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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Bewerbung lief recht unkompliziert per Mail über das Institut für Geowissenschaften. Da genügend Zeit zwischen Bewerbung und Austausch lag, gab es keine größeren Probleme. Zwar ist die Bürokratie in Norwegen ebenfalls recht träge, aber nachsichtiger als in Deutschland.


Studienfach: Computer Science

Aufenthaltsdauer: 01/2025 - 06/2025

Gastuniversität: University of Oslo

Gastland: Norwegen

Studium an der Gastuniversität

Das Studiensystem ist dem deutschen System grob recht ähnlich: Es gibt Vorlesungen und seminarähnliche Lehrveranstaltungen, die z.T. von Übungen begleitet werden. Auch hier sind die Studierenden zwar recht selbstständig, allerdings gibt es über das Semester häufiger ein paar Abgaben und insgesamt ein bisschen mehr "Handholding" als man es aus Deutschland gewohnt sein könnte. Der Anspruch zwischen den Lehrveranstaltungen schwankt zwar recht stark, insgesamt ist das Schwierigkeitsniveau und die Erwartungshaltung meines Empfindens jedoch eine Stufe unter dem deutschen. Allein aufgrund der Tatsache, dass die meisten Kurse mit 10 Leistungspunkten gewichtet werden und man somit mit 3 Kursen im Semester bereits planmäßig ist, sollte sich der nötige Zeitaufwand pro Semester eher verringern. Die einzige Ausnahme, von der ich gehört habe, waren Austauschstudenten der Medizinfakultät. Persönlich war der akademische Aspekt also nicht beeindruckend. Dies war jedoch ohnehin nicht mein Fokus beim Austausch.

Ansonsten ist die Uni Oslo (UiO) theoretisch nicht zentral gelegen, aber dennoch sehr leicht von überall zu erreichen, da Oslo (verglichen zu anderen Hauptstädten) klein und die Distanzen gering sind. Sehr nice ist der (bis auf die Jura- und Medizinfakultät) zusammenhängende Campus mit vielen Lernorten, Bibliotheken und Chillbereichen, sodass sich ein Campusfeeling zumindest in Richtung Amiland einstellt. Es gibt viele Cafeterien, Cafés, einen Tacoimbiss, ein Fitnessstudio und einen kleinen Supermarkt. Die Qualität des Campusessens war sehr überzeugend, weniger die Erschwinglichkeit. Abgerechnet wurde nach Gewicht und zumindest meinerseits landete ich mit voller Bowl häufig bei 15€. Ich hab’s mir dennoch gern gegönnt. Viele einheimische Studierende nutzen das Essensangebot jedoch eher wenig und bringen ihr eigenes Essen mit. Lustigerweise sind die regulären Supermärkte allerdings auch nicht viel günstiger, sodass man hier nicht immer sparen kann. Wenn man dies jedoch machen möchte, kann ich empfehlen, die Beilagen von zuhause mitzubringen, in eine der Mikrowellen aufzuwärmen und im Anschluss nur noch mit wertvolleren Speisen (Fleisch, Veggie Hack, Dipps, etc.) des Buffets zu ergänzen. Ansonsten ist der türkische Imbiss Dana Bakeri sehr preisgünstig und beim Tacoladen gibt es auch einige gute Angebote. In der Informatikfakultät gibt es außerdem 30 Minuten vor Bistroschluss 50% Rabatt, allerdings wissen das die Locals auch, sodass sich um diese Zeit eine lange Schlange bildet.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Der Kontakt zu anderen internationalen Studierenden ergibt sich automatisch von selbst, da insbesondere am Anfang jeder und jede sehr offen ist und die meisten denselben zwei Wohnheimen zugeordnet werden. Insgesamt ein guter Mix an Nationalitäten. Bei mir gab es viele Deutsche, (Nord)Italiener und Niederländer. Ost- und Südeuropäer sind unterrepräsentiert, was wahrscheinlich auch an den hohen Lebenserhaltungskosten liegt. Es ist recht amüsant mitanzusehen, wie sehr sich bestimmte Nationalitäten gruppieren.

Sich mit einheimischen Studierenden zu vernetzen, ist im alltäglichen Leben etwas schwieriger. Norweger haben im Durchschnitt kleine Freundeskreise, die sich früh gebildet haben. Und selbst wenn es darauf ankommt, sind die meisten im Schnitt recht zurückhaltend, auch untereinander. Die einfachste Möglichkeit zum Connecten ist eine gemeinsame regelmäßige Aktivität bspw. die Mitgliedschaft in einem Sportverein oder die Teilnahme in einem der vielen Universitätsassoziationen. Die meisten dieser Vereine sind sehr aktiv und bieten ein breites Spektrum an Aktivitäten an, die von Sport über kulturelle Veranstaltungen bis hin zu sozialen Events reichen. Besonders empfehlenswert ist die Psychedelic Science Association.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Norwegisch zu verstehen, ist mit deutschem Hintergrund aufgrund der Ähnlichkeiten und der vereinfachten Grammatik vergleichsweise leicht. Während Lesen und Schreiben recht simpel sind, ist das Sprechen und Verstehen von Norwegisch eine größere Herausforderung. Die Aussprache ist sehr speziell und es gibt viele Laute, die im Deutschen nicht vorkommen. Zudem gibt es in Norwegen eine Vielzahl an Dialekten, die sich stark voneinander unterscheiden. Das macht es schwierig, sich auf eine einheitliche Form der Sprache zu konzentrieren. Ich kann empfehlen, etwas Norwegisch zu lernen, da die Kenntnisse einen immersiveren Einblick in die Kultur erlauben.

Sofern man sich zuvor auf Englisch nicht vollständig wohl fühlt, wird man sich nach dem Austausch deutlich sicherer fühlen.

Wohn- und Lebenssituation

Eine Unterkunft als offizieller Austauschstudent zu kriegen, ist sehr simpel, da der staatliche Träger SiO speziell Wohnplätze für internationale Studierende bereithält. Zwar ist man dadurch ein wenig segregiert von den einheimischen Studierenden, aber es ist dennoch sehr empfehlenswert, da man so leichter Kontakte zu anderen internationalen Studierenden pflegen kann. Die Lebenshaltungskosten in Norwegen sind hoch, insbesondere für Freizeitaktivitäten und Lebensmittel. Leider ist die Auswahl in den Supermärkten auch trotz hoher Preise recht begrenzt. Wesentlich günstiger sind die lokalen Märkte im migrantisch geprägten Viertel Grønland, welches sehr zentral ist und neben Supermärkten auch über deutlich günstigere Restaurants verfügt. TooGoodToGo ist weit verbreitet. Außerdem gibt es den gemeinnützigen Verleiher BUA für kostenlose Ausrüstung (Skis, Wanderrucksäcke, Schuhe etc.), sehr empfehlenswert.

Studienfach: Computer Science

Aufenthaltsdauer: 01/2025 - 06/2025

Gastuniversität: University of Oslo

Gastland: Norwegen

Rückblick

Einen Austausch an der UiO war für mich eine sehr gute Wahl, da die Stadt eine angenehme Größe hat, die Natur super nah ist und die Uni Oslo gute Bedingungen und viel Auswahl bietet. Insbesondere als Ausgangspunkt für Erkundungen in die norwegische Natur, also Wälder, Seen, Berge, Küsten, Fjorde, etc. ist Oslo ideal.

Checkliste

Oslo

  • Hikes, Cross Country Skiing in der Oslomarka
  • Schlitten fahren bei Korketrekkeren
  • Eishockeyspiel anschauen
  • Hütten um Oslo besuchen
  • Parks abchecken (Egebergparken, Vigelandsparken)
  • Frank Znort Quartet im Blå anhören
  • An der Akerselva lang gehen
  • Forest Raves

Trips

  • So viele wie möglich
  • Roadtrips (Jotunheimen, Geiranger, Stavanger)
  • Flüge Tromsø, Lappland, Lofoten,
  • DNT-Hüttentouren bspw. Trekanten in Oppdal
  • Stockholm
  • Fähre nach Kopenhagen

Norwegen

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