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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ein Auslandssemester an der Küste Kaliforniens zu verbringen war für mich der perfekte Kontrast zu meinem Masterstudium in Berlin und Potsdam. Nach zwei Semestern unter Pandemiebedingungen fühlte ich mich doch etwas distanziert von meinem Studium und meinen Kommiliton:innen. Umso mehr freute ich mich, als ich die Zusage der Universität Potsdam bekam. Die anschließende Kontaktaufnahme und Betreuung sowohl durch das International Office der Uni Potsdam als auch von Seiten des MIIS verliefen unkompliziert und beide Seiten waren sehr hilfsbereit. Überhaupt wird man im ganzen Bewerbungsprozess wirklich toll an die Hand genommen und erhält bei Rückfragen sofort Antwort. Was den Visumsantrag angeht, würde ich empfehlen, genug Zeit sowohl für das Ausfüllen und Bereitstellen aller erforderlichen Formulare als auch für den Termin im US-Konsulat einzuplanen. Um eine vollumfassende Krankenversicherung würde ich mich auf jeden Fall auch vorab kümmern, weil das auch für die Einreise schon erforderlich ist.


Studienfach: International Policy and Development

Aufenthaltsdauer: 01/2022 - 05/2022

Gastuniversität: Middlebury Institute of International Studies in Monterey

Gastland: USA

Studium an der Gastuniversität

Das MIIS ist ein sehr kleines, überschaubares Institut, über das man sich schnell eine Übersicht verschafft hat und an dem man sich wirklich wohlfühlen kann. Im Vergleich zu Berlin bzw. Potsdam kam mir das Studium sehr viel intensiver und – was den Workload betrifft – auch anspruchsvoller vor. Pro Kurs hat man vier Semesterwochenstunden, viele Readings und regelmäßig kleine Abgaben abzuliefern. Dafür sind die Abschlussprüfungen dann oft nicht ganz so umfangreich. Das Studienklima habe ich als sehr angenehm und offen empfunden. Die Debattenkultur an den Universitäten der Vereinigten Staaten ist eine, wie ich finde, interessantere und offenere als ich sie oft in Deutschland empfinde. Dadurch, dass am MIIS eine bunte Vielfalt an Studierenden aus allen möglichen Ländern und aus unterschiedlichsten Hintergründen zusammenkommt, gab es viele Themen, die sehr kontrovers diskutiert wurden. Beispielsweise hatte ich einen Kurs zum Thema „How China is Changing the World“, in dem die Debatten teilweise regelrecht ausgeartet sind und laut wurden, aber respektvoll blieben. Akademisch war das sehr bereichernd und gerade, wenn man sich sonst in einer meinungstechnisch eher homogeneren Blase bewegt, ist es schön, durch andere Standpunkte herausgefordert zu werden. Die Betreuung durch die Dozierenden ist sehr gut und ich habe den Kontakt zu meinen Profs oft als unkomplizierter und weniger förmlich wahrgenommen, was sehr erfrischend ist. Nicht nur was die Studierendenschaft angeht, sondern auch in der Lehre ist das MIIS sehr international aufgestellt. Der Campus bietet eine wunderbare Lernatmosphäre und viele Orte, an die man sich zurückziehen kann, um ungestört zu arbeiten oder zu lesen. Neben der Bibliothek gibt es zum Beispiel auch einen Campusgarten, der von den Studierenden gepflegt und bepflanzt wird und der mit einer gemütlichen Hängematte und Sitzgelegenheiten zum Verweilen einlädt.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Da ich im Spring Term am MIIS war, waren außer mir nur zwei weitere Austauschstudentinnen vor Ort – eine Ägypterin und eine Französin. Das Institut hatte uns netterweise schon Monate vor unserem Auslandsaufenthalt miteinander in Kontakt gebracht und dadurch konnte ich die beiden schon vorab kennenlernen. Alle drei wurden wir dann sehr herzlich vor Ort empfangen. Da man als Austauschstudent:in automatisch Teil des neuen Jahrgangs ist, kommt man auch direkt mit den „Einheimischen“ oder regulären Studierenden in Kontakt. Egal ob Austauschstudent:in oder nicht – ein Neuanfang an einem fremden Ort verbindet. So entstanden schnell Freundes- und Interessengruppen. Aber auch die zahlreichen Clubs, Veranstaltungen und Initiativen vor Ort bieten viele Möglichkeiten, um Kontakte zu knüpfen.

Wohn- und Lebenssituation

Monterey ist bestimmt einer der schönsten Orte, an denen ich je gelebt habe. Das Meer und die Küstenlandschaft liegen direkt vor deiner Haustür. Neben Strand und Hafen ist das Städtchen umgeben von Wäldern und kleinen Bergen, in denen man super wandern kann. Über einen Studenten, der vor mir am MIIS war, bin ich sehr unkompliziert an „sein altes“ Zimmer in einer Gastfamilie gekommen. Das Ehepaar, bei dem ich gelebt habe, vermietet zwei Zimmer pro Semester an Studierende und die beiden sind unglaublich herzlich und inspirierend. Diese Erfahrung war wirklich durchweg positiv und ich würde sie jedem weiterempfehlen. Ich bin jetzt noch immer fast jeden Tag in Kontakt mit ihnen und habe mich dort sehr schnell wohl und wie zuhause gefühlt. Bei meinen „Gasteltern“ habe ich 750 Euro im Monat für mein Zimmer gezahlt (inklusive eigenes Bad und Nutzung der Gemeinschaftsräume, ähnlich wie in einer WG), was tatsächlich günstig ist für die dortigen Mietpreisverhältnisse. Mir wurde außerdem ein Fahrrad zur Verfügung gestellt, mit dem ich zum Campus und in die Stadt radeln konnte. Leider ist das öffentliche Verkehrsnetz in den USA generell sehr dürftig und in Monterey ist man, je nachdem wo man wohnt, auf Fahrrad oder Auto angewiesen. Es empfiehlt sich in also, sich ein Fahrrad oder sogar Auto zu organisieren. Ich hatte das Glück, dass mich meine Gastfamilie und Freund:innen vor Ort, die ein Auto hatten, oft mitgenommen oder zu Orten gefahren haben, die ich mit meinem Rad nicht erreichen konnte. Das Uber/Lyft Netz funktioniert allerdings auch sehr gut. Alles in allem sind die Lebenshaltungskosten allein schon aufgrund der Mietpreise sehr hoch – auch die Lebensmittelpreise sind verhältnismäßig teuer in Kalifornien. Mit 1000 Dollar im Monat, eher mehr, muss man als schon rechnen.

Studienfach: International Policy and Development

Aufenthaltsdauer: 01/2022 - 05/2022

Gastuniversität: Middlebury Institute of International Studies in Monterey

Gastland: USA


Rückblick

Ich würde empfehlen, sich nicht viel mehr als 12-16 creditpoints pro Semester an Workload vorzunehmen, einfach damit neben dem Akademischen auch genug Zeit für außerstudentische Aktivitäten und Initiativen sowie Unternehmungen, Ausflüge und Reisen bleibt. Kalifornien bietet die mitunter spektakulärsten Landschaften dieser Welt und der Küstenort Monterey und seine Umgebung selbst halten so viele wunderschöne Ausflugsziele parat (Point Lobos, Carmell Beach, Asilomar Beach, …um nur ein paar zu nennen). Die Welcome Week zu Beginn unbedingt nutzen, um Kontakte mit anderen Neuankömmlingen zu knüpfen – also einfach so viel mitmachen wie möglich! Als Austauschstudent:in wird man zwar einem Studienprogramm zugeordnet, hat aber defacto freie Wahl, was die Kurse angeht. Es lohnt sich sehr, das auszunutzen!

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