Interdisziplinäre Sommerschule 2021
Programm der Interdisziplinären Sommerschule 2021
- Vorläufiges Programm der Sommerschule 2021 (PDF, 262 KB)
Möchtest Du als angehende:r Russlandexpert:in Deinen Blick stärker auf die Regionen Russlands richten und dabei die Disziplinen Border Studies und Memory Studies kennenlernen? Dann möchten wir Dich zur Teilnahme an der Interdisziplinären Sommerschule „Russlands Nordwesten: Lokale und regionale Aspekte im kulturellen Gedächtnis einer Grenzregion“ einladen. Die Sommerschule findet vom 05. bis 11. Juli 2021 in Potsdam sowie vom 21. bis 31. August 2021 in Pskov statt und wird vom Institut für Slavistik der Universität Potsdam zusammen mit der Higher School of Economics Moskau und der Pskover Staatlichen Universität organisiert.
Was Dich erwartet:
- Neue Perspektiven auf Russland, vermittelt von einem internationalen Expert:innenteam
- Spannendes Kulturprogramm in Potsdam, Berlin und Pskov
- Mitarbeit an einem studentischen Projekt in einem internationalen Team
- Betreuung der Projektarbeit durch eine:n Expert:in aus Potsdam oder Russland
- Mehrheitliche Erstattung der Reise- und Aufenthaltskosten
- Zweisprachige Teilnahmebescheinigung
- Möglichkeit zur Anrechnung der Teilnahme als Schlüsselkompetenz (Studiumplus) im Umfang von 6 Leistungspunkten
Was wir von Dir erwarten:
- Hohe Motivation
- Fortgeschrittenes Bachelor- oder Masterstudium
- Gute bis sehr gute Studienleistungen
- Aktive Russischkenntnisse auf mind. B2 Niveau
- Rezeptive Englischkenntnisse
Unten findest Du eine ausführliche Beschreibung der Sommerschule. Wir freuen uns auf Deine Bewerbung, die Du bis zum 20. März 2021 bei Frau Natalia Ermakova (natalia.ermakovauuni-potsdampde) einreichen kannst.
Interdisziplinäre Sommerschule
„Russlands Nordwesten: Lokale und regionale Aspekte im kulturellen Gedächtnis einer Grenzregion“
Vor rund 30 Jahren öffnete der Fall des Eisernen Vorhangs die Grenzen zwischen West und Ost und schuf damit eine wichtige Voraussetzung für die Intensivierung der internationalen Verflechtungen im wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Leben. Der Begriff der Globalisierung rückte ins öffentliche Bewusstsein und weckte Hoffnungen auf weltweite Prosperität und politische Modernisierung im Sinne offener demokratischer Gesellschaften. Seit der Finanzkrise mehren sich Anzeichen dafür, dass die wirtschaftliche Globalisierung ins Stocken gerät. Auf politischer Ebene kam es in einzelnen Ländern Osteuropas und insbesondere in Russland zu einer konservativen Kehrtwende und einer Rückbesinnung auf den starken Nationalstaat. Historische Narrative, wie etwa Russlands Selbstbild als eine vom Westen belagerte Festung wirken hierbei nicht nur identitätsstiftend, sondern haben auch einen direkten Einfluss auf die Politikgestaltung.
Vor dem Hintergrund dieser konservativen Umorientierung veranstaltet das Institut für Slavistik der Universität Potsdam zusammen mit der Higher School of Economics Moskau und der Pskover Staatlichen Universität die Interdisziplinäre Sommerschule „Russlands Nordwesten: Lokale und regionale Aspekte im kulturellen Gedächtnis einer Grenzregion“. Die Sommerschule möchte konzeptionelle Verbindungen zwischen den Disziplinen Border Studies und Memory Studies herstellen, um den Fragen nachzugehen, wie die Erinnerungskultur einer Gesellschaft ihre Wahrnehmung von Grenzen beeinflusst und auf welche Weise Erinnerungskultur für die Formulierung der aktuellen politisch-gesellschaftlichen Agenda instrumentalisiert wird.
Die Grenzstadt Pskov wurde als Fallbeispiel ausgewählt, da sie sowohl historisch aufgrund ihres Status als Grenzfestung und Hauptstadt einer unabhängigen mittelalterlichen Republik interessant ist, als auch aus heutiger Sicht wegen ihrer Nähe zum vermeintlich feindlich gesinnten Westen. Die interdisziplinäre Ausrichtung der Sommerschule ermöglicht es, die Komplexität von Grenzen zu berücksichtigen, die als Ausdruck von kulturellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Prozessen und nicht ausschließlich als geopolitisches Phänomen verstanden werden.
Die Sommerschule gliedert sich in zwei Phasen, die von einem Online Tutorium begleitet werden. Das Ziel der ersten Phase (05.07. – 11.07.2021 in Potsdam) besteht in der fachlichen Vorbereitung der Teilnehmenden auf ihre Forschungsprojekte, die sie während der zweiten Phase (21.08. – 31.08.2021 in Pskov) durchführen. Für die Projektarbeit bilden die Teilnehmenden Teams zu folgenden Themenschwerpunkten:
- Visualisierung eines Grenzgebietes
- Grenzstadtraum als Text der Kultur
- Underground-Kultur in der Provinz
- Puškin ins Museum: Verstaubte Ikone oder lebendiges Erbe?
- Russisch-Orthodoxe Kirche im Kontext einer Grenzregion
- Paradise Lost, Paradise Regained. Das mittelalterliche Pskov im kulturellen Gedächtnis des 19. Jahrhunderts
Die Arbeit an den Forschungsprojekten beginnt im April (14. KW) und wird im Rahmen des Online Tutoriums von Expert:innen betreut.
Während der ersten Präsenzphase, die im Juli (27. KW) in Potsdam stattfindet, vermitteln Expert:innen der Universität Potsdam, der HSE Moskau, der Pskover Staatlichen Universität, des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und des Marc Bloch Zentrums der HU Berlin den Teilnehmenden in Vorträgen und begleitenden Seminaren einen umfassenden Einblick in die Spezifik der
Wahrnehmung von außer- und innerstaatlichen Grenzen im zaristischen, sowjetischen, postsowjetischen und modernen Russland sowie deren Stellenwert für das Leben und Werk bedeutender russischer Schriftsteller, Denker und Künstler.
Im August 2021 (33. und 34. KW) reisen die Projektgruppen nach Pskov, um empirisches Datenmaterial zu sammeln und ihre Projekte fertigzustellen. Für diese zweite Phase der Sommerschule haben Vertreter:innen der Pskover Staatlichen Universität ein umfangreiches fachliches und kulturelles Programm sowie einen zusätzlichen Expert:innenpool für die Betreuung studentischer Forschungsprojekte zusammengestellt. Die Ergebnisse der Projektarbeit werden vor Ort präsentiert und in einem populär-wissenschaftlichen Blog veröffentlicht.
Arbeitssprache der Sommerschule
Russisch (überwiegend), Englisch
Teilnahmebestätigung
Die erfolgreiche Teilnahme an der Sommerschule wird durch eine zweisprachige Teilnahmebestätigung nachgewiesen. Zudem können sich Studierende der Universität Potsdam die Teilnahme an der Sommerschule als Schlüsselkompetenz (Studiumplus) im Umfang von 6 Leistungspunkten anrechnen lassen.
Kosten
Reise- und Aufenthaltskosten, die im Zusammenhang mit der zweiten Präsenzphase in Pskov anfallen, werden größtenteils erstattet. Verpflegungskosten müssen von den Teilnehmenden selbstständig getragen werden. Zudem sollte eine Eigenbeteiligung von ca. 100 Euro für Exkursionen eingeplant werden. Das Institut für Slavistik bemüht sich um die Erschließung weiterer Finanzierungsmöglichkeiten um die Studierenden zu entlasten.
Bewerbungsverfahren
Studierende der Universität Potsdam können sich für die Teilnahme an der Sommerschule bis zum 20.03.2021 unter Beachtung folgender formaler Kriterien bewerben:
• Fortgeschrittenes Bachelor- oder Masterstudium (mind. 3. Semester, Studienbescheinigung)
• Gute bis sehr gute Studienleistungen (Leistungsübersicht)
• Aktive Russischkenntnisse mind. auf B2 Niveau nach GeR (abgeschlossene Sprachmodule oder Sprachzertifikat)
• Rezeptive Englischkenntnisse
Zusätzlich sollten die Bewerbenden ihre individuelle Motivation anhand folgender Fragen auf max. einer Seite darlegen:
• Warum möchtest Du an der Sommerschule teilnehmen?
• Welches Vorwissen bringst Du mit?
• Welcher Themenschwerpunkt interessiert Dich am meisten?
• Welchen Mehrwert erhoffst Du dir durch die Teilnahme an der Sommerschule für Dich und Dein Studium?
Sende Deine Bewerbungsunterlagen als ein PDF-Dokument per E-Mail bis zum 20. März 2021, 23.59 Uhr, an Frau Natalia Ermakova (natalia.ermakovauuni-potsdampde).
Das Ergebnis des Auswahlverfahrens wird Dir bis spätestens 30. März 2021 mitgeteilt. Für weitere Auskünfte kannst Du Dich jederzeit gerne an Frau Natalia Ermakova wenden.