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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Bei meinem Auslandssemester in Porto handelte es sich um mein zweites Erasmus an der Uni Potsdam und um mein drittes in meiner Studienlaufbahn, mit dem Bewerbungsprozess war ich also schon ziemlich vertraut. Bei den einzelnen Fragen die ich trotzdem noch hatte, stand mir aber das Internation Office der Uni Potsdam immer gut zur Verfügung und auch das Pendant an der FLUP in Porto war vor allem telefonisch immer gut zu erreichen.

Obwohl ich erst zum Februar 2025 nach Porto ging, musste ich mich bereits bis Januar 2024 für das Erasmus bewerben und erhielt kurz danach die Zusage. Im Frühjahr 2024 erhielt ich erste Informationen der Universidade de Porto bzw. von der FLUP (Faculdade de Letras). Die meisten Infos waren aber noch nicht relevant für mich da es zunächst die Studierenden, welche zum WS ins Ausland gingen, betraf. Allerdings sollte man sich die Deadlines für das Sommersemester trotzdem bereits vermerken, ich bekam nämlich nicht nochmal eine Erinnerungsmail im Herbst und hatte so ziemlich Glück, dass ich mich rechtzeitig an die Bewerbungsdeadline für Kurse in Porto erinnert habe. Generell steht das Kursprogramm für das anstehende Semester ziemlich früh fest, sodass ich bereits im Oktober ein Learning Agreement mit der Uni Porto erstellte welches ich dann in das Online Learning Agreement übertrug. Man hat aber in der ersten Wochen an der Uni auch nochmal Zeit, ein paar Kurse und das OLA zu ändern.


Studienfach: M.A. Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik

Aufenthaltsdauer: 02/2025 - 07/2025

Gastuniversität: Universidade do Porto

Gastland: Portugal

Studium an der Gastuniversität

Vor und zu Beginn des Semesters gab es einige Info-Veranstaltungen der Uni, manche davon sind auch verpflichtend für die Einschreibung vor Ort bzw. für die Bestätigung des ersten Teils der Confirmation of Stay. Da ich wie gesagt schon zweimal im Ausland studiert habe, habe ich mich ziemlich schnell zurecht gefunden, aber eigentlich sind alle sehr nett und hilfsbereit sodass man auch immer nachfragen kann. Ich habe meine Kurswahl vor Ort nur minimal geändert und musste mich vor allem mit der Unterrichtssprache abfinden. Der Großteil der geisteswissenschaftlichen Kurse an der FLUP sind auf Portugiesisch, sodass ich zwei Kurse auf Portugiesisch belegte obwohl ich quasi keins sprach. Das ist an sich kein Problem, solange Kurse mit „suitable for English-speaking students“ gekennzeichnet sind. Das bedeutet, dass man die Prüfungsleistungen auch auf Englisch absolvieren kann. Ich bin dann einfach immer zu den jeweiligen Kursen hingegangen und habe mich kurz bei der Lehrperson vorgestellt, damit sie Bescheid weiß. Eigentlich herrscht Anwesenheitspflicht in den Veranstaltungen aber für Erasmus-Studierende, die die Sprache sowieso nicht wirklich sprechen, nehmen sie das nicht so ernst. Aber es ist trotzdem wichtig sich regelmäßig im Kurs sehen zu lassen. Der Vorteil der portugiesischsprachigen Kurse war allerdings, dass man besser in Kontakt mit den portugiesischen Studierenden treten konnte. Manche sprachen zwar nicht super Englisch aber es waren eigentlich alle immer sehr offen und hilfsbereit.

Ansonsten gab es der FLUP eine ganz angenehme Bibliothek in der man meist gut einen Platz gefunden hat. Zudem gibt es eine Cafeteria mit günstigem und gutem Kaffee (Siebträger-Espresso für 55ct!!), das vegetarisch-vegane Angebot hat allerdings etwas zu wünschen übriggelassen. Die technische Ausstattung an der FLUP war ok, ich hatte leider öfter Probleme mit Eduroam, aber anscheinend ist das in ganz Portugal so. Und was mit steigenden Temperaturen immer mehr zum Problem wurde: viele Räume an der FLUP werden schnell sehr stickig.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Durch den Besuch von vielen Pflichtveranstaltungen verschiedener Masterstudiengänge bin ich auch recht viel mit einheimischen Studierenden in Kontakt gekommen, die zum Großteil sehr offen waren. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mit den wenigsten über das ein andere Gespräch während des Seminars oder mal einen Kaffee in der Cafeteria hinweg irgendwelche Freundschaften aufgebaut habe. Als Erasmus-Studi ist man einfach zu sehr in einem anderen Rhythmus (weniger Druck, keine Arbeit, mehr Bedürfnis alles mögliche auszuprobieren). Deshalb waren die meisten meiner sozialen Kontakte andere Erasmus-Studis. Manche habe ich an der FLUP kennengelernt, die meisten aber bei Veranstaltungen von ESN Porto und Erasmus Life Porto, zwei Netzwerke, welche Veranstaltungen für internationale Studierende organisieren. Beide bieten eine Mitgliedkarte für 20€ an, welche man braucht, um an bestimmten Veranstaltungen teilzunehmen bzw. Tickets zu kaufen. Allerdings bieten sie vor allem am Anfang viele Events an, an denen man einfach so teilnehmen kann, deswegen kann man auch gut so hingehen um Leute kennenzulernen. Ich habe dort meine engsten Freunde in Porto kennengelernt, aber nach den ersten paar Wochen waren wir eigentlich alle nicht mehr bei den ESN oder ELP Events. Porto hat auch so genug zu bieten.

Wohn-  und Lebenssituation

Ich habe ungefähr zwei Monate vor meiner Ankunft in Porto mit der Suche nach einem Zimmer begonnen. Dafür habe ich die Plattform idealista benutzt. Darüber kann man Zimmer in regulären WGs finden, aber auch viele in Erasmus-WGs, wo die Zimmer dann eh immer nur befristet und mit einem kleinen Aufpreis vermietet werden. Natürlich ist auch hier, wie bei allen anderen Wohnplattformen, etwas Vorsicht geboten um nicht auf irgendwelche Scams reinzufallen. Ich habe letztlich in einer 5er WG mit anderen Erasmus-Studis etwas außerhalb des Zentrums gewohnt. Die Lage war nicht schlecht, vor allem weil man dem Touri-Trubel in der Innenstadt etwas entkommen konnte. Vom Vibe her würde ich Marques oder Bonfim zum wohnen empfehlen und darauf achten, dass man mit der Metro oder zu Fuß zu den wichtigsten Orten kommt. Die Busse sind leider oft ziemlich unverlässlich. Für Menschen bis 23 gibt es ein Gratis-Monatsticket für Bus und Metro, wer älter ist muss leider 30 bzw. 40€ im Monat bezahlen. Das lohnt sich eigentlich nur wenn man mindestens einmal täglich fährt und alle zweit Tage zwei Strecken. Ansonsten sind Bolt und Uber aber so günstig, dass man sich vor allem abends nach dem feiern einfach ein Taxi nach Hause teilt (kostet meist zwischen 3,50 und 5,50€).

Was die sonstigen Kosten angeht, würde ich sagen, dass ich in fast in allen Bereichen so viel Geld ausgegeben habe wie in Deutschland. Meine Miete war ca. 500€ (manche haben mehr, manche weniger bezahlt), Lebensmittel haben höchstens ein bisschen weniger gekostet. Das einzige was deutlich günstiger ist, war das Nachtleben. Ein Clubeintritt hat höchstens 10€ gekostet (vieles war sogar kostenlos), ein Glas Wein hat selten mehr als 3€ gekostet.

Studienfach: M.A. Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik

Aufenthaltsdauer: 02/2025 - 07/2025

Gastuniversität: Universidade do Porto

Gastland: Portugal

Rückblick

Ich würde allen Menschen einen Erasmus-Aufenthalt in Porto empfehlen. Generell fand ich die Atmosphäre in Porto super und auch die Größe der Stadt ist perfekt für ein Erasmus-Semester. Es gibt zwar nicht so viele coole Sehenswürdigkeiten aber viele Bars und ein paar nice Clubs (Shoutout an Ferrobar, Gare und Perola Negra). Das Meer ist natürlich auch direkt da und von Porto kann man viele Trips unternehmen, wie z.B. ein Wochenende in Lissabon, Tagesausflüge nach Braga oder den Geres-Nationalparkt, oder auch längere Reisen an die Algarve, nach Madeira oder auf die Azoren. Vor allem im Sommersemester gibt es aber auch super viele Feiertage und Veranstaltungen in Porto, sodass man auch wenn die Zeit oder das Geld etwas knapper sind eine prima Zeit haben kann (25 de Abril, Serralves em Festa und Sao Joao, um nur ein paar Sachen zu nennen).


Portugal

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