Wir suchen zum 1. Mai 2023 eine wissenschaftliche Hilfskraft - im Bachelorstudium (9 h/Woche):
Die Stelle ist zunächst bis Ende des Jahres 2023 befristet. Es besteht anschließend eine Option auf Verlängerung.
Die Stelle umfasst folgende Aufgaben:
- Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung von Lehrveranstaltungen (Moodle)
- Wissenschaftliche Zuarbeiten zur Forschung am Lehrstuhl zu Fragen des Regierens (z.B. Quellenbeschaffung und -auswertung, Recherchen, Bibliotheksverkehr)
- Zuarbeit zu Publikationen (Literaturrecherchen, Textlayout)
- Ggf. Unterstützung bei der statistischen Datenanalyse
- Bearbeitung und Betreuung der Webseite
Erwünscht sind:
- Eigenständigkeit, Kommunikations- und Teamfähigkeit
- Sehr gute Englischkenntnisse
- Sehr gute Office-Kenntnisse (Word, Excel etc.)
- Kenntnisse im Umgang mit statistischer Software sind von Vorteil
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen als ein PDF-Dokument (tabellarischer Lebenslauf, kurzes Motivationsschreiben, aktuelle PULS-Notenliste) per E-Mail bis spätestens zum 24.2.2023 an die Lehrstuhl-Assistenz, Frau Sabine Eichler, Sabine.Eichler@uni-potsdam.de.
In der jüngsten Runde der ERC-Grants war Prof. Fleischer erfolgreich und hat einen ERC Consolidator Grant für ihr Forschungsprojekt „STATE-DNA“ erhalten.
Das Projekt „Evolutionary Government: Origins and Consequences of Structural Change in Government“ (STATE-DNA) widmet sich den formalen Strukturen in Regierungsorganisationen und untersucht deren Veränderungen auf Ebene der einzelnen Organisationseinheiten innerhalb von Ministerien und nachgeordneten Behörden.
Die Ursachen und Auswirkungen dieses Strukturwandels werden in verschiedenen Debatten diskutiert: Als Komponenten einer (administrativen) Staatskapazität, als Unterbau von ministeriellen Portfolios oder als Elemente von Regierungsorganisationen und Akteure in der exekutiven Politikgestaltung.
STATE-DNA verbindet diese Perspektiven und begreift die Organisationseinheiten als „Bausteine“ des modernen Staates, die somit auch aus evolutionsbiologischer Perspektive untersuchbar sind. Entsprechend wird das ERC-Projekt neue Theorien und Methoden nutzen, auch aus den Naturwissenschaften, um die Ursachen und Wirkungen von Strukturveränderungen in Frankreich, Deutschland, Japan, Niederlande, Norwegen und Großbritannien von 1815 bis 2025 zu analysieren.
Der ERC Consolidator Grant ist mit einer Fördersumme von ca. 2 Millionen Euro verbunden und das Projekt hat eine Laufzeit von 5 Jahren.
Julia Fleischer und weitere Koautoren haben einen Artikel zur Erklärung von strukturellen Veränderungen innerhalb der Regierungsorganisation in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich von 1980 bis 2013 in Governance veröffentlicht. Ziel des Artikels ist es, die strukturellen Entscheidungen der Regierungsorganisation mit einem Schwerpunkt auf die innere Organisation der Ministerien zu bewerten. Im Ergebnis zeigt sich, dass Verschiebungen im ideologischen Profil der Kabinette als auch die Nähe der Einheiten zu den politischen Führungskräften signifikante Auswirkungen haben. Konservative Regierungen sind für die Wahrscheinlichkeit struktureller Veränderungen nicht signifikant. In dem Artikel werden die Auswirkungen der Umstrukturierung der Regierungsorganisation in Bezug auf unterschiedliche Forschungsdebatten zur Bewertung der inneren Funktionsweise von Regierungen erläutert.
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Ole A. Danielsen und Julia Fleischer haben einen Artikel zur Erklärung von Strukturveränderungen in norwegischen Ministerien von 1947 bis 2019 in Governance veröffentlicht. In diesem Artikel wird untersucht, wann und warum norwegische Regierungen den Aufbau einer neuen Abteilung oder einer neuen nachgeordneten Behörde bevorzugen. Ziel ist es, koalitionstheoretische Erklärungen mit einer organisationstheoretischen Perspektive zu vergleichen, die stärker etwa die Palette an Organisationstypen in einem Ministerium in den Blick nimmt. Die empirische Analyse zeigt die Signifikanz zentraler parteipolitischer Erklärungsfaktoren, wenngleich auch sektorale Muster aufscheinen, die in künftigen Arbeiten näher beleuchtet werden.
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Julia Fleischer und weitere Koautoren haben einen Artikel zur Erklärung von formalen Namensänderungen in den Einheiten aller Bundesministerien von 1980 bis 2013 im Vergleich zu den Ministerien in Frankreich und den Niederlanden im gleichen Zeitraum in Public Administration veröffentlicht. Ziel des Artikels ist es, die Relevanz parteipolitischer Dynamiken sowie die zentralen Merkmale der bürokratischen Organisation zu untersuchen. Im Ergebnis zeigt sich, dass Einheiten auf der mittleren Hierarchieebene (in Deutschland: Unterabteilungen) häufiger Namensänderungen erfahren als Einheiten auf der höheren Hierarchieebene (in Deutschland: Abteilungen). Zudem lässt sich die Signifikanz diverser zentraler parteipolitischer Erklärungsfaktoren und somit die Relevanz solcher Erwägungen bei Namensänderungen von Organisationseinheiten in der Bundesverwaltung nachweisen.
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Jana Paasch hat einen Artikel zur Implementierung von europäischen Politikvorgaben im deutschen Mehrebenensystem im Journal of Common Market Studies veröffentlicht, in dem sie die Umsetzung von EU-Richtlinien in den deutschen Bundesländern näher analysiert. Darin diskutiert sie u.a. den Einfluss des Parteienwettbewerbs und der Positionierung von Parteien sowie der Kapazitäten der einzelnen Bundesländer auf eine effektive Umsetzung von EU-Vorgaben im Mehrebenensystem.
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Lukas Thiele und Andree Pruin haben einen Artikel zum Einsatz von Open Innovation im staatlichen Krisenmanagement in dms – der moderne staat veröffentlicht. Um das Potential, aber auch die Risiken von kollaborativen Instrumenten zur Krisenbekämpfung zu diskutieren, untersuchen die beiden Autoren Projekte aus dem #WirVsVirus-Hackathon, welcher im März 2020 als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie durchgeführt wurde. Auf Grundlage von Experteninterviews zeigen sie auf, dass digitale Open Innovation-Formate zur Leistungsfähigkeit und Legitimität staatlichen Handelns in Krisenzeiten beitragen können, da solche Projekte eine breite und diverse Teilnehmerschaft mobilisieren und in kurzer Zeit bürgerzentrierte, nutzbare Lösungen für krisenbezogene Probleme entwickeln können. Dem stehen allerdings Zweifel an der langfristigen Beständigkeit der Projekte, ihrer Skalierbarkeit, sowie Risiken hinsichtlich der Legitimität und Rechenschaftspflicht entgegen.
Der Artikel entstand im Rahmen des EU Horizon 2020 Forschungsprojektes TROPICO (Transforming into Open, Innovative and Collaborative Governments).
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Andree Pruin und Lukas Thiele haben einen Beitrag zu Open Innovation in Krisenzeiten auf dem Blog Innovation durch Krise veröffentlicht. Der Blogbeitrag präsentiert erste Einblicke in eine in Arbeit befindliche Studie und diskutiert, inwieweit Hackathon-Projekte staatliches Krisenmanagement unterstützen können. Untersucht werden Projekte aus dem #WirVsVirus-Hackathon, der im März 2020 unter Schirmherrschaft der Bundesregierung stattfand. Der Blogbeitrag zeigt auf, dass Hackathon-Projekte zusätzliche Kanäle für die Identifizierung und Lösung krisenbezogener Probleme bereitstellen können. Allerdings stehen Unsicherheiten oftmals einer langfristigeren Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Projektteams entgegen und es zeigen sich ambivalente Effekte hinsichtlich des demokratischen Potentials von Hackathon-Projekten.
Die Arbeit entstand im Rahmen des EU Horizon 2020 Forschungsprojektes TROPICO (Transforming into Open, Innovative and Collaborative Governments).
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Julia Fleischer und Nora Carstens haben einen Artikel zu Policy Labs in Public Management Review veröffentlicht. Darin diskutieren sie die Relevanz von Policy Labs für Policy Design im Rahmen der digitalen Transformation der deutschen Verwaltung. Auf Grundlage einer vergleichenden Fallstudie zweier Digitalisierungslabore befasst sich der Artikel mit der Frage, welche Faktoren Boundary Spanning in den Laboren beeinflussen. Die Autorinnen untersuchen dabei im Speziellen den Einfluss des organisationalen Feldes, der Akteurskonstellationen sowie der individuellen Fähigkeiten der Laborteilnehmer.
Die Arbeit entstand im Rahmen des EU Horizon 2020 Forschungsprojektes TROPICO (Transforming into Open, Innovative and Collaborative Governments).
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Nora Carstens hat einen Artikel zu Digitalisation Labs in German Politics veröffentlicht. Sie diskutiert darin die Entwicklung von neuen Formen der Zusammenarbeit im deutschen Mehrebenensystem, die aufgrund des Onlinezugangsgesetzes (OZG) zunehmend entstehen. Sie untersucht im Artikel wie institutionelle Rahmenbedingungen, interne Dynamiken und die Zusammensetzung von Akteuren einen Einfluss auf Policy-Design-Prozesse haben. Diese Arbeit entstand im Rahmen des EU Horizon 2020 Forschungsprojektes TROPICO (Transforming into Open, Innovative and Collaborative Governments).
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Julia Fleischer und Nina Reiners haben einen Artikel zu internationalen Bürokratien in International Studies Review veröffentlicht. Darin diskutieren Sie den aktuellen Stand der Forschung zu diesen Akteuren in den Internationalen Beziehungen und der politikwissenschaftlichen Verwaltungsforschung und argumentieren, dass zumeist Einfluss, Autorität und Autonomie thematisiert werden, um die Handlungsfähigkeit dieser Akteure zu erklären. Weniger Aufmerksamkeit hingegen wird dem politischen Kontext internationaler Verwaltungen gewidmet. Künftige gemeinsame Forschung, die die Internationalen Beziehungen und die politikwissenschaftliche Verwaltungsforschung auch stärker miteinander verbindet, profitiert demnach von akteursbezogenen Erklärungsperspektiven und einer stärkeren Aufmerksamkeit für das (dynamische) politische Umfeld dieser Akteure.
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Eine funktionsfähige Finanzverwaltung ist entscheidend für die Fähigkeit eines Staates, seine Aufgaben zu erfüllen. Dennoch ist kaum erforscht, wie sich eine effiziente Finanzverwaltung in Staaten aufbauen lässt, in denen sie fehlt, und welche Konsequenzen dieser Aufbau zeitigt. Das Projekt "Aufbau einer funktionsfähigen Finanzverwaltung" (FISCAP) verbessert unser Verständnis solcher Aufbauprozesse. Hierzu untersucht das FISCAP-Projekt erstmals empirisch die verschiedenen Strategien, die ergriffen wurden, um die Finanzverwaltung in den ostdeutschen Bundesländern in den 1990er Jahren aufzubauen und evaluiert deren etwaige kurz- und langfristige politische und volkswirtschaftliche Konsequenzen. Seit Oktober 2020 führen wir dieses Projekt gemeinsam mit Kolleginnen an der LMU München sowie der Universität Hohenheim durch und bringen dabei Expertise der Politik- und Verwaltungswissenschaft, öffentlicher Finanzwissenschaft und Organisationsökonomie zusammen.