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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Vorbereitung meines Auslandssemesters erfolgte im Rahmen des Erasmus+ Programms. Besonders positiv war für mich die umfassende Unterstützung durch die Universität Potsdam. Das International Office begleitete mich sehr gut durch den gesamten Prozess, reagierte stets schnell auf Rückfragen und informierte klar über alle erforderlichen Schritte und Dokumente.

Herausfordernd gestaltete sich zunächst die Kommunikation mit der Gasthochschule. E-Mails blieben unbeantwortet, und telefonisch war niemand erreichbar. Nachdem ich dies dem International Office meldete, nahm es selbst Kontakt auf – erst danach erhielt ich eine Rückmeldung. Diese Erfahrung zeigte mir, wie wichtig es ist, ruhig zu bleiben und auf die Unterstützung der Heimathochschule zu setzen. Auch andere Studierende berichteten von ähnlichen Schwierigkeiten.

Die Bewerbungsunterlagen waren auf der Website der Gasthochschule jedoch klar strukturiert und leicht zugänglich, sodass dieser Teil problemlos umzusetzen war.


Studienfach: Betriebswirtschaftslehre

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 07/2025

Gastuniversität: Marmara Universität Istanbul

Gastland: Türkei

Studium an der Gastuniversität

Mein Studium an der Gasthochschule war insgesamt eine sehr positive Erfahrung. Die Lehrveranstaltungen waren dafür gut organisiert, und das akademische Niveau war in manchen Modulen wie Statistik und Mathe anspruchsvoll, aber gut machbar. Besonders hervorzuheben ist die hohe Motivation und Freundlichkeit der Lehrkräfte, die sich intensiv darum bemühten, die Inhalte verständlich zu vermitteln. Bei inhaltlichen oder organisatorischen Fragen standen die Dozentinnen und Dozenten jederzeit hilfsbereit zur Verfügung.

Das Studiensystem unterschied sich in einigen Punkten von dem in Deutschland: Es gab zwei Prüfungsphasen – sogenannte Midterms und Finals –, die einen kontinuierlichen Lernprozess förderten. Die Leistungsbewertung empfand ich als transparent und fair. Viele Lehrveranstaltungen wurden sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch angeboten, was mir eine flexible Kurswahl ermöglichte. Die meißten von meinen gewählten Module wurden auch von meiner Heimatuniversität, der Universität Potsdam, problemlos zur Anrechnung anerkannt.

Das Studienklima war durchweg positiv. Die Atmosphäre an der Universität war offen und unterstützend, sowohl von Seiten der Lehrenden als auch der Mitstudierenden. Besonders erfreulich war die herzliche Aufnahme durch die lokalen Studierenden, die Erasmus-Teilnehmende aktiv integrierten.

Auch die infrastrukturellen Bedingungen waren sehr gut. Es standen ausreichend Lernplätze in der Bibliothek zur Verfügung.

Wohn- und Lebenssituation

Die Wohnungssuche gestaltete sich zu Beginn als etwas herausfordernd. Unklar war zunächst, welcher Stadtteil sich zum Wohnen eignet, wo sich der Campus genau befindet und wie die Entfernungen in Istanbul einzuschätzen sind. Nach zwei Semestern kann ich nun klare Empfehlungen geben, die ich rückblickend selbst gerne vorab erhalten hätte.

Obwohl die Universität ursprünglich im Stadtteil Göztepe angesiedelt war, wurde meine Fakultät im letzten Semester auf den Maltepe-Campus verlegt. Istanbul erstreckt sich über zwei Kontinente – Europa und Asien – die durch ein gut ausgebautes Fährsystem miteinander verbunden sind. Für Studierende empfehle ich ganz klar, auf der asiatischen Seite, genauer gesagt im Stadtteil Kadıköy, zu wohnen. Dieser Stadtteil bietet eine angenehme Mischung aus Lebendigkeit und Rückzugsorten, mit zahlreichen Cafés, Restaurants und einem langgezogenen Park direkt am Meer, der sich ideal eignet, um dem Trubel der Großstadt zu entkommen. Die meisten Erasmus-Studierenden wohnen ebenfalls in dieser Gegend.

Ich selbst habe in einem sogenannten „Erasmus-Haus“ gelebt, das Wohngemeinschaften für 4 bis 7 Personen in verschiedenen Häusern in Kadıköy anbietet. Ich kann aus meiner Erfahrung den Anbieter „Your Best Flat“ empfehlen, dieser war äußerst zuverlässig und professionell. Die monatlichen Mietkosten lagen – je nach Zimmergröße – ungefähr zwischen 270 und 500 Euro. Ursprünglich hatte ich geplant, eine Ein-Zimmer-Wohnung zu beziehen, war aber von dem WG-Konzept so überzeugt, dass ich für zwei Semester dort geblieben bin. Ein Zimmer Wohnungen sind in der Türkei im generellen sehr selten. Besonders positiv war, dass der Anbieter transparent und vertrauenswürdig agierte – was in der Türkei nicht selbstverständlich ist, da es auch unseriöse Wohnungsvermittlungen gibt. Darüber hinaus hat das gemeinsame Wohnen mit internationalen Studierenden ein starkes Gemeinschaftsgefühl geschaffen und meine Erasmus-Erfahrung enorm bereichert.

Die öffentliche Verkehrsanbindung in Istanbul ist sehr gut. Es gibt ein breites Angebot an Verkehrsmitteln, darunter Metro, Busse, Straßenbahnen und Fähren. Die Stadt ist damit trotz ihrer Größe sehr gut zu bereisen.

Bankgeschäfte und Zahlungen konnte ich problemlos über meine bestehenden Onlinekonten bei N26 und Trade Republic abwickeln. Auch die Nutzung von Karten und mobilen Bezahldiensten funktionierte ohne Einschränkungen. Als Krankenversicherung kann ich die internationale Versicherung „GIG“ empfehlen. Die Kommunikation verlief reibungslos, und Anfragen wurden schnell bearbeitet.

Die Lebenshaltungskosten in Istanbul empfand ich insgesamt als vergleichbar mit denen in Deutschland. Zwar schwanken Preise, insbesondere im Lebensmittel- und Gastronomiebereich, teils stark, dennoch war das Leben vor Ort gut plan- und finanzierbar.

Studienfach: Betriebswirtschaftslehre

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 07/2025

Gastuniversität: Marmara Universität Istanbul

Gastland: Türkei

Rückblick

Rückblickend war mein Auslandssemester eine unglaublich bereichernde und schöne Erfahrung. Auch wenn der Start mit einer Vielzahl an organisatorischen Aufgaben verbunden war, hat sich jeder einzelne Schritt mehr als gelohnt. Besonders wichtig ist es, sich frühzeitig und geduldig mit dem Thema Visum auseinanderzusetzen. Das Verfahren wird in einer offiziellen Veranstaltung der Marmara-Universität erklärt, allerdings kann der Großteil der erforderlichen Unterlagen erst vor Ort beantragt werden. Auch wenn dies anfangs überwältigend wirken mag, kann ich die Beantragung des Visums ausdrücklich empfehlen – insbesondere, da ohne gültiges Visum bei der Ausreise hohe Kosten entstehen können, wenn man beispielsweise spontan die Familie besuchen möchte.

Istanbul hat mich von Anfang an begeistert. Die Stadt bietet eine einzigartige Mischung aus kultureller Vielfalt, Geschichte und modernem Leben. Die Universität war fachlich und organisatorisch eine hervorragende Wahl, und ich habe mich dort stets gut betreut und gefördert gefühlt. Besonders beeindruckt haben mich die Offenheit, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort.

Ich bin mit meinem Auslandssemester rundum zufrieden und sehr dankbar, dass ich diese Möglichkeit wahrnehmen konnte. Es war nicht nur eine akademische, sondern auch eine persönliche Bereicherung, die ich jedem Studierenden wärmstens ans Herz legen kann.


Türkei

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