Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Ich habe Informationen zum Erasmus+ Programm von Mitstudierenden und Freund*innen die das Programm schon abgeschlossen haben erhalten. Daraufhin habe ich mir die möglichen Partneruniversitäten angeschaut und mich entschieden für Island zu bewerben. Meine Großmutter war viel in Island und ich wollte ihre Erfahrungen nachempfinden. Ebenfalls war ich schon viel im warmen Süden und wollte einmal einen „richtigen“ Winter haben und in eine andere Klimazone reisen. Also bewarb ich mich bei der Universität. Das Bewerbungsverfahren war nicht zu anspruchsvoll und ich habe alle Unterlagen zusammenbekommen. Mir wurden Informationen zur Ankunft gegeben. Die Lehrpläne waren zu dem Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht fertig und ich habe nochmal die meisten Kurse wegen terminlichen Schwierigkeiten wechseln müssen, nach meiner Ankunft. Das ging jedoch ohne große Probleme. Durch Zufall habe ich eine gute Wohnung gefunden auf Facebook.
Das Studium an der Gastuniversität
Das Studium ist in Island etwas spontaner organisiert. Es ist wichtig sich auf spontane Änderungen einzulassen, mit dem Wissen, dass alles irgendwie einen Weg finden wird. Die Anforderungen waren auf jedenfall machbar, wobei es wichtig ist in den Bewertungen zu berücksichtigen, dass eigentlich nie 10 von 10 Punkten gegeben wird, sondern höchstens 9.5 von 10 Punkten. Die Professor*innen waren sehr freundlich. Dadurch dass die Uni so klein war, ist es auch mögliche gewesen die Studierenden und Professor*innen näher kennenzulernen. Es gab viele Orte zum Arbeiten, in der Uni sowie der Universitätsbibliothek.
Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden
Die internationalen Studierenden sind über die Gruppe „ESN Iceland“ sehr gut vernetzt. Es gab viele Treffen, vor allem in den ersten Wochen, aber auch über das ganze Semester hinweg. Die Studierenden sind sich alle sehr wohl gesinnt gewesen und nett. Ich habe sozial sehr gute Erfahrungen gemacht und mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Dadurch dass es so ein kleiner Ort ist, triffst du sowieso an den meisten Orten Leute, die du schon irgendwo gesehen hast. Leider ist dies größtenteils in der internationalen „Bubble“. Es war schwierig Menschen, die in Island aufgewachsen sind, kennenzulernen. Generell hatte ich den Eindruck Isländer*innen sind eher privat und unter sich. Ich kann aber auch nichts anderes von mir selbst in meinem Wohnumfeld in Berlin sagen; Ich habe noch nie viel Zeit mit Erasmusstudierenden verbracht.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Meine Sprachkompetenz in Englisch war vor dem Aufenthalt schon fließend und hat sich nicht groß verändert. Ich hatte für ein halbes Jahr nicht die Motivation Isländisch zu lernen.
Wohn- und Lebenssituation
Durch Zufall hat meine Mitstudierende, mit der ich zusammen ins Erasmus gefahren bin, eine Wohnung auf Facebook gefunden. Die Miete war 740€. Wir waren in einer Wohngemeinschaft mit fünf Menschen und drei Katzen. Busse kosten 4.5€ pro Fahrt oder 40€ pro Monat. Die Uni war in der Nähe meiner Wohnung und deshalb brauchte ich kein Busticket. Die Busse fahren schnell und ungemütlich. An sich ist das meiste gut fußläufig erreichbar, wenn man in der Nähe der Uni wohnt und man muss nicht unbedingt viel Bus fahren. Fahrrad fahren ist möglich, aber sehr wetterabhängig. Es regnet und windet einfach sehr viel. Die meisten Isländer*innen habe Autos und es ist eine gute Möglichkeit ebenfalls eins zu haben, um mal aus der Stadt rauszukommen. Das Busnetz ist außerhalb von Reykjavik nicht sonderlich gut ausgebaut. Es gibt auch keine Züge. Es ist möglich sich ein Bankkonto anzuschaffen. Das habe ich aber nicht gemacht, da mir das zu aufwändig war. Ich habe auch keine extra Krankenversicherung abgeschlossen, würde dies aber im Zweifelsfall empfehlen. Ich denke die Lebenserhaltungskosten belaufen sich auf ca 1500-2000€ pro Monat, wenn man auch etwas rumkommen will. In der Freizeit war ich viel in den heißen Pools in Island, klettern, wandern, in der Natur, Snowboarden, in der Uni Gym und in der Uni Bar.
Studienfach: CLEWS
Aufenthaltsdauer: 01/2025 - 05/2025
Gastuniversität: Háskóli Íslands
Gastland: Island
Rückblick
Der öffentliche Verkehr ist bedürftig ausgebaut. Es regnet viel. Der Wind geht in die Knochen. Und dadurch kann es doch sehr kalt sein. Stelle dich ein darauf bei schlechtem Wetter viel drinnen zu sein und dich zu beschäftigen mit einem guten Buch, oder mit Freund*innen zu kochen. Alkohol ist sehr teuer. Das Leben ist vergleichsweise zu Berlin sehr ruhig und langsam. Es gibt nicht viele Leute in dem Land. Dadurch sind die Straßen oft leer. Und es ist gut sich manchmal mit sich selbst beschäftigen zu können. Die Natur ist wahnsinnig schön. Und die Gemeinschaft ist sehr gut. Gehe viel in die heißen Pools.