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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Mitarbeitenden des International Office stellen alle notwendigen Infos auf ihren Veranstaltungen und online zur Verfügung. Insgesamt sind sie sehr freundlich und hilfsbereit. Anfangs wirkt der Bewerbungsprozess etwas kompliziert ist aber doch sehr klar und strukturiert. Die Gastuni kontaktierte mich (ziemlich spät) mit einer Bestätigung.  


Studienfach: Politikwissenschaft

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 02/2025

Gastuniversität: Marmara Universität Istanbul

Gastland: Türkei

Studium an der Gastuniversität

In der Türkei zu studieren gestaltet sich in vielerlei Hinsicht anders als in Deutschland. Das Erasmus Office der Marmara ist ehrlich gesagt nicht ansatzweise so kompetent und schnell wie unseres. Ich musste oftmals mehrfach Druck machen oder persönlich erscheinen um nötige Dokumente oder ähnliches zu erhalten. Die euch zugewiesenen Buddys helfen euch allerdings! Mehr dazu unter Punkt 3. Insgesamt ist das Bildungsniveau niedriger und auch der Ablauf eines Kurses ist ganz anders. Manches hat mir gefallen, manches weniger. Zum Beispiel gibt es häufig weekly assignments die auch benotet werden. Außerdem gibt es mid-terms die etwa 40% der Note ausmachen. Wenn ihr im Master seid, macht euch bereit in Kursen zu sitzen, in denen insgesamt nur eine Handvoll Studis sitzen. Die Dozierenden waren kompetent, freundlich und freuten sich über ausländische Studis. Im Winter 24/25 wurde ein neuer Campus in Maltepe eröffnet, viele Institute sind nun dort. Es ist ein weitläufiges, neues und grünes Areal, was aber leider etwa 45 min von Kadiköy (bestes Viertel!) ist. Die Uni war ähnlich bis etwas schlechter ausgestattet als unsere.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studis wird direkt zu Beginn über Veranstaltungen des ESN Marmara organisiert. Die Mitglieder des ESN sind super freundlich und aufgeschlossen. Sie organisieren viele Veranstaltungen wie Sightseeing-Touren, Trips (Kapadokya, Fethiye) gemeinsames Essen, einige Workshops sowie natürlich Partys. Jeder von euch kriegt einen Buddy zugeteilt der/die euch bei allem möglichen gerne unter die Arme greifen. An der Stelle kann ich nur betonen, dass Türken extrem gastfreundlich und offen sind und euch wirklich gerne bei euren Problemen helfen aber auch an sich gerne Zeit mich euch verbringen. Alleine an der Marmara gab es etwa 200 Erasmus Studis (es gibt >10 Unis in Istanbul). Also es gibt sehr viele Studis, dennoch kennt man am Ende sehr viele und es bilden sich natürlich Cliquen. Man kann aber auch zwischen den unzähligen Cliquen switchen wenn man keine Lust auf immer die selben Menschen hat.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Mein Englisch hat sich dahingehend verbessert, dass ich nicht mehr so viel nachdenken muss beim Sprechen. Dadurch, dass man ständig Englisch spricht, wird man sicherer, flüssiger und man lernt natürlich auch paar Worte dazu. Meiner Meinung nach ist aber das gelassene Sprechen der größere Pluspunkt. Vor meinem Aufenthalt konnte ich Türkisch auf B1 Niveau. Jetzt hat es sich auf B2 verbessert. Hierzu hab ich keinen Sprachkurs belegt, sondern durch Mitbewohner und alltäglichem Sprechen hinzugelernt. Es gab ohnehin nur A1 & A2 Kurse (zumindest an der Marmara). Was ich hier auch erwähnen möchte ist, dass ihr auch sehr viel Deutsch sprechen werdet. In unserem Erasmus Jahrgang waren locker 1/3 Deutsche, gefolgt von vielen Italienern.

Wohn-  und Lebenssituation

Meine Unterkunft habe ich durch Verwandte gefunden. Freunde haben (vor allem im Vergleich zu Berlin) recht leicht Wohnungen gefunden über Facebook-Gruppen, sahibinden (Website) oder andere Erasmus Studis. Die Miete wird fast immer bar bezahlt und beträgt in Kadiköy etwa 400€. EU-Bürger benötigen für den Aufenthalt eine Residence Permit, die 100-200€ und einige Nerven kostet. Wer türkischer Staatsbürger oder Inhaber einer Mavi Kart ist, erspart sich den Stress. Ich würde viel Bargeld mitnehmen, da die meisten ATMs krasse Gebühren (5-10%) fordern. Der ÖPNV ist ok. Es gibt viele Metrolinien, Buse und Fähren. Allerdings fahren diese unter der Woche nur bis Mitternacht. Tagsüber Bus fahren ist immer mit Stau verbunden, insbesondere zu den Stoßzeiten. Mein Lieblingstransportmittel ist ganz klar die Fähre! Ist immer wieder atemberaubend. Für die Residence Permit benötigt ihr eine nationale Krankenversicherung (recht günstig). Durch die Inflation steigen alle Kosten enorm. Es ist zwar immer noch günstiger als Deutschland (etwas selbes Level wie Spanien), dennoch spürt man die hohen Preise im Geldbeutel. Eine volle Mahlzeit kostet 3-10€, kommt natürlich drauf an was und wo man isst. Fleisch und Alkohol sind im Vergleich zu Deutschland am teuersten (Barpreise für Bier sind 3-4€, ähnlich im Supermarkt, Cocktails fangen bei 10€ an). Freizeitangebote gibt es reichlich, meiner Meinung ist es aber am schönsten einfach am Wasser zu flanieren und den Musikern lauschen. Ich empfehle auch dringend die Stadt mal zu verlassen und andere Orte zu erkunden (Kapadokya, Mudanya, Ägäisküste, und und und..).

Studienfach: Politikwissenschaft

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 02/2025

Gastuniversität: Marmara Universität Istanbul

Gastland: Türkei

Rückblick

Macht euch mental bereit, dass alles chaotisch ist, wir sind im Süden. Sobald man seinen Deutschen Pünktlichkeits- und Ordnungswahn aber ablegt hat man eine fantastische Zeit. Auch wenn es sehr chaotisch und befremdlich sein kann, ist Istanbul eine fantastische Weltstadt die jedem etwas bieten kann. Der Flair ist unverwechselbar, es gibt Menschen jeglicher Hintergründe, kulturelle Einflüsse aus Ost und West, leckeres Essen und unglaubliche Aussichten. Das warme, freundliche und gelassene Wesen der Türken ist einfach schön und eine nette Abwechslung zu Deutschland. Aber seid euch bewusst, dass die Türkei leider autokratisch regiert wird und daher die Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit stark eingeschränkt sind. Ein wichtiger Hinweis an queere Studis: Ja, ihr könnt in Istanbul auch offen queer sein, allerdings nur in Safe-Spaces wie Bars, Clubs und die Viertel in denen sich die queere Szene konzentriert (Beyoglu & Kadiköy).

Sonstige  Hinweise

Wie bereits genannt. Die Residence Permit stellt eine Besonderheit unter den Erasmusländern dar. Viele Studis nutzten die geographische Lage um günstig in Länder wie Zypern und Georgien zu reisen.


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