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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Nachdem ich aufgrund der Corona-Pandemie zwei Jahre lang mein Studium von zu Hause aus absolvieren musste, entstand der Wunsch, noch während meines Bachelorstudiums ein Auslandssemester zu absolvieren - bevorzugt in englischsprachigem Umfeld. Um mich bestmöglich auf diesen Schritt vorzubereiten, vereinbarte ich ein virtuelles Gespräch mit Frau Subasic und führte im Vorfeld umfassende Recherchen durch. Das Gespräch fand zu Beginn des Wintersemesters statt, etwa ein Jahr vor meinem geplanten Aufenthalt. Nachdem ich mehr Details und Fragen mit Frau Subasic geklärt hatte und die Fristen und Anforderungen kannte, begann der Bewerbungsprozess. Ich empfehle dringend, die zahlreichen Online-Ressourcen vollständig zu nutzen und insbesondere die Websites der potenziellen Universitäten zu durchsuchen. Auf diese Weise können wichtige Fragen geklärt werden und man kann eine gewisse Begeisterung für den gewählten Ort entwickeln. Im Motivationsschreiben und in einem potenziellen Bewerbungsgespräch kann diese Begeisterung dabei helfen, die Entscheidungsträger davon zu überzeugen, dass man unbedingt an dieser Universität studieren möchte. Dazu gehört auch das Interesse an bestimmten Kursen oder Freizeitaktivitäten. So wusste ich zum Beispiel, dass ich unbedingt einem musikalischen Ensemble beitreten wollte.


Studienfach: Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)

Aufenthaltsdauer: 08/2022 - 12/2022

Gastuniversität: University of Minnesota Morris

Gastland: USA

All das hat mir im Bewerbungsprozess sehr geholfen. Zusätzlich habe ich mich mit einem ehemaligen Kommilitonen der Universität Potsdam in Verbindung gesetzt, der auch an der University of Minnesota Morris (UMM) studiert hat. Für den Nachweis meines C1-Englischniveaus habe ich einen IELTS-Test absolviert, der einen Tag in Anspruch genommen hat. Hier empfiehlt es sich, die Englischtests der Universität zu nutzen, um Geld zu sparen, die aber schnell ausgebucht sind. Nachdem ich das Bewerbungsgespräch erfolgreich absolviert hatte, war ich offiziell für die UMM bestimmt. Der Bewerbungsprozess an der Gasthochschule war danach sehr einfach. Viele Dokumente hat Frau Súbasic für mich weitergeleitet. Im April meldete sich dann das International Students Team der UMM per Mail bei mir. Bei individuellen Fragen war die UMM unglaublich schnell und sehr hilfreich. Die nötigen Unterlagen für das Visum wurden zeitnah zugesendet und Fragen oder Sorgen waren stets schnell geklärt. Bei Unsicherheiten empfehle ich, einfach nachzufragen, sei es per E-Mail oder Telefon – Zeitverschiebung einplanen. Das Einschreiben in die Kurse machte der Leiter des International Teams gemeinsam mit mir in einem Zoom-Call. Beim Learning Agreement hatte ich auch keine Probleme. Ich habe mich gegen eine Beurlaubung an der Universität Potsdam entschieden, weil ich nach meinem Auslandsaufenthalt an der Uni Potsdam noch Klausuren schreiben wollte. Beim Visum war ich überrascht, wie viele Angaben man für den Visumsantrag machen musste und wie langwierig der Prozess online war. Ich habe mich damit mehrere Tage beschäftigt. Wichtig ist, dass man jede Frage so ausführlich wie möglich beantwortet. Man muss darauf gefasst sein, dass die angegebenen Daten beispielsweise im Internet überprüft werden.

Studium an der Gastuniversität

Die Lehre an der UMM unterscheidet sich deutlich von der Universität Potsdam und ist von der Art mit dem deutschen Schulsystem vergleichbar. In meinen Kursen gab es in der Regel etwa 20 Teilnehmer, wobei Gruppenarbeiten und Diskussionen üblich waren. Sorgen, den Stoff nicht zu verstehen, waren schnell ausgeräumt, da die Professoren jederzeit persönliche Hilfe in ihren Sprechstunden oder nach dem Unterricht anboten. Die umfassende Betreuung durch die UMM umfasste auch individuelle Nachhilfestunden von älteren Studenten, um bei Hausarbeiten zu helfen und vieles mehr. Besonders positiv fiel mir auf, wie flexibel und kulant die Professoren waren. Wenn einige Studenten signalisierten, dass die Anforderungen zu hoch seien, wurden sogar Deadlines spontan verlängert. Inhaltlich waren die Kurse nicht allzu anspruchsvoll, aber es gab regelmäßig Tests und Hausarbeitsaufgaben, die zu gelegentlichem Stress führten. Die Bibliothek war während der Woche bis Mitternacht geöffnet und verfügte über zahlreiche Computer und freie Räume, die man nutzen konnte. In den Wohnheimen gibt es auf jedem Stockwerk auch einen sogenannten Community Advisor (CA), der in der Regel ein älterer Student oder eine ältere Studentin ist. Diese Person steht den Bewohnern bei persönlichen Problemen jeglicher Art zur Verfügung und organisiert regelmäßig freiwillige Floor-Events, um die Gemeinschaft zu stärken.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Das International Program an der UMM startete Mitte August, zwei Wochen vor dem offiziellen Studienbeginn. Etwa 20-30 neue internationale Studierende nahmen daran teil. Das International Team war äußerst herzlich und organisierte neben Einführungsveranstaltungen auch gemeinsame Ausflüge. Anfängliche Aufregung legte sich innerhalb der ersten Tage. Allerdings wollte ich nicht nur unter Internationalen bleiben, weshalb ich mich in der Einführungswoche nicht besonders eng mit ihnen anfreundete. Der Campus wirkte in der ersten Woche noch sehr leer, aber plötzlich kamen die einheimischen Studierenden und auf einmal war der Campus voller Leben. Es folgte eine weitere Einführungswoche mit allen neuen Studierenden an der UMM, in der ich Freundschaften schloss, die bis heute halten. Mein Tipp ist, mindestens an einer außercurriculären Aktivität teilzunehmen, zum Beispiel in einem Sportteam oder einem musikalischen Ensemble. Ich trat dem Chor bei und knüpfte dort außer mit den Leuten aus der Einführungswoche schon zu Beginn noch mehr Kontakte. Hausfeiern fanden fast wöchentlich Off-Campus statt, wo man auch sehr schnell viele neue Leute kennenlernt. Gerade am Anfang kommen viele aus Neugier auf einen zu. Mit ein wenig Offenheit findet man sehr schnell Kommilitonen, mit denen man sich versteht. Dabei ist gerade in den ersten Wochen entscheidend, alle Angebote zu Events oder Treffs, zu denen man eingeladen ist, wahrzunehmen und sich nicht zurückzuziehen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Durch das Sprechen von Englisch während meines halbjährigen Aufenthalts an der UMM, bei dem ich keine deutschen Leute kannte, hat sich mein Sprachniveau natürlich deutlich verbessert, insbesondere meine Aussprache und mein Wortfluss.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe im Dorm auf dem Campus gewohnt, was ich jedem empfehlen würde. Die Bewerbung dafür konnte online erfolgen, aber man sollte anrufen und mitteilen, dass man nur für ein Semester bleibt, da man normalerweise für ein ganzes Jahr mieten muss. In der Regel teilt man sich das Zimmer mit einem Mitbewohner, was eine Herausforderung sein kann. Glücklicherweise gab es auf meinem Floor ein freies Zimmer, in das ich umziehen konnte. Es gibt so gut wie keine öffentlichen Verkehrsmittel in Morris, aber jeder hat ein Auto. Man findet eigentlich immer Mitfahrgelegenheiten. Für Zahlungen hatte ich für den Alltag eine DKB-Visa-Karte ohne Wechselgebühren. Für größere Überweisungen an die UMM hatte ich vor Ort ein Konto bei der Bremer Bank eröffnet, das ich am Ende meines Aufenthalts wieder schloss. Dies liegt daran, dass direkte Überweisungen von deutschen Konten an die UMM hohe prozentuale Gebühren haben, während eine Überweisung von einem amerikanischen Bankkonto kostenlos ist. Bei weiteren Fragen helfe ich auch gerne persönlich. Wendet euch für meine Daten an das International Office.

Lebenshaltungskosten

  • Wohnheim Miete pro Semester: $2,239
  • Meal Plan: $2,522 (unlimited access während Öffnungszeiten der Dining Hall)
  • Amerikanische Pflichtkrankenversicherung (fest von UMM vorgeschrieben, keine deutsche Versicherung wurde akzeptiert): ca. $1,700 für das Semester (meine deutsche Krankenversicherung konnte ich in der Zeit ruhend stellen)
  • Pro Flug: ca. $500
  • Lehrbücher: ca. $70 pro Kurs (habe ich nicht gekauft, Vorlesungen und Folien haben mir gereicht)
  • Sonst. Gebühren an die Uni: ca. $500

Studienfach: Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)

Aufenthaltsdauer: 08/2022 - 12/2022

Gastuniversität: University of Minnesota Morris

Gastland: USA

USA

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