: Pädagogische Anthropologie und Phänomenologie; Ästhetik und Bildung. Erziehen und Bilden in der Kindheit. Performancekunst mit Kindern und Jugendlichen.
Forschungen zur Kulturellen und Ästhetischen Bildung wie: KUNST_RHEIN_MAIN (BMBF 2014–2017) unter meiner Projektleitung Verbund mit dem Künstlerhaus Mousonturm/Tanzplattform; Generation K: Kultur trifft Schule (MWWK Rheinland-Pfalz/Mercatorstiftung 2017–2019). Zusammen mit Prof. W. Waburg (Projektleitung), Micha Kranixfeld, B. Sterzenbach und I. Sauer: Der dritte Ort? Künstlerische Residenzen in ländlichen Regionen (BMBF 12/2019–3/2023).
Mitherausgeberin der Reihen:
Räume der Pädagogik. Weinheim. Basel: Beltz Juventa;
Tanz. Theater. Performance. Bielefeld: Athena I wbv
Aktuelle MHG: KIDS ON STAGE. Andere Spielweisen in der Performancekunst. transgenerational. transkulturell. transdisziplinär, zusammen mit B. Althans, M. Dreyer, M. Hinz. Bielefeld 2022. Landschaft - Performance – Teilhabe, zus. mit J.O. Krüger, W. Waburg, M. Kranixfeld, B. Sterzenbach, Bielefeld 2023. Künstlerische Residenzen in ländlichen Räumen. Un/Doing Difference im Zusammenspiel künstlerischer, sozialer und bildender Prozesse, zus. mit W. Waburg, M. Kranixfeld, B. Sterzenbach, Weinheim/Basel 2024.
Auf das Thema bezogen aktuelle Beiträge unter Kubi-online:
Landschaft als Mitspielerin? Ortsspezifische Performancekunst in ländlichen Räumen, zusammen mit Micha Kranixfeld (2024).
Vom Anderen (der Welt) her denken … Anthropozentrismus-kritische Diskurse.
Zugänge in Kunst und Bildung (2025).
Wenn Sie und Ihre Nachbarschaft Tiere wären, welche wären sie dann?
Karen Winzer
20.01.2026, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
Kindheit und Sozialraum
Prof. Dr. Dominik Krinninger, Universität Osnabrück
27.01.2026, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01
Reflexion und Ausblick
Carolin Dreinemann, M.Ed. & Prof. Dr. Andreas Brenne, Universität Potsdam
03.02.2026, 16-18 Uhr, Campus Golm, Haus 12, Hörsaal 0.01