Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Meine Vorbereitung war recht unkompliziert. Ich habe die Liste aller Informatik-Kurse für Erasmus-Studierende durchgesehen und mir diejenigen notiert, die ich interessant fand
Kursliste und weitere Informationen:
www.vub.be/en/internationalisation-vub/international-relations-what-we-do-how-you-can-reach-us/exchange-erasmus-projects/come-vub-exchange#paragraph-141500
Studium an der Gastuniversität
Ich habe 30 Leistungspunkte belegt, was eine große Herausforderung war. Insgesamt hatte ich sechs Kurse, und fast alle erforderten während des Semesters zahlreiche Abgaben.
Die Kurse waren interessant, und die Professoren waren sehr gut vorbereitet.
Ich habe viel Zeit in der Bibliothek verbracht. Diese ist zwar nicht besonders schön, bietet jedoch eine gute Lernatmosphäre. Sie ist bis 21 Uhr geöffnet, und in der Prüfungsphase kann man über die App „Affluences“ einen Platz reservieren.
Ich fand sowohl die Studierenden als auch die Dozenten sehr freundlich und hilfsbereit.
Für etwa 40€ pro Jahr kann man an vielen Sportangeboten teilnehmen, die über die App „VUB Sport“ einsehbar sind.
Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden
Zu Beginn meines Aufenthalts habe ich an einigen ESN-Veranstaltungen teilgenommen. Dort habe ich viele andere Erasmus-Studierende kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Gleichzeitig habe ich Kontakte zu anderen Informatikstudierenden geknüpft sowie zu Studierenden der ULB, insbesondere beim Bouldern. Außerdem war ich regelmäßig montagabends im Brettspielclub, wo ich weitere Studierende getroffen habe.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Ich studiere bereits auf Englisch am HPI, und auch an der VUB fand mein Studium auf Englisch statt. Da mein Bachelor ebenfalls auf Englisch war, habe ich keine signifikante Verbesserung meiner Sprachkompetenz festgestellt. Ich habe versucht, ein wenig Französisch zu lernen, hatte jedoch nicht viel Freizeit oder Motivation, sodass ich nur geringe Fortschritte gemacht habe. Niederländisch habe ich nicht gelernt.
Wohn- und Lebenssituation
Ich hatte Glück, da ich bereits eine Freundin in Brüssel kannte, die mir half, ein Zimmer in einer WG zu finden. Ich lebte in einer großen WG mit sechs Personen, allerdings hatten wir vier Badezimmer, und sowohl die Küche als auch das Wohnzimmer waren sehr geräumig. Ich wohnte in Schaerbeek, einem ruhigen Stadtteil mit guter Anbindung an die VUB.
Die öffentlichen Verkehrsmittel in Brüssel kosten für Studierende unter 25 Jahren nur 12 € plus 6 € für die Karte pro Jahr – dadurch konnte ich viel Geld sparen. Wer älter als 25 Jahre ist, zahlt jedoch 40 bis 50 € pro Monat.
Ich habe kein Bankkonto in Belgien eröffnet und hatte damit keine Probleme. Ich habe mich offiziell in Brüssel angemeldet, aber meine Aufenthaltskarte erhielt ich erst zwei Wochen vor meiner Rückreise. Der gesamte Anmeldeprozess dauert leider meist recht lange.
Meine deutsche Krankenversicherung war ausreichend. Ich musste nie ins Krankenhaus und konnte alle benötigten Medikamente in der Apotheke rezeptfrei erwerben.
Lebensmittel sind in Belgien etwas teurer als in Deutschland, aber der Preisunterschied war nicht gravierend. Meine Miete für ein WG-Zimmer betrug 570 € – die Lage war in Ordnung, aber nicht zentral. Es gibt definitiv günstigere Optionen, aber diese sind schwer zu finden. Alle, die ich kannte und in einem Studio-Apartment wohnten, zahlten mehr.
Man sollte bei der Wohnungswahl darauf achten, nicht in Molenbeek oder Anderlecht zu wohnen, da diese Viertel als weniger sicher gelten. Auch in der Nähe der Bahnhöfe Midi und Nord ist Vorsicht geboten, weshalb ich empfehlen würde, dort keine Unterkunft zu suchen.
Brüssel ist eine große Stadt mit zahlreichen Freizeitangeboten – ich denke, hier findet jeder etwas Passendes.
Studienfach: M.S. Software System Engineering
Aufenthaltsdauer: 09/2024 – 01/2025
Gastuniversität: Vrije Universiteit Brussel
Gastland: Belgien
Rückblick
Mein Auslandsaufenthalt war eine großartige Erfahrung. Ich habe viele neue Freundschaften geschlossen und spannende Kurse belegt. Brüssel ist eine schöne, internationale Stadt, und ich finde, es lohnt sich, dort für ein Semester zu leben.