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Erasmus+ Erfahrungsbericht - Universidad de Amería

Bereits zu Beginn des Studiums war für mich selbstverständlich, dass ich ins Ausland gehen werde, um nicht nur neue Erfahrungen zu sammeln, sondern vor allem um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Ich hatte keine Vorkenntnisse der spanischen Sprache und die ersten Semester an der Universität Potsdam haben sich härter gestaltet als gedacht. So habe ich mich entschieden nicht schon im dritten Semester, sondern in meinem fünften ein Auslandssemester in Spanien anzutreten.


Studienfach: B.Ed. Spanisch und Englisch

Aufenthaltsdauer: 09/2017 - 02/2018

Gastuniversität: Universidad de Almería

Gastland:Spanien

Vorbereitung des Auslandsaufenthalts

Die Bewerbung in der Romanistik hat sich als anders herausgestellt, als für andere Studiengänge. Meiner Meinung nach und nach Erfahrungsberichten von Kommilitonen anderer Fächer, sehr viel leichter. Informationen zu dem Erasmus+ Programm herauszufinden hat sich ebenso als problemlos dargestellt. Durch die vorhandene Check-Liste für zukünftige Erasmus Studenten und die Offenheit der Kontaktpersonen in Potsdam war es auch kein größeres Problem alles Fristgerecht zu schaffen. Meine wohl größte Herausforderung war das Aussuchen der Städte, da man nun ein ganzes Semester dort verbringen soll. Die Entscheidung ans Meer im Süden gehen zu wollen hat sich jedoch sehr schnell entwickelt. Nachdem ich dann Almería zugeteilt bekommen hatte war ich sehr glücklich. Da heutzutage alles über das Internet läuft, ist die erste Kontaktaufnahme zur Gastuniversität sehr unpersönlich. Auch das Wählen der Fächer hat sich dann als ein wenig Kompliziert dargestellt, da das System an der Universität Almerías sehr unterschiedlich zu dem in Potsdam ist. Vergleicht hierzu auch gerne den Guide for International Students (2016/17) der Universität Almería. Dort findet ihr auch nochmal zusätzlich Informationen. Mit dem Wissen jedoch, dass die Fächerauswahl später noch einmal geändert werden kann, war es dann nicht allzu schlimm eine Entscheidung zu treffen. Das Einsammeln der Unterschriften für das Learning Agreement hat sich später noch einmal als etwas zeitaufwendig gestaltet, da ich auch für mein Zweitfach Englisch Kurse in Spanien belegen wollte und so mehrere Unterschriften für die spätere Anerkennung benötigte. Die Zeit bis zum Abflug ging dann sehr schnell vorbei und im September hieß es dann schon Koffer packen und los geht’s.

Studium an der Gastuniversität

Der Campus ist sehr schön und nach ca. 2 Wochen auch sehr einfach sich zurecht zu finden. Zu Beginn jedoch können die verschiedenen Gebäude noch ein wenig verwirren. Das International Office liegt ein wenig abseits, ist jedoch gut zu erreichen. Alles in allem war meine persönliche Erfahrung mit der Betreuung des International Offices und der Koordinatorin nicht sehr positiv, da Dinge entweder nicht beantwortet werden oder man hin und her geschickt wird. Nachdem dies einige Male passiert ist, habe ich es dann vermieden, mich bei Fragen an diese zu wenden, und habe die Hilfe eher bei Kommilitonen gesucht. Das Klima in der Universität, trotz oftmals unorganisiertem Verhalten, war sehr angenehm und die Dozenten sowie Mitstudenten waren hilfsbereit. Die Zeiten der Kurse jedoch wurden von den Dozenten beliebig geändert, so dass ich zwei Kurse abwählen musste und ich letztendlich nur noch 4 Kurse hatte. Diese fanden mehrmals in der Woche statt, da es jeweils eine Vorlesung und ein Seminar zu dem Kurs gab. Man hat insgesamt 6 Leistungspunkte erhalten. Das Niveau der Kurse war sehr unterschiedlich. Ich hatte einen Kurs für Englisch, der auf Spanisch stattfand und dessen Niveau zwar anspruchsvoll aber angemessen war. Der Kurs des mündlichen Ausdrucks sowie schriftlichen Ausdrucks fand bei einer Dozentin statt, die die Erasmus Studentin mit den Muttersprachlern gleich gesetzt und bei der Evaluierung keinen Unterschied gemacht hat. Demnach habe ich den Kurs „schriftlicher Ausdruck“ auch nicht bestanden, wie die meisten Erasmus Studenten, sowie einige Muttersprachler. Im Nachhinein hat mir die Dozentin mitgeteilt, dass das Sprachniveau zum Bestehen des Kurses mindestens ein C1 sein muss, was wir leider bei der Wahl des Kurses nicht wussten. Zukünftig würde ich bereits zu Beginn des Kurses mit den Dozenten sprechen, ob es für einen Erasmus Studenten Sinn macht diesen Kurs zu belegen oder doch eine andere Wahl schlauer wär. In der Zeit der Klausuren kamen bei mir doch ab und zu Zweifel auf, ob ich es schaffe die Ansprüche zu erreichen und die geforderten Leistungspunkte zu schaffen und ich hatte eine kleinen Tiefpunkt, da ich an das Zurückzahlen des Geldes gedacht habe, das ich in dem Semester natürlich ausgegeben hatte.

Wohn- und Lebenssituation

Ich hatte mich entschieden vor Ort eine Wohnung zu suchen und so habe ich vorerst mit einer Kommilitonin aus Potsdam zusammen in einem Airbnb gewohnt. Bereits am ersten Tag hatte ich 3 Wohnungsbesichtigungen, die ich durch Facebook oder andere Internetseiten im Voraus geklärt hatte. Ich habe mich direkt für zwei Wohnung näher Interessiert und letzten Endes für eine Wohnung entschieden, in der ich zwar drei Italiener als Mitbewohner habe, was nicht meine Traumvorstellung war, aber ein großes Zimmer mit zwei Betten, Schreibtisch, Balkon und zwei Minuten vom Strand entfernt. Mit meiner Vermieterin hat alles sehr gut geklappt und nach höflichem Bitten hat sie alles sehr langsam und deutlich erklärt, da ich noch einige Probleme hatte den Andalusischen Akzent zu verstehen. Diese hat mir dann erklärt, dass die drei Hauptbuslinien direkt an der nächsten Seitenstraße abfahren, wo die nächsten Supermärkte, Bankautomaten, usw. sind. Ich habe für die Wohnung 160€ + 35€ Nebenkosten (Licht, Wasser und Internet) gezahlt. Wir haben unserer Vermieterin monatlich bar das Geld gegeben, das wir vorher an einem der vielen Bankautomaten abgehoben haben. Beim Geldabheben muss darauf geachtet werden, ob eine Transaktionsgebührt abgezogen wird und notfalls der Bankautomaten gewechselt werden. Man findet immer einen, an dem das nicht so ist. Ansonsten helfen die Freiwilligen von ESN Almería  gern und sind für alle Fragen offen. Diese veranstalten einige verschiedene Aktivitäten im Laufe des Aufenthaltes, unter anderem Reisen in die verschiedenen anderen Spanischen Städte oder zu den nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten. Es gibt verschiedene Anbieter, mit denen man Trips in die verschiedenen Regionen unternehmen kann. In Almería selbst gibt es leider nicht so viele Freizeitaktivitäten, im Sommer jedoch hat man einen wundervollen langen Sandstrand vor der Tür, mit einer Promenade und vielen Restaurants zum Tapas essen. Die Universität liegt vom Hauptstrand ca. 10 Minuten mit Bus oder 20 Minuten mit dem Fahrrad entfernt, auch direkt am Wasser. Ich habe mir bereits direkt in der ersten Woche ein Fahrrad für 35€ geholt und musste Wetterbedingt nur drei Mal mit dem Bus fahren.

Kontakte zu einheimischen und ausländischen Studierenden

Da in Almería mehr als 300 Erasmus Studenten aus aller Welt zusammenfinden und die Stadt, sowie die Universität nicht sehr groß sind, ist es sehr einfach auf Gleichgesinnte zu treffen. Die meisten Erasmus Studenten in Almería kommen aus Italien, Frankreich und Deutschland. Je nachdem, wie man sein Erasmus-Aufenthalt verbringen möchte, kann man sich den unterschiedlichsten Gruppen anschließen. Mir war es wichtig viel Spanisch zu sprechen und so habe ich mich mit einigen Leuten aus den verschiedensten Ländern angefreundet und hauptsächlich Spanisch gesprochen. Die einheimischen sind sehr offen und es ist gut möglich Kontakt aufzunehmen. In der Universität selbst kann es sich ein wenig schwieriger gestalten, aber außerhalb trifft man schnell auf Spanier.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Abhängig von einem selbst und den Menschen mit denen man seine Zeit verbringt, ist auch das Verbessern der Sprache. Wie bereits erwähnt, habe ich versucht so viel Spanisch wie möglich zu sprechen und nach schon ein paar Wochen habe ich bemerkt, dass ich viel sicherer im Sprechen werde und mir selbst mehr zutraue. Ich habe mein Spanisch definitiv verbessert, jedoch hatte ich mir im Voraus mehr erhofft.

Studienfach: B.Ed. Spanisch und Englisch

Aufenthaltsdauer: 09/2017 - 02/2018

Gastuniversität: Universidad de Almería

Gastland:Spanien


Rückblick

Die Erfahrungen die ich in diesem Semester gesammelt habe, die Freunde die ich machen konnte und die vielen Dinge die ich erleben durfte, werde ich ein Leben lang beibehalten und ich würde jedem Studenten empfehlen ein oder auch zwei Semester im Ausland zu verbringen. Die Tiefen, die man erlebt werden von den vielen Höhen wettgemacht und es lohnt sich auf jeden Fall mit Erasmus ins Ausland zu gehen.

 

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