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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe mich für ein Auslandssemester in Norwegen entschieden, weil ich schon immer von der Natur in Norwegen beeindruckt war. Ein weiter Pluspunkt sind die Polarlichter, wo die Wahrscheinlichkeit sie in Trondheim zu sehen schon sehr hoch ist. Die Kontaktaufnahme zur NTNU war zumindest am Anfang nicht optimal, da zu dem Zeitpunkt gerade gestreikt wurde. Deshalb wurden die Bewerbungen nicht weiterbearbeitet und man hat unüblich lange auf die Bestätigung gewartet, dass man angenommen wurde. Jedoch hatte die NTNU darüber informiert und die Kommunikation war danach problemlos. Generell ist aber gar nicht so viel direkter Kontakt zum International Office der NTNU notwendig, da die Websites sehr organisiert und gut strukturiert sind. Gerade für den Anfang sind die Checklisten (https://i.ntnu.no/en/ny-student)  für den Studienstart hilfreich, um über alles einen Überblick zu behalten. Bei der Bewerbung an der Gastuniversität, reicht der Uni ein Nachweis über die Englischkenntnisse durch das Abiturzeugnis. Ansonsten ist vielleicht noch dazu zu sagen, dass jedes Semester ca. 1.500 neue internationale Studenten ankommen und die NTNU alles sehr effizient gestaltet hat.


Studienfach: Betriebswirtschaftslehre

Aufenthaltsdauer: 08/2024 - 12/2024

Gastuniversität: Norwegian University of Science and Technology

Gastland: Norwegen

Studium an der Gastuniversität

Die Lehrveranstaltungen an der NTNU sind meist in kleinere Module unterteilt, die eine Mischung aus Vorlesungen, Übungen und Gruppenarbeiten umfassen. Besonders beeindruckend war die praxisorientierte Ausrichtung vieler Kurse, bei denen der Fokus auf der Anwendung theoretischer Inhalte lag. Die Leistungsbewertung setzte sich oft aus einer Kombination von Zwischentests, Projektarbeiten und einer Abschlussprüfung zusammen. Dies erforderte eine kontinuierliche Mitarbeit während des Semesters, was ich als anspruchsvoll, aber auch sehr effektiv empfand, da es den Lernprozess unterstützte. Die NTNU veröffentlicht auf ihrer Website eine Liste von allen Kursen, die die Kurswahl sehr erleichtern (https://www.ntnu.edu/studies/coursesearch#alesund=false&gjovik=false&trondheim=true&english=true&semester=2024&faculty=-1&institute=-1&multimedia=false&phd=false&open=false&courseAutumn=false&courseSpring=false&courseSummer=false&pageNo=1&season=autumn&sortOrder=ascTitle).   Norwegen hat ein anderes Notensystem als die Uni Potsdam. Des weiteren ist zu erwähnen, dass zumindest in der BWL alle Kurse an der NTNU 7,5 LP hatten, aber in Potsdam nur für 6 LP anerkannt werden. Die Noten gehen von A bis F. Die Uni Potsdam hat eine Umrechnungstabelle veröffentlicht, in der einzusehen ist, welche Note in Norwegen, als welche Note in Potsdam anerkannt wird (https://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/international/images/detailseiten/04_Ins_Ausland/Anerkennung/Notenumrechnung_Norwegen_IO.pdf). Das Studienklima an der NTNU empfand ich als sehr angenehm und unterstützend. Die Kurse auf englisch sind sehr stark von Erasmus Studenten dominiert, jedoch waren in jeden Kurs auch ein paar Norweger. Die Betreuung an der NTNU war hervorragend. Die Dozenten waren jederzeit ansprechbar und nahmen sich Zeit für Fragen und Probleme. Besonders hilfreich waren die Angebote von ESN und SIT. Die Kursangeboten haben, die Internationalen Studenten das Leben in Norwegen erleichtern. Die technische Ausstattung der NTNU war auf einem sehr hohen Niveau. Die Bibliotheken boten moderne Lernräume und waren großzügig mit Arbeitsplätzen und Computern ausgestattet. Besonders angenehm waren die langen Öffnungszeiten, die es mir ermöglichten, flexibel zu arbeiten. Auch die Computerpools waren stets zugänglich und mit aktueller Software ausgestattet, was die Arbeit an Projekten erleichterte. Die NTNU verwendet Blackboard und Teams sehr viel und die meisten Vorlesungsmaterialien werden auf Blackboard gepostet.

Kontakt zu einheimischen und ausländischen Studierenden

Der Kontakt zu einheimischen und ausländischen Studierenden an der NTNU in Trondheim war für mich eine der bereichernden Erfahrungen meines Auslandsaufenthalts. Durch verschiedene Programme und Aktivitäten konnte ich schnell internationale und lokale Kontakte knüpfen. Die norwegischen Studierenden sind generell sehr offen und freundlich, auch wenn sie anfangs eher zurückhaltend wirken können. Besonders durch Gruppenarbeiten in Kursen und informelle Gespräche in den Pausen oder bei Veranstaltungen konnte ich viele einheimische Kommilitonen kennenlernen. Das Buddy-Programm war hierbei eine große Hilfe, da mein zugeteilter Buddy mich in den Alltag der norwegischen Studierenden einführte und mich zu sozialen Aktivitäten einlud. Die NTNU hat eine große internationale Community, und es war erstaunlich, wie schnell ich Kontakte zu anderen Austauschstudierenden knüpfen konnte. Bemerkenswert ist, dass etwa ein Viertel der internationalen Studierenden an der NTNU aus Deutschland kommt. Dies erleichterte es mir, schnell Anschluss zu finden und gemeinsame Aktivitäten zu planen. Gleichzeitig bot die starke internationale Diversität der Studierenden die Möglichkeit, spannende Perspektiven aus aller Welt kennenzulernen. Willkommensveranstaltungen und Events, die von studentischen Organisationen wie dem Erasmus Student Network (ESN) organisiert wurden, waren hierbei besonders hilfreich. Ein Highlight vieler Studenten waren die Koien Wanderungen. Über NTNUI kann man Hütten in Norwegen buchen, in die man dann zusammen mit Freunden wandern kann und dort dann auch übernachten. ESN bietet viele verschiedene Reisen in Norwegen und Finnland an, durch die man zusätzlich Kontakt zu studierenden knüpfen kann. Sie bitten zum Beispiel reisen auf die Lofoten und nach Lappland an, aber auch Skitrips gibt es.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Vor meinem Aufenthalt an der NTNU in Trondheim hatte ich bereits gute Englischkenntnisse, die ich während meines Studiums an der Universität Potsdam und durch private Erfahrungen erworben hatte. Meine Kenntnisse in Norwegisch beschränkten sich hingegen auf grundlegende Begriffe.

Während meines Aufenthalts verbesserten sich meine Englischkenntnisse deutlich, insbesondere in akademischen und alltäglichen Kontexten. Da die meisten Lehrveranstaltungen auf Englisch stattfanden und die internationale Community an der NTNU ebenfalls Englisch als gemeinsame Sprache nutzte, hatte ich täglich Gelegenheit, meine Fähigkeiten anzuwenden. Der regelmäßige Austausch in Seminaren, Gruppenarbeiten und mit internationalen Kommilitonen trug wesentlich dazu bei, dass ich sicherer und flüssiger im Sprechen und Schreiben wurde.

Parallel dazu machte ich große Fortschritte im Norwegischen. Obwohl der Alltag an der NTNU auch ohne Norwegischkenntnisse gut zu bewältigen war, nutzte ich die Gelegenheit, um die Sprache aktiv zu lernen. Ich nahm an einem Norwegischkurs für Anfänger teil, der von der Universität angeboten wurde, und bemühte mich, einfache Gespräche mit einheimischen Studierenden zu führen. Dadurch entwickelte ich ein besseres Verständnis für die Sprache und konnte mich am Ende meines Aufenthalts in alltäglichen Situationen gut verständigen.

Wohn- und Lebenssituation

Die Unterkunftsuche gestaltete sich dank der Unterstützung der NTNU recht unkompliziert. Bereits einige Monate vor Beginn meines Aufenthalts bewarb ich mich über das Studentenwerk SIT für ein Wohnheimzimmer. Leider war es mir nicht möglich einen Platz zu bekommen. Die NTNU versichert nur im Spring und nicht im Autum Semester allen ausländischen Studenten einen Wohnheimplatz. Jedoch verlinkt die NTNU auf ihrer Website auch private Studentenwohnheime in Trondheim. Dort hatte ich dann auch glück und habe eine Wohnung gefunden (https://www.ntnu.edu/lifeandhousing/trondheim/housing). Diese Wohnheime sind gut ausgestattet und bieten sowohl Einzelzimmer als auch Apartments zur Auswahl. Meine Unterkunft war einfach, aber praktisch eingerichtet, und ich teilte die Küche mit anderen internationalen Studierenden. Die Miete war vergleichsweise hoch, wie es in Norwegen üblich ist, beinhaltete jedoch alle Nebenkosten wie Strom, Wasser und Internet. Das öffentliche Verkehrsnetz in Trondheim ist hervorragend ausgebaut. Mit Bussen und Straßenbahnen konnte ich alle wichtigen Orte in der Stadt sowie den Campus leicht erreichen. Studierende profitieren von ermäßigten Monatstickets, die über eine App gekauft werden können. Besonders hilfreich war die „AtB“-App, die nicht nur Tickets bereitstellt, sondern auch Fahrpläne und Routen anzeigt. Für den Aufenthalt eröffnete ich kein norwegisches Bankkonto, da ich meine deutschen Bankkarten problemlos nutzen konnte. Die meisten Geschäfte und Dienstleister akzeptieren Karten, und auch Zahlungen per Smartphone sind weit verbreitet. Barzahlungen sind in Norwegen eher unüblich. Dank der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) war ich während meines Aufenthalts ausreichend versichert und konnte bei Bedarf medizinische Leistungen in Anspruch nehmen. Zusätzlich informierte ich mich über die norwegische Gesundheitsversorgung und stellte fest, dass diese sehr effizient organisiert ist. Internationale Studierende, die länger als sechs Monate bleiben, können sich in das norwegische Gesundheitssystem einschreiben. Die Lebenshaltungskosten in Norwegen sind deutlich höher als in Deutschland. Besonders Lebensmittel und Restaurantbesuche fallen ins Gewicht. Um die Kosten zu senken, kaufte ich oft in günstigeren Supermärkten wie „Rema 1000“ oder „Kiwi“ ein und kochte selbst. Ein sehr beliebtes Restaurant in Trondheim unter den Studenten ist das Egon im Tyholt tårnet. Die Preise sind für Norwegen dort in Ordnung und an manchen Tagen in der Woche gibt es ein Pizza Buffet auf das Studenten rabatt bekommen.

Studienfach: Betriebswirtschaftslehre

Aufenthaltsdauer: 08/2024 - 12/2024

Gastuniversität: Norwegian University of Science and Technology

Gastland: Norwegen

Rückblick

Für zukünftige Austauschstudierende an der NTNU in Trondheim möchte ich einige praktische Tipps mitgeben:

  • Frühzeitig organisieren: Bewerbt euch rechtzeitig für die Unterkunft über das Studentenwerk Sit, da die Wohnheime sehr gefragt sind.
  • Norwegisch lernen: Auch wenn Englisch in Norwegen weit verbreitet ist, hilft es, grundlegende Norwegischkenntnisse zu erwerben – nicht nur im Alltag, sondern auch, um besser mit einheimischen Studierenden in Kontakt zu kommen.
  • Kosten im Blick behalten: Norwegen ist teuer. Kauft in günstigeren Supermärkten wie „Rema 1000“ oder „Kiwi“ ein und nutzt studentische Rabatte, wo möglich.
  • Freizeit aktiv gestalten: Nutzt die unglaublichen Möglichkeiten, die Norwegens Natur bietet. Wandern, Skifahren oder ein Hüttenwochenende sind unvergessliche Erlebnisse.

Insgesamt war mein Aufenthalt an der NTNU eine sehr positive und bereichernde Erfahrung. Besonders gut gefiel mir die internationale Atmosphäre und die Offenheit der Menschen, die ich kennenlernen durfte. Die Möglichkeit, in einem so praxisorientierten Studiensystem zu lernen und gleichzeitig Norwegens beeindruckende Natur zu erleben, war einzigartig.

Weniger angenehm waren die hohen Lebenshaltungskosten, die das Budget manchmal stark belasteten. Dennoch lässt sich auch in Norwegen sparsam leben, wenn man bewusst einkauft und sich auf die studentischen Angebote konzentriert.

Die NTNU und Trondheim sind hervorragend auf internationale Studierende vorbereitet. Von der organisatorischen Unterstützung bis hin zu sozialen Aktivitäten ist alles darauf ausgelegt, den Austausch so angenehm wie möglich zu gestalten. Mein Aufenthalt hat nicht nur meine akademischen Fähigkeiten erweitert, sondern mir auch persönlich sehr viel gebracht. Ich kann jedem, der die Chance hat, einen Austausch an der NTNU nur empfehlen!


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