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Praktikum bei Colegio Menor San Francisco de Quito

Da meine Erfahrungen in Ecuador und besonders an meiner Schule absolut positiv waren, kann ich diese Empfehlung nur an andere weitergeben. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr euren Wunsch eines Auslandspraktikums in die Tat umsetzen könnt. Vamos!


Studienfach: Master of Education Lehramt an Gymnasien

Aufenthaltsdauer: 02/2014 – 05/2014

Praktikumsgeber: Colegio Menor San Francisco de Quito

Gastland:Ecuador

Vorbereitung & Finanzierung

Als mein Wunsch feststand, das Praxissemester (PS) in Ecuador zu absolvieren, habe ich mich zunächst an der Deutsche Schule Quito beworben. Obwohl dies über ein Jahr vor dem angestrebten Antritt des PS geschah, wurde meine Bewerbung aufgrund fehlender Kapazitäten abgelehnt. Das bedeutet nicht, dass die Deutsche Schule Quito keine Praktika anbietet; jedoch waren zu diesem Zeitpunkt schon alle Plätze vergeben. Also ging es nun darum, weitere potenzielle Schulen zu finden, wobei ich aufgrund meiner zu diesem Zeitpunkt nur leicht vorhandenen Spanischkenntnisse ausschließlich nach internationalen, englischsprachigen Schulen suchen konnte. So konnte ich sechs Schulen finden, die ich einfach per Email angeschrieben habe.

Ich habe von drei Schulen eine Rückmeldung bekommen und nur eine von denen war positiv; nämlich vom Colegio Menor San Francisco de Quito – meiner Praktikumsschule. Nachdem ich also die Zustimmung per Email bekommen habe, dass es möglich ist, mein PS an dieser Schule zu absolvieren, galt es die Bedingungen des PS (Stundenanzahl, Mentor, Videoaufnahmen, etc.) mit meinem Ansprechpartner zu kommunizieren. Darüber hinaus war es lediglich notwendig, einen Lebenslauf zu schicken. Bei der Kommunikation, die ausschließlich über den Email-Verkehr (auf Englisch) ablief, bestand das einzige Problem darin, dass mein Ansprechpartner sehr unregelmäßig und häufig mit Verzug auf meine Anfragen und Belange antwortete. Hier sind also Geduld und genügend Zeit vonnöten. Wie sich dann schließlich herausstellte, hat mein Ansprechpartner auch nicht alles an die Schulleitung weitergeleitet, sodass ich vor Ort noch einiges klären musste. Hier wäre es also auch ratsam – falls möglich – bereits ein paar Wochen vor Antritt des PS oder Praktikums anzureisen, um alles zu klären. Für meine eigene Sicherheit habe ich auch ein Bestätigungsformular erstellt und anschließend ausfüllen und zu mir schicken lassen. Dieses Formular beinhaltete die Dauer des Praktikums und die Daten meines Ansprechpartners.

Es gab für das Praktikum keine Bezahlung, sodass ich mich frühzeitig um finanzielle Hilfe gekümmert habe. Ich habe mich für das PROMOS-Stipendium beworben, welches ich auch bekommen habe. Die Bewerbungsfrist war lediglich zwei Wochen vor meinem Abflugdatum (ich reiste 6 Wochen vor Beginn des PS an), sodass ich auch erst in Ecuador von meinem Glück erfahren habe. Das Bewerbungsverfahren geschah problemlos, weil die notwendigen Bewerbungsunterlagen auch eindeutig sind. Da ich mich aber nicht auf die Zusage für das PROMOS-Stipendium verlassen konnte, habe ich mich rechtzeitig für den KfW-Studienkredit beworben. Auch hier erfolgte alles ohne Probleme. Beim KfW-Studienkredit kann man zwischen einem monatlichen Betrag von 100 bis 650 Euro (in etwa) wählen. Und zu guter Letzt hat es dann auch noch mit dem Auslands-BAföG geklappt (obwohl ich kein Inlands-BAföG bekomme!!!), sodass ich finanziell keine Probleme hatte. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich nur mit einer dieser drei finanziellen Unterstützungen in Schwierigkeiten geraten wäre. Also gilt hier auch wieder die goldene Regel: Rechtzeitig kümmern und den Aufwand für das Sammeln aller notwendigen Unterlagen gerne in Kauf nehmen.

 

Aufenthalt im Gastland

Ich hatte das Glück und den besonderen Fall, dass ich jemanden kenne, der in Quito beheimatet ist und nur 15 Minuten Fußweg von meiner Schule entfernt wohnt. Da ich also bei dieser Person und ihrer Familie die gesamte Zeit über gewohnt habe, hatte ich keine Kosten für Miete und Verpflegung. Ungeachtet dessen habe ich meine Dankbarkeit des Öfteren in Form von Einladungen in Restaurants oder Auffüllen des Kühlschrankes gezeigt. Allerdings habe ich nicht in Erfahrung bringen können, wie teuer Mieten im Durchschnitt sind. Lebensmittel hingegen haben in den großen Supermarktketten ähnliche Preise wie in Deutschland. Sicherlich gibt es genügend Produkte, die günstiger sind bei uns, aber dafür sind andere wieder teurer, sodass es am Ende auf das Gleiche rauskommt. Allerdings lohnt sich ein Abstecher zum kleinen Einzelhändler um die Ecke, um frisches Obst und Gemüse zu erstaunlich günstigen Preisen zu erwerben.

Öffentliche Verkehrsmittel beschränken sich in Quito auf Busse, die zwar pro Fahrt nur 25 Cent kosten (egal, wie weit man fahren will), aber auch in der Regel sehr überfüllt sind. Dies hat nicht nur zur Folge, dass man sich beim Aussteigen oftmals nahezu bis zur Tür durchkämpfen muss, sondern auch ein erhöhtes Gefahrenpotenzial für Diebstahl oder andere Kriminalität. Also Vorsicht! Taxis sind ebenfalls sehr billig und ein wesentlich angenehmeres Verkehrsmittel. Hier sei allerdings auch Vorsicht geboten bei Nachtfahrten. Als ich dort war, wurde gerade die erste Metrolinie gebaut, deren Fertigstellung sich aber wohl noch bis zum nächsten Jahr hinzieht. Hinsichtlich der Bankgeschäfte konnte ich ganz problemlos überall mit meiner MasterCard-Kreditkarte bezahlen und an Filialen der Banco Pichincha ohne Gebühren Geld abheben.

Was Freizeitangebote angeht, haben Quito und Ecuador generell unglaublich viel zu bieten. Für Naturliebhaber ist dieses Land ein Paradies, weil es auf engstem Raum eine vergleichslose Vielfalt an Natur bietet. Vom tropischen Regenwald über den Vulkanen in den Anden und der Pazifikküste im Westen des Landes bis hin zu den Galapagos-Inseln; da ist definitiv für jeden etwas dabei. Quito stellt als Hauptstadt des Landes auch ein vielfältiges Sportangebot und unzählige Restaurants und Bars zur Verfügung. Ich kann an dieser Stelle den Reiseführer von Dumont empfehlen.

 

Zufriedenheit mit dem Praktikum & Persönlicher Mehrgewinn

Ich kann mein PS an der Schule in Ecuador nur als außerordentlich erfolgreich bewerten. Bei der Schule handelt es sich um eine englischsprachige Privatschule, die nicht nur den Schülern, sondern auch ihren Lehrern wundervolle Arbeitsbedingungen bietet. Das Lehrerkollegium besteht ungefähr jeweils zur Hälfte aus Einheimischen und US-Amerikanern, die sehr harmonisch miteinander arbeiten. Das gleiche kooperative Verhältnis besteht auch zwischen der Schulleitung und den Lehrern. Meine beiden Mentoren in den Fächern Sport und Englisch waren sehr kompetent und standen mir immer mit Hilfe und Rat zur Seite. Neben meiner Tätigkeit als Lehrer, was das Vor- und Nachbereiten und Halten meiner eigenen Unterrichtsstunden sowie das Bewerten von Schülerleistungen beinhaltete, war ich auch auf eigenen Wunsch hin als Fußball-Trainer der U15-Schulmannschaft beschäftigt.

Das PS in Ecuador am Colegio Menor San Francisco de Quito hat mir fachlich und persönlich einen großen Mehrgewinn beschert. So stellte der Einblick in eine völlig neue Kultur den größten Erfahrungszuwachs dar. Hinsichtlich meines fachlichen Zugewinns konnte ich meine Sprachkenntnisse in Englisch festigen und meine Spanischkenntnisse aufbessern. Im Sportunterricht habe ich mit Flag Football, Ultimate Frisbee und Scoops einige neue Sportarten kennen lernen und unterrichten dürfen, was mein Spektrum an Unterrichtsinhalten enorm erweitert hat. Im Englischunterricht habe ich besonders durch den Literaturunterricht viele neue Erfahrungen sammeln können, die mir für den späteren Unterricht in der Oberstufe sehr hilfreich sein können. Vor allem in der Vielfalt der eingesetzten Methoden konnte ich mich in beiden Fächern sehr stark ausprobieren, was auch den Schülern laut ihres abschließenden Feedbacks sehr gut gefallen hat. Zum Schluss möchte ich noch kurz auf die Disziplin der Schüler eingehen. Da es sich um eine Privatschule handelte, stammten die meisten Schüler aus sehr wohlhabenden Elternhäusern, wodurch ihr Benehmen im Allgemeinen einen guten Unterrichtsfluss gewährleistete. Jedoch waren auch unter diesen Schüler einige dabei, die den nötigen Respekt gegenüber Lehrern sowie die nötige Einstellung zum Lernen vermissen ließen, sodass ich als Pädagoge auch in diesem Bereich entsprechend gefordert wurde.

Studienfach: Master of Education Lehramt an Gymnasien

Aufenthaltsdauer: 02/2014 – 05/2014

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Gastland:Ecuador


 

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