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Anlage des Jüdischen Friedhofs in Oderberg

Foto: Anke Geißler
Terassen auf dem Jüdischen Friedhof in Oderberg

Der Jüdische Friedhof in Oderberg befindet sich am Stadtrand und liegt am Südhang eines zur Oder abfallenden Sandhügels, auf dem „Mönkefeld“. Auf dem Grundstück mit einer Größe von 2.590 m² wachsen große Eichen, auf der Kuppe des Hangs befindet sich mit dem „Oderberger Steinkreis“ ein Bodendenkmal. Diese Findlinge sind in Nord-Süd-Richtung platziert, was zuletzt zur Annahme führte, sie seien jüdische Grabsteine des frühen 18. Jahrhunderts.

Die Hanglage machte es allerdings erforderlich, Terrassen für die einzelnen Grabflächen anzulegen. Heute erstrecken sich links des Eingangstores stufenweise angeordnete rechteckige Felder mit verputzten, zum Teil beschädigten Umfassungsmauern. Jedes einzelne dieser Grabfelder war wohl für zwei Personen, Ehepaare, bestimmt. Heute befinden sich nur noch auf gut der Hälfte der Felder Grabsteine, die außerdem in einem zumeist schwer beschädigten Zustand sind: Abgebrochene Oberteile stehen vor ihren Sockeln, die Aufsätze fehlen. Grabeinfassungen in Form von Sarkophagen sind zum Teil beschädigt.

Am linken Rand entlang des Zaunes stehen weitere, teilweise schwer beschädigte Grabsteine und bis auf eine Ausnahme ohne Grabeinfassung. Oberhalb der Terrassen befinden sich weitere Grabsteine mit abgedeckten Grabeinfassungen. Auch diese Grabsteine weisen zum Teil schwere Beschädigungen auf. Am rechten Rand des Geländes befinden sich zwei eingefasste Kindergrabstellen, die jedoch keinen Grabstein mehr besitzen.

Die erhaltenen Grabsteine wurden zwischen 1841 und 1933 gesetzt, ihre Ausrichtung wie auch die der Grabanlagen erfolgte im Wesentlichen in westöstliche Richtung. Die Inschriften sind zumeist in Deutsch. Wenn es eine hebräische Schriftseite gibt, dann zeigt diese nach Osten.

Rechts vom gepflasterten Hauptweg, hinter einer niedrigen Hecke und einem Wasseranschluss, erstreckt sich ein großes Feld aus eingefassten Kreisen, in denen verschiedene Büsche wachsen. Mittendrin befindet sich ein gepflasterter Davidstern.

Anke Geißler-Grünberg