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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Da ich mein Auslandssemester als sogenannte Freemoverin organisiert habe, habe ich mich zunächst über die bestehenden Hochschulpartnerschaften der Universität Potsdam informiert. Leider passte keine dieser Optionen direkt zu meinem Studienfach. Auf Empfehlung von Frau Larisa Subasic, der Ansprechpartnerin für Studierende die im außereuropäischen Ausland studieren möchten, suchte ich daher über das IEC (IEC Online GmbH – International Education for Global Minds) nach geeigneten Universitäten außerhalb Europas und stieß so auf die Queensland University of Technology (QUT) in Brisbane.

Die Kontaktaufnahme mit der Gasthochschule verlief überraschend unkompliziert: Über das QUT International – Study Abroad and Exchange Office erhielt ich auf jede E-Mail meist am selben Tag eine Antwort. Nachdem ich mich über die offizielle QUT-Website beworben hatte, kam die Zusage ebenfalls sehr schnell. Für alle organisatorischen Fragen stand mir das International Office der QUT jederzeit zur Verfügung.

Für die Bewerbung benötigte ich folgende Unterlagen:
-    aktuelles englisches Transcript,
-    Sprachnachweis (ich konnte hier den DAAD-Sprachtest der Uni Potsdam anrechnen lassen, obwohl er offiziell nicht gelistet war),
-    Passkopie.

Für das Visum beantragte ich das Student Visa – subclass 500. Trotz einer angekündigten Bearbeitungszeit von bis zu sechs Monaten wurde es innerhalb weniger Tage genehmigt. Die Krankenversicherung (OSHC – Overseas Student Health Cover) wurde über die Universität organisiert und musste direkt mit einem Teil der Studiengebühren überwiesen werden. An der Universität Potsdam ließ ich mich für das Semester unkompliziert beurlauben.


Studienfach:M.Sc. Bioinformatics

Aufenthaltsdauer: 02/2025 - 07/2025

Gastuniversität:Queensland University of Technology

Gastland: Australien

Studium an der Gastuniversität

Studiensystem und Organisation

Das Studiensystem an der QUT unterscheidet sich deutlich vom deutschen. Grundsätzlich konnte man aus einer enorm großen Auswahl an Kursen wählen, darunter viele interdisziplinäre Angebote. Da ich zahlreiche Voraussetzungen in meinem Fachbereich bereits erfüllt hatte, konnte ich meine Module frei wählen und ähnlich wie in PULS meinen Stundenplan bis kurz nach Semesterbeginn flexibel anpassen.

Die Veranstaltungen waren deutlich größer als an der Uni Potsdam, und alle Vorlesungen wurden hybrid angeboten, sowohl vor Ort als auch via Zoom. Die Inhalte waren mit denen in Deutschland vergleichbar, jedoch empfand ich die Anforderungen insgesamt etwas niedriger. Die Bewertung bestand meist aus zwei Abgaben (20% und 40%) sowie einer Abschlussklausur (40%), was mir persönlich entgegenkam, da nicht die gesamte Note an einer einzigen Prüfung hing.

Studienklima und Betreuung

Das Studienklima war freundlich und offen. Studierende, Tutor*innen und Lehrende waren jederzeit ansprechbar. Die Größe der Kurse sorgte zwar für eine gewisse Anonymität, aber die Atmosphäre am Gardens Point Campus war durch die Lage am botanischen Garten und die vielen tropischen Pflanzen sehr einladend. Die Campusbereiche waren modern, voller Restaurants und Cafés. Leider gab es an der QUT keine Mensa, wo man sich als Studierender günstig etwas zu essen holen konnte, wie das in Deutschland üblich ist.

Vor Semesterbeginn gab es ein ausführliches Zoom-Meeting mit Informationen zu Campus, Unterkunft und Freizeitmöglichkeiten. Nach Ankunft wurde man dazu eingeladen, das International Office persönlich zu besuchen. Zusätzlich gab es die Studierendeninitiative „QUTies“, die speziell Events für Austauschstudierende organisierte. Über diese Veranstaltungen lernte ich schnell viele andere internationale Studierende kennen.

Technische Ausstattung

Die technische Ausstattung ähnelte der an deutschen Universitäten. Besonders praktisch war die Bibliothek, die rund um die Uhr geöffnet war und zahlreiche Arbeitsplätze, Computer und Drucker bot.

Kontakte zu Studierenden

Über die QUTies knüpfte ich schnell Kontakte zu anderen internationalen Studierenden, aber auch zu vielen einheimischen Studierenden, mit denen ich mich vernetzte. Einige dieser Kontakte pflege ich bis heute.

Sprachkompetenz

Meine Englischkenntnisse waren bereits vor dem Auslandssemester gut, allerdings konnte ich durch den Aufenthalt vor allem meine Sprechflüssigkeit verbessern und den australischen Akzent deutlich besser verstehen. Der Austausch mit amerikanischen und britischen Studierenden half zusätzlich, mein Englisch weiter auszubauen.

Wohn- und Lebenssituation

Unterkunft

Meine Unterkunft fand ich online über eigene Recherche, sowie über die QUT-Website. In Australien gibt es viele Studierendenwohnheime, die eher wie moderne Hotels oder Hostels wirken. Ich entschied mich für Scape South Bank und war sehr zufrieden aufgrund der nahen Lage zum Campus, welcher zu Fuß innerhalb von 20 Minuten erreichbar war. Allerdings war die Miete mit umgerechnet ca. 1200 € pro Monat für ein Studio Apartment mit ca. 15 m2 Fläche sehr hoch. Geteilte Zimmer waren etwas günstiger, aber immer noch teuer.

Ein weiterer Nachteil war, dass die Zimmer komplett leer waren und man sich sämtliche Ausstattung wie Decken, Kissen, Handtücher und Küchenutensilien selbst kaufen musste. Das war kostenintensiv und wenig nachhaltig. Positiv war in diesem Kontext die „Sustainability Area“ von Scape, wo Studierende Gegenstände für andere hinterlassen konnten.

Der große Vorteil dieser Wohnheime war, dass man alles bereits von Deutschland aus buchen konnte und sich somit vor Ort keine Unterkunft mehr suchen musste. Die Wohnheime boten außerdem zahlreiche Gemeinschaftsbereiche wie Dachterrassen, Grillplätze, Gaming Areas und Kinosäle.

Verkehrsmittel

Während meines Aufenthalts gab es in Queensland die sogenannten „50 cent fares“ von Translink. Jede Fahrt in eine Richtung, egal wie lang, kostete nur 50 Cent. Dadurch konnte man extrem günstig innerhalb Brisbanes und sogar im gesamten Bundesstaat reisen. Die Translink-Karte ließ sich überall kaufen, online verwalten oder direkt über das Handy zum Ein- und Auschecken nutzen.

Bankgeschäfte

Ich eröffnete ein kostenloses australisches Konto bei der Commonwealth Bank. Die Einrichtung war bereits von Deutschland aus möglich, und nach der Ankunft musste ich lediglich einmal in die Filiale zur Identitätsbestätigung. Dieses Konto konnte ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland nutzen, um meine Kaution für die Unterkunft zurück zu erhalten, da dafür ein australisches Bankkonto benötigt wurde.

Freizeit

Die Stadt bietet unzählige Freizeitmöglichkeiten, besonders entlang des Brisbane Rivers mit einer wunderschönen Skyline. Es gibt viele Cafés, Restaurants und Bars sowie den wöchentlichen Nachtmarkt Eat Street Northshore, der Essen, Getränke und Live-Auftritte bietet. Auch die Fähren sind ein Highlight, da man für sehr wenig Geld tolle Aussichten über den Fluss und die Stadt bekommt. Zusätzlich gab es den Streets Beach in South Brisbane, ein künstlich angelegter Sandstrand direkt neben dem Fluss, wo man sich jederzeit gratis entspannen und abkühlen konnte.

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten waren insgesamt hoch, vor allem die Miete, aber auch Lebensmittel und Alltagsartikel. Durch den günstigen Wechselkurs zwischen AUD und Euro fiel es aber letztlich etwas weniger teuer aus als erwartet.

Studienfach:M.Sc. Bioinformatics

Aufenthaltsdauer: 02/2025 - 07/2025

Gastuniversität:Queensland University of Technology

Gastland: Australien

Rückblick

Mein Auslandssemester an der QUT war eine der bereicherndsten Erfahrungen meines bisherigen Studiums. Ich habe nicht nur fachlich profitiert, sondern auch persönlich enorm viel dazugewonnen. Besonders beeindruckt haben mich die Offenheit der Menschen, die professionelle und zugleich entspannte Atmosphäre auf dem Campus und die wunderschöne Stadt Brisbane mit ihrer tropischen Umgebung.

Ich konnte in kurzer Zeit ein neues soziales Umfeld aufbauen, habe Freundschaften mit Studierenden aus aller Welt geschlossen und gemeinsam mit ihnen Queensland und die Ostküste Australiens bereist. Von Stränden und Nationalparks über Regenwälder bis hin zur pulsierenden Metropole Brisbane, es war eine unglaublich vielfältige und inspirierende Zeit.

Rückblickend würde ich den Schritt ins Ausland jederzeit wieder gehen. Meine Empfehlung an zukünftige Studierende ist, sich frühzeitig und sorgfältig vorzubereiten, besonders was die Wohnungssuche betrifft, da der Wohnungsmarkt in Australien zur Zeit angespannt und teuer ist. Gleichzeitig lohnt es sich, so viel wie möglich im Voraus online zu regeln, da dies in Australien meist problemlos möglich ist und einem den Start sehr erleichtert.

Das Semester hat mir gezeigt, wie wertvoll ein Perspektivwechsel ist, sowohl akademisch als auch persönlich. Ich bin mit neuen Freundschaften, neuen Lernmethoden, gestärkten Sprachkenntnissen und vielen schönen Erinnerungen zurückgekehrt.


Australien

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