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Building Fiscal Capacity (FISCAP)

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Foto: FISCAP

FISCAP ist ein interdisziplinäres und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Forschungsprojekt, das sich mit dem Aufbau einer funktionsfähigen Finanz- und Steuerverwaltung in den ostdeutschen Bundesländern nach 1991 befasst. Hierzu werden der Umfang und die Auswirkungen der sogenannten Verwaltungshilfe durch westdeutsche Finanzämter erstmals empirisch untersucht und ausgewertet. Die Verwaltungshilfe wurde in Form von entsendetem oder versetztem Personal sowie als Weiterbildung von Beschäftigten in den ostdeutschen Finanzämtern durch westdeutsche Bundesländer gewährt. Auf Grundlage einer systematischen Datenaufbereitung soll erfasst werden, wie die Verwaltungshilfe in die Organisationsstruktur der Finanzämter eingebettet wurde und sich auf deren Leistungsfähigkeit ausgewirkt hat. Das Forschungsprojekt ist ein Verbundprojekt der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Hohenheim sowie der Universität Potsdam und bündelt Fachkompetenz aus den Bereichen Verwaltungswissenschaft, Finanzwissenschaft, und Organisationsökonomik. Die aus dem Forschungsprojekt gewonnene Empirie erlaubt Rückschlüsse darauf, welche Maßnahmen für den Aufbauprozess einer Finanzverwaltung geeignet sind, insbesondere in Staaten, in denen noch keine funktionsfähige Verwaltungsstruktur und Expertise für die Durchsetzung von Steuergesetzen vorhanden ist.

 

In dem Teilprojekt der Universität Potsdam erfassen wir die Organisationsstruktur der Finanzverwaltung in den ostdeutschen Bundesländern im Zeitraum von 1991 bis 2010. Ziel ist es, die Dynamiken und Veränderungsmuster im Rahmen des Aufbaus einer funktionsfähigen und effizienten Finanz- und Steuerverwaltung systematisch und im Zeitverlauf zu dokumentieren. Dies erlaubt uns beispielsweise zu analysieren, wie administrative Praktiken zwischen West- und Ostdeutschland diffundierten, d.h. die formalen Strukturen westdeutscher Finanzämter den funktionalen Aufbau der ostdeutschen Finanzverwaltung beeinflusst haben, sowie die Muster der Verbreitung bestimmter Strukturprinzipien zwischen den ostdeutschen Finanzämtern zu beleuchten. In Ergänzung zu existierenden sozio-ökonomischen und strukturellen Daten sowie lokalen Demokratie-Indikatoren können wir zudem untersuchen, wie sich eine bessere Finanzverwaltung auf die Entwicklung der lokalen Wirtschaft und auf das Vertrauen der BürgerInnen in ihre Finanzverwaltung auswirkt.


Projektlaufzeit: Dezember  2021 – November 2024
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Kontakt: fleischer@uni-potsdam.de

Team

Prof. Dr. Julia Fleischer

Camilla Wanckel

Zoe Maurer

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