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Jüdischer Friedhof in Oderberg

Foto: Anke Geißler
Eingang zum Jüdischen Friedhof in Oderberg

Oderberg ist eine kleine Stadt nordöstlich von Berlin am Rand des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin und des Oderbruchs sowie in direkter Nähe der deutsch-polnischen Grenze.

Juden lebten hier seit Ende des 17. Jahrhunderts, ihren Friedhof legten sie bereits um die folgende Jahrhundertwende direkt am Südhang eines zur Oder abfallenden steilen Hügels an, auf dem „Mönkefeld“. Er ist sehr gut erhalten und gepflegt. Terrassen bilden die Mehrheit der Grabanlagen, die jedoch nicht mehr durchgängig Grabsteine besitzen. Auffällig und für Brandenburg einzigartig ist, dass ungefähr die Hälfte der erhaltenen 36 Grabsteine mit Sarkophagen ausgestattet ist. Einmalig ist außerdem, dass er sich in unmittelbarer Nähe eines Bodendenkmals befindet.

Der älteste erhaltene Grabstein ist auf das Jahr 1841 datiert. Aus dem Jahr 1933 stammt die letzte bekannte Beerdigung. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde der Friedhof auf ehrenamtlicher Basis gepflegt, 1993-1995 folgte seine Restaurierung und Einfriedung mit einem Zaun. Heute wird er durch die Friedhofsverwaltung des Amtes Britz-Chorin-Oderberg betreut.

Anke Geißler-Grünberg

Diese Dokumentation liegt jetzt gedruckt vor: Anke Geißler-Grünberg, Jüdischer Friedhof in Oderberg. Grabstein-Dokumentation und Mosaiksteine zu seiner Geschichte, in: Maajan - Die Quelle. Jahrbuch der Schweizerischen Vereinigung für Jüdische Genealogie (Bd 8, Heft 123) 2023, S. 51-104.