Citizen Science-Ansätze an der Universität Potsdam
Gerade die Herstellung des Kontakts zwischen Wissenschaftlern und Bürgern ist nicht immer eine leichte Aufgabe, weil die meisten Wissenschaftler damit keine Erfahrung haben. Dies ist noch eine Lücke, bzw. „blindspot“ in der Wissenschaft. Gerade bei der Frage wie dieser Kontakt hergestellt werden kann, sehen wir daher viel Potential von den bereits erfolgreichen Projekten zu lernen. Es ist häufig so, dass man selbst auf dem eigenen Campus nicht immer weiß, welche Arbeitsgruppe in der regionalen Wissenschaftscommunity gerade innovative Ansätze konzipiert oder bereits umsetzt. Daher wollen wir neben einem Methodenpool auch mit Erfolgsmodellen (best practices) Vernetzungen und Partnerschaften im Bereich Citizen Science anstoßen.
Wir haben hierfür aktuelle Wissenschaftsprojekte mit Bürgerbeteiligung ausgewählt und kategorisiert. Die Autoren garantieren keine Vollständigkeit der Liste, da Wissenschaftler:innen den Begriff Citizen Science in ihren Beschreibungen häufig nicht verwenden. Es gibt einerseits kein Grund/Anreiz dafür und anderseits sind die Begriffe partizipative Forschung und Citizen Science noch nicht in der Wissenschaftsgemeinschaft etabliert. Es muss häufig noch nach anderen Begriffen recherchiert werden, u.a. Einbindung von Ziel- und Nutzergruppen (Patienten, Kinder, Einwander, etc.), Partizipation, Crowd sourcing (außerhalb der Wissenschaft), dialogischer Ansatz, Multi-Stakeholder Ansatz, transdisziplinäre zivilgesellschaftliche Forschung, nicht-technische Innovation, soziale Innovation, Service Learning - Lernen durch Engagement, etc. Wer sich für partizipative Wissenschaft interessiert, kann hier, je nach Fakultät, erste Kontakte und Ansätze finden.
Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
Urbane Waldgärten - Das partizipative Forschungs- und Entwicklungsprojekt
In drei Projekt-Waldgärten in Berlin und Kassel sollen Umweltbildung, soziales Miteinander und eine naturnahe und langfristige Form des Urban Gardening erprobt werden, so dass sich für städtische Grünflächen wichtige soziale Funktionen in Synergie mit den ökologischen Funktionen (biologischen Vielfalt, etc.) verknüpfen.
Art: Verbundprojekt mit dem Bezirksverband Berlin-Süden der Kleingärtner e.V., dem Freilandlabor Britz e.V. und dem Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel.
Ansatz: 2. Beitrag, 3. Kooperation, 4. Ko-Kreation
Beteiligung: Entwicklung der Fragen, Datenerhebung, Kommunikation von Forschungsergebnissen
Methoden:Aushandlung und Standortentwicklung mit städtischen Behörden, Akzeptanzbildende Maßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit, Prozessbegleitung, Beteiligungsformate wie Workshops, gemeinschaftliche Planung, Umsetzung und der Betrieb von Waldgärten, ökologisches, klimatisches und soziales Monitoring, Eigenverantwortung der Beteiligten
Ansprechpartner:in: Dr. Jennifer Schulz, Arbeitsgruppe Landschaftsmanagement, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie der Universität Potsdam
Projektwebseite
Förderung und Projektzeitraum: Bundesprogramm Biologische Vielfalt, Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (2018-2020, 2021-2027)
Computerfreundebuch
Computer sind so allgegenwärtig geworden, dass sie als solche nicht mehr erkannt und gewürdigt, sondern als singuläre Artefakte selbstverständlich hingenommen werden. Das Computer-Freundebuch ist ein Ansatz, um in Grundschulkindern ein Gefühl für diese Universalität zu wecken. Dabei wird von ihren Erlebnis- und Begriffswelten ausgegangen, die ihnen aus ihrem Alltag vertraut sind und die gezielt auf den Computer übertragen werden. Das Buch wird von den Kindern selbst erstellt.
Art: Schulprojekt
Ansatz: 2. Beitrag, 3. Kooperation, 4. Ko-Kreation
Beteiligung: Entwicklung der Fragestellung, Design der Studie, Datenerhebung, Datenanalyse, Kommunikation von Forschungsergebnissen
Methoden: Erläuterung der Grundlagen durch vorgeschalteter Unterrichtseinheiten, selbständige Buchgestaltung,Einsatz diverser Medien
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Ulrike Lucke, Lehrstuhl für „Komplexe Multimediale Anwendungsarchitekturen“ am Institut für Informatik und Computational Science
Runa - miiConsent modulares ikonographisches informiertes Einverständnis
Einwilligungserklärungen (Informed Consent-Bögen) bei (medizinischen) Untersuchungen, Eingriffen, Tests, Forschungsprojekten, etc. sind häufig unklar und zu lang formuliert. Somit verfehlen sie ihren Zweck, ausreichend aufzuklären. Die Webseite ermöglicht es, die Inhalte dieser Dokumente vereinfacht darzustellen und damit deren Transparenz und Effektivität zu erhöhen.
Art: Aufklärungs- und Auswertungswebseite, entwickelt mit der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) und dem Inno-UP Teilprojekt Gesellschaftscampus
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung: Datenerhebung
Methoden: Testung mit Nutzergruppen, Upload von Formularen und direkter Auswertung
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Ulrike Lucke, Lehrstuhl für „Komplexe Multimediale Anwendungsarchitekturen“ am Institut für Informatik und Computational Science
Webseite:https://runa-01.soft.cs.uni-potsdam.de/
Förderung und Projektzeitraum: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (2019-2020) im Rahmen der Innovations- und Technikanalyse (ITA) und dem Themenfeld “Partizipationsfähigkeit”
Introducing big-data and crowdsourcing to seismic hazard assessment
Die Dichte regionaler seismologischer Sensoren soll erhöht werden. Kostengünstige Umweltüberwachungssysteme, Smartphone-Apps und Glasfaserkabel bieten neue Möglichkeiten zur Bewertung der Intensität seismischer Bewegungen. Es entstehen neue "Crowdsourcing"-Datensätze mit exponentiellem Wachstum. Diese Datensätze sind sehr heterogen, aber sie bieten eine Gelegenheit, die Datendichte in urbanen Zentren zu erhöhen und eine Gefahrenbewertung auf regionaler und städtischer Ebene zu entwickeln.
Art: Crowdsourcing in die seismische Gefährdungsbeurteilung
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung: Datenerhebung
Methoden: Erfassung und Zusammenführung von freigebenden öffentlichen und individuellen seismographischen Daten im globalen Maßstab
Ansprechpartner: Chen-Ray Lin, DFG - Research Training Group "NatRiskChange" - Institut für Umweltwissenschaften und Geographie
Förderung und Projektzeitraum: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (2021-2024)
oKat-SIM, optimierte Katastrophenbewältigung mittels Simulation (BMBF 2020-2022)
Das Ziel von oKat-SIM ist es, Augmented Reality (AR) in der beruflichen Weiterbildung für Katastrophenschutz und zivile Sicherheit einzusetzen, um Führungskräfte in Verwaltung und Landesbehörden für Krisensituationen fachlich und methodisch zu schulen. Dazu will man Großschadenslagen visualisieren und Krisenstabsszenarien in einer mobilen und interaktiven 3D-Umgebung simulieren. AR erlaubt einerseits die Visualisierung realistischer Vor-Ort-Situationen und andererseits das kooperative Handeln des Krisenstabs in möglichen Echtzeit-Szenarien. Dadurch wird die Vielfalt von Handlungsoptionen direkt spürbar und die Tragweite der daraus resultierenden Entscheidungen sichtbar.
Art: Verbundprojekt mit der Universität Lübeck und der Filmuniversität Babelsberg, sowie den Landkreisen Görlitz, Garmisch-Partenkirchen, der staatlichen Feuerwehrschule Geretsried, der Stadt Leverkusen und dem Hochwasser Kompetenz Centrum e.V.
Ansatz: 2. Beitrag, 3. Kooperation, 4. Ko-Kreation
Beteiligung: Entwicklung der Fragestellung, Design der Studie, Datenanalyse, Kommunikation von Forschungsergebnissen
Methoden: Prototyping, Austauschformate, Workshops, beruflichen Weiterbildungsdidaktik, Naturgefahrenforschung, 3D-Visualisierungen im Labor und im Freien, Validierungspartnerschaften vor Ort, Nutzung öffentlicher Daten, Übersetzung von Katastrophenschutz-Checklisten in virtuelle Settings, Praktikabilitäts- und Wirkungsüberprüfung mit Verwaltungen.
Ansprechpartner: Dr. Gerold Zeilinger, Institut für Geowissenschaften
Webseite: https://okat-sim.geo.uni-potsdam.de/Aktuelles.htm
Förderung und Projektzeitraum: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (2020-2022)
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Mobile Fablabs: WI+R Verbundwerkstatt Lausitz (2021-2023)
Lokale Problemstellungen aus der Bürgerschaft sollen mit modernen Technologien bearbeitet und daraus sechs Demonstratoren entwickelt werden. Die lokale Reparaturkultur wird zurück ins Leben gerufen und gestärkt. Im Ergebnis entstehen ein soziales Innovationsmodell und konkrete Lösungen aus der Bürgerschaft. Offene Werkstätten rücken wieder näher in den Aufmerksamkeitsfokus und schaffen im Kontext von Wartung, Instandhaltung und Reparatur einen sozialen Mehrwert.
Art: Verbundprojekt mit Open Knowledge Foundation Deutschland e.V., dem AWO Brandenburg Süd e.V., dem Wissenschaftsladen Potsdam e.V., dem Netzwerk offene Werkstätten Brandenburg, Verein Gubener Kunstgilde, Stadtbibliothek Guben
Ansatz: 2. Beitrag, 3. Kooperation, 4. Ko-Kreation
Beteiligung: Datenerhebung, Datenanalyse, Kommunikation von Forschungsergebnissen
Methoden: Reparaturprojekte, Open Source, Open Hardware, 3D-Druck,
Ansprechpartner: Martin Koll, UP-Alumni, Wissenschaftsladen Potsdam e.V., Bonny Brandenburger, Julia Brüsch, Magnus Busch, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Prozesse und Systeme,
Webseite: Mobile Fablabs: WI+R Verbundwerkstatt Lausitz | LSWI
Förderung und Projektzeitraum: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2021-2023
DiReBio - Methodik, Infrastruktur und flächendeckende Initiierung für Diskurse zur Entwicklung lokaler Zukunftsstrategien zur Bioökonomie (entwickelt 2020-2021, weiter in Anwendung)
Die Wirtschaft muss insgesamt nachhaltiger und regionaler gestaltet werden, aber wo fängt man an? Und wie setzt man neue Technologien im Dienste der Transformation hin zu einer weitgehenden Bioökonomie ein? Hierfür werden in regionalen Workshops bioökonomische Technologien und Ansätze erklärt, um dann gemeinsam Zukunftsszenarien zu entwickeln. Eingeladen werden Vertreter aus den Bereichen Industrie, Landwirtschaft, Handel, Logistik, Schulwesen, Verwaltung, Forschung, Strukturentwicklung, Ökologie, Bürgerschaft und Jugendarbeit. Somit lassen sich lokale Strategien und Projekte für den bioökonomischen Wandel ableiten. Die Methoden und Instrumente des DiReBio-Projektes werden weiterhin in Seminaren und im Haptik-Labor des Lehrstuhls verwendet.
Art: Workshops zur strategischen Vorausschau, in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB) und dem Wissenschaftsladen Potsdam e. V.
Ansatz: 2. Beitrag, 3. Kooperation, 4. Ko-Kreation
Beteiligung: Entwicklung der Fragestellung, Design der Studie, Datenerhebung, Datenanalyse
Methoden: Workshops, Methoden der System- und Wandlungsfähigkeitsanalyse, haptische Methoden der Ideenentwicklung, kollektive Bewertungsverfahren, partizipative Willensbildung, Entscheidungsfindung, Projektinitiierung und -planung.
Ansprechpartner: Dr. Edzard Weber, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Prozesse und Systeme
Webseite: Entscheidungsmanagement | LSWI
Förderung und Projektzeitraum: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2021-2023
Forschungsgruppe 9 - Digitale Technologien und Wohlbefinden –Projekt im BMBF-Verbundprojekt „Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft - Das Deutsche Internet-Institut“
Digitalisierung – vom Smartphone über Fitness-Tracker bis hin zu interaktiven Web-Plattformen – ist im Alltag allgegenwärtig. Das Ziel der Forschung ist es, der Öffentlichkeit ein besseres Verständnis darüber zu vermitteln, wie sich die Nutzung digitaler Technologien auf das Wohlbefinden, das Verhalten und die Entscheidungsprozesse von Nutzern auswirkt. Neben der allgemeinen Gesellschaft sollen auch besondere Statusgruppen mit speziellen Charakteristika berücksichtigt werden. Wie wirkt sich die Nutzung von digitalen Medien auf das Wohlbefinden (z.B. Schlaf, soziales Verhalten) aus?
Art: empirisches Forschungsprojekt
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung: Datenerhebung
Methode: Erfassung von persönlichen Gesundheits- und Verhaltensdaten, Befragung
Ansprechpartnerin: Hanna Krasnova, Professorin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Social Media und Data Science
Webseite: https://www.weizenbaum-institut.de/forschung/fg9/
Förderung und Projektzeitraum: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2017-2022
Messung des Migrationsverhaltens durch WhatsApp-Nutzung (2021 gestartet)
Dieses Projekt untersucht das Potenzial von WhatsApp für Follow-up-Panel-Umfragen in einkommensschwachen Entwicklungsregionen zur Messung der Migrationsbewegungen. In dieser methodischen Studie vergleicht das Team die Rücklaufquoten über verschiedene Erhebungsmodi hinweg. Schwerpunkte der Forschung sind Migrationsentscheidungen und die Wirkungsanalyse politischer Maßnahmen, basierend auf einem quantitativen Forschungsdesign.
Art: empirisches Forschungsprojekt durch Crowd-Sourcing
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung: Datenerhebung,
Methode: Freilegung von Peer-to-Peer Kommunikation zum Thema.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jasper Tjaden, Professur für angewandte Sozialforschung & Public Policy
Webseite: https://www.uni-potsdam.de/de/socrespolicy/lehrstuhl/prof-dr-jasper-tjaden
Förderung: International Organization of Migration, IOM
Philosophische Fakultät
Jüdische Friedhöfe in Brandenburg und Westpolen
Das Projekt „Jüdische Friedhöfe in Brandenburg“ versammelt die Dokumentation von 23 Friedhöfen in Brandenburg in einer internet-basierten Datenbank, um die Ergebnisse der Erschließung der genealogischen, lokalgeschichtlichen und soziologischen Forschung zur Verfügung zu stellen. Andererseits sollte diese Datenbank ein Angebot an die weltweit verstreuten Nachfahren sein, ihre auf den jüdischen Friedhöfen im heutigen Land Brandenburg beerdigten und geehrten Angehörigen ausfindig zu machen.
Art: Verbundprojekt mit dem Lehrstuhl für Denkmalkunde der Europa-Universität Viadrina, der Judaistik der Jagiellonen-Universität in Krakau, das Museum des Meseritzer Landes (Muzeum Ziemi Międzyrzeckiej) in Międzyrzecz sowie das Institut für Angewandte Geschichte in Frankfurt (Oder).
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung: Datenerhebung
Methoden: Wissenschaftskommunikation, Ahnenforschung, Denkmalpflege, Schulprojekte
Ansprechpartnerin: Dr. Anke Geißler-Grünberg, Neuere Geschichte (deutsch-jüdische Geschichte)
Webseite: https://www.uni-potsdam.de/de/juedische-friedhoefe-pl/index
Förderung und Projektzeitraum: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (2019-2021)
Critical Cultural Literacy Online
Zielgruppe sind strukturell benachteiligte Menschen (z.B. Menschen mit Fluchterfahrung), die potentiell einen Studienplatz in den Kulturwissenschaften anstreben. Ziel ist es komplexen theoretischen Inhalte ihres Faches für potentielle Studierende zugänglich und interessant und greifbar zu machen. Idealerweise wird die Bildungsgerechtigkeit auf Hochschulebene erhöht. Herausforderungen: Zugänglichkeit komplexer Theorien und Fachbegriffe, Begeisterung für Grundlagen, Heterogenität des Ausgangswissens
Art: Outreach-Projekt
Ansatz: 4. Ko-Kreation
Beteiligung: Datenerhebung, Datenanalyse
Methoden:
Ansprechpartner: Dr. Carly McLaughlin, Cultural Studies Großbritanniens (Schwerpunkt:Urban Britain) und Mohammad Dalla, Cultural Studies, Digital Humanities
Förderung: Landes-Lehrpreis Brandenburg 2020
Datenbank zu Akteuren, Quellen und Orten der Folkloristik des Aufklärungszeitalters, Riga 2019
Im Rahmen des Projekts "Medienpraktiken der Aufklärung" wurde an den Archiven der Lettischen Folklore (ALF, 1924 gegründet) eine spezifische Datenbank (Repository) zur Folkloristik des Aufklärungszeitalters angelegt. Quellensammlungen und -editionen werden durch Crowd-Sourcing fortschreitend transkribiert und kommentiert. Das ALF ist eines der größten volkskundlichen Sammlungen in Europa mit einem Gesamtumfang von ca. 3 Millionen Folkloreartikel. Jeder ist eingeladen, sich an der Weiterentwicklung der digitalen Inhalte zu beteiligen: Transkription von Manuskripten, damit diese automatisch durchsuchbar werden, Übersetzen der Materialien in andere Sprachen, Erkennen und Beschreiben der abgebildeten Personen und Orte, Hinzufügen Personalien von Folklore-Informanten und -Sammlern.
Art: Verbundprojekt
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung: Datenerhebung, Datenanalyse
Methoden: Übersetzung und Interpretation durch Crowd-Sourcing
Ansprechpartner: Vinzenz Hoppe und Kaspar Renner, Lehrstuhl Kulturen der Aufklärung, Prof. Dr. Iwan-Michelangelo D'Aprile
Webseite:
Projektzeitraum: 2016-2019
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Krankheitserfahrungen.de
krankheitserfahrungen.de ist die lizensierte Webseite des Datenbankprojekts für Individuelle Patient*innen-Erfahrungen Deutschland (DIPEx Germany), das am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane angesiedelt ist. Für die DIPEx Datenbank werden in wissenschaftlichen Studien Interviews mit Menschen geführt, die von unterschiedlichen Krankheiten betroffen sind. Anschließend werden die Erfahrungsdaten analysiert und in der Datenbank verfügbar gemacht. Durch die methodisch fundierte Erhebung, können die Erzählungen Betroffener in aufbauenden wissenschaftlichen Studien weiter bearbeitet werden und somit Erkenntnisse über subjektive Erfahrungen und Entscheidungsprozesse von erkrankten Personen liefern.
Art: Verbundprojekt
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung:Datenerhebung, Kommunikation von Forschungsergebnissen
Methoden: Plattform mit persönlichen Blog-Beiträge, Videos
Ansprechpartner: Prof. Dr. Christine Holmberg, M.A., M.P.H., Medizinische Hochschule Brandenburg
Webseite: https://www.krankheitserfahrungen.de/
Förderung und Projektzeitraum: Bundesministerium für Gesundheit (2012), dann Stiftung Krebsallianz gGmbH bis heute
krankheitserfahrungen.de ist die lizensierte Webseite des Datenbankprojekts für Individuelle Patient*innen-Erfahrungen Deutschland (DIPEx Germany), das am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane angesiedelt ist. Für die DIPEx Datenbank werden in wissenschaftlichen Studien Interviews mit Menschen geführt, die von unterschiedlichen Krankheiten betroffen sind. Anschließend werden die Erfahrungsdaten analysiert und in der Datenbank verfügbar gemacht. Durch die methodisch fundierte Erhebung, können die Erzählungen Betroffener in aufbauenden wissenschaftlichen Studien weiter bearbeitet werden und somit Erkenntnisse über subjektive Erfahrungen und Entscheidungsprozesse von erkrankten Personen liefern.
Art: Verbundprojekt
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung:Datenerhebung, Kommunikation von Forschungsergebnissen
Methoden: Plattform mit persönlichen Blog-Beiträge, Videos
Ansprechpartner: Prof. Dr. Christine Holmberg, M.A., M.P.H., Medizinische Hochschule Brandenburg
Webseite: https://www.krankheitserfahrungen.de/
Förderung und Projektzeitraum: Bundesministerium für Gesundheit (2012), dann Stiftung Krebsallianz gGmbH bis heute
Entwicklung eines patientenorientierten Navigationsprogramms unter Einbeziehung der Patien-tenperspektive - NAVICARE (BMBF 2020)
Patientennavigation ist ein innovatives Versorgungsmodell, welches Patient*innen
dabei unterstützen soll, patientenorientierte Gesundheitsversorgung zu erhalten und sich im komplexen Versorgungsgeschehen zurechtzufinden. Bei der Entwicklung und Implementierung solcher Navigationsmodelle bleibt jedoch die Perspektive der Patient*innen als Zielgruppe bisher nicht ausreichend berücksichtigt.
Art: Verbundprojekt mit sechs Instituten der Charité
Ansatz: 2. Beitrag, 3. Kooperation
Beteiligung: Datenerhebung, Design der Studie
Methoden: individuelle Begleitung der Patient:innen über ein Jahr, Unterstützung in der Versorgungskoordination, gemeinsame Gestaltung /Ko-Design und Ko-Kreation der Versorgung, Befragung
Ansprechpartnerinnen: Prof. Dr. Christine Holmberg, M.A., M.P.H., Medizinische Hochschule Brandenburg, PD Dr. Nina Rieckmann, Institut für Public Health, Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Webseite: https://navicare.berlin/de/forschung/
Förderung und Projektzeitraum: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2020-2023
Opportunities and Barriers of Telemedicine in Rheumatology: A Participatory, Mixed-Methods Study (2021)
Die Telemedizin soll die Versorgung bei rheumatischen und muskuloskeletalen Erkrankungen (RMDs) verbessern. Sie ist jedoch nicht weit verbreitet. Ziel dieser Studie ist es, Chancen, Barrieren, Akzeptanz und Präferenzen in Bezug auf Telemedizin bei RMD-Patienten und professionellen Interessengruppen zu untersuchen.
Art: empirisches Forschungsprojekt
Ansatz: 2. Beitrag,
Beteiligung: Datenerhebung
Methoden: Workshops, Befragung
Ansprechpartner: Dr. rer. medic. Felix Muehlensiepen, Medizinische Hochschule Brandenburg
Hinweis zur Fakultät
Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften ist im Juni 2018 als Fakultät von drei Trägerhochschulen errichtet worden: der Universität Potsdam, der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane. Die hiervorgestellten Projekte sind nicht an der Universität Potsdam angesiedelt, sondern an der der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane. Sie bilden aber sehr gut das Potential für partizipative Forschung in den Gesundheitswissenschaften ab.
Digital Engineering Fakultät - Hasso-Plattner-Institut
HPI Schul-Cloud
Die digitale Bildungsplattform ermöglicht es Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, flexibel auf digitale Lehr- und Lerninhalte und Werkzeuge zuzugreifen, sowie kollaborativ und schulübergreifend zusammenzuarbeiten. Die HPI Schul-Cloud wurde von Beginn an technisch skalierbar und interoperabel konzipiert und ist ein Open-Source-Projekt. Zum Projektende im Juli 2021 bot die HPI Schul-Cloud etwa 4.000 Schulen und damit 1,4 Millionen Nutzer und Nutzerinnen deutschlandweit und den deutschen Auslandsschulen einen geschützten, sicheren digitalen Lernraum. Zum Einsatz im Regelbetrieb wurde die Schul-Cloud an Dataport AöR übergeben.
Art: interaktive Web-Plattform für Schulen
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung: Design der Studie, Datenerhebung, Datenanalyse
Methoden: Stakeholder-Einbindung, Testung
Ansprechpartner: Prof. Dr. Christoph Meinel, Institutsdirektor und CEO Hasso-Plattner-Institut
Webseite
hpi.de/open-campus/hpi-initiativen/hpi-schul-cloud.html
Förderung und Projektzeitraum: BMBF 2017-2021
Learning at Scale (L@S)
L@S lädt ein zu Beispielen für stark skalierbare Lernmaßnahmen aus den Bereichen offener Lernsoftware, Lernspiele, Citizen-Science-Communities, kollaborative Programmier-Communities (z. B. Scratch), Community-Tutorial-Systeme (z. B. StackOverflow), gemeinsame Kritik-Communities (z. B. DeviantArt) und zahllose informelle Lerngemeinschaften (z. B. das Sub-Reddit Explain It Like I'm Five). Diese Beispiele für „Lernen im großen Maßstab“ verfolgen das gemeinsame Ziel, das menschliche Potenzial zu steigern, indem sie Datenerfassung, Datenanalyse, menschliche Interaktion und verschiedene Formen der computergestützten Bewertung, Anpassung und Anleitung nutzen. https://emoocs.hpi.de/index.php/program/
Zum weiteren Verständnis von partizipativer Forschung gibt es zusätzlich offene Vorlesungen an der Digital Engineering Fakultät / HPI gibt es die offene Vorlesungsplattform TeleTask: https://www.tele-task.de/search/lecture/citizen%20science%20participation/ und die offene Lernplattform zu human-zentrierten Forschungs- und Entwicklungsmethoden: https://open.hpi.de/.
Juristische Fakultät
Das Zusammenwirken der Ortsbeiräte mit der Stadtverwaltung und der Stadtverordnetenversammlung ( Landeshauptstadt Potsdam 2021)
Der Bericht befasst sich mit dem aktuellen Stand des Zusammenwirkens und den dabei sichtbar gewordenen Problemen zwischen den Ortsbeiräten und der Stadtverwaltung Potsdams sowie dem Umgang der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung mit den Beschlüssen der Ortsbeiräte. Im ersten Kapitel werden die rechtlichen, repräsentativdemokratischen und siedlungs-spezifischen Rahmenbedingungen der Ortsteile der Landeshauptstadt Potsdam herausgearbeitet. Es folgt im zweiten Kapitel eine Darstellung der durchaus kontroversen Sichtweise der in Interviews des Berichterstatters befragten Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher, Stadtverordneten bzw. Führungskräfte der Potsdamer Stadtverwaltung auf das gegenseitige Zusammenwirken. Im dritten Kapitel werden dann die Rahmenbedingungen für ein künftig verbessertes Zusammenwirken der genannten Akteure herausgearbeitet. Der Bericht mündet in einer Reihe von Vorschlägen des Berichterstatters, wie das Zusammenwirken der Ortsteile mit der Stadt Potsdam effizienter, transparenter, ressourcenschonender, lösungsorientierter und damit insgesamt für die Bürgerinnen und Bürger sichtbar erfolgreicher gemacht werden könnte. Diese Vorschläge sollen dann auf einem Workshop diskutiert werden. Als letzten Schritt des Projektes soll der Berichterstatter dann eine Handreichung vorlegen, die Vorschläge für die praktischen Veränderungen der Verfahren enthalten soll.
Ansprechpartner: Prof. habil. Jochen Franzke, Kommunalwissenschaftliches Institut der Universität Potsdam
Datenanalyse, Kommunikation von Forschungsergebnissen
Humanwissenschaftliche Fakultät
Risiko-Früherkennung von Sprachentwicklungsstörungen im Babyalter
Im Rahmen dieses Projekts wollen Forscher:innen ein kinderfreundliches und spielerisches System entwickeln, mit dem bereits im ersten Lebensjahr bestimmt werden kann, ob ein Kind ein Risiko hat, eine Sprachentwicklungsstörung (SES) zu bekommen. Schätzungen zufolge leiden bis zu 19% aller Kinder an SES. Die Methode wäre einerseits leicht in die kinderärztliche U6-Untersuchung integrierbar, andererseits könnte sie auch für therapeutische Zwecke genutzt werden.
Art: Pilotprojekt mit diversen Kooperationspartnern, insb. weitere Babylabore, Kinderpraxen, Logopädien und Eltern.
Ansatz: 2. Beitrag
Beteiligung: Datenerhebung
Methoden: Erprobung, Prototyping, Testung
Ansprechpartnerin: Prof. Natalie Boll-Avetisyan,PhD, Developmental Psycholinguistics
https://www.uni-potsdam.de/de/ling/researchgroups/developmental-psycholinguistics
Förderung: „Förderung des Wissens- und Technologietransfer“ (FöWiTec) der Universität Potsdam