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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Wie fing alles an? Da kamen diese Gedanken im Frühjahr 22‘ im Ausland zu studieren und mich weiterzubilden auf eine ganz andere Weise als hier in Potsdam. Die Lust nach was Neuem und rauszukommen, nach einer langen Zeit der Pandemie und des Online-Studiums. Und dann war da diese große Sehnsucht nach Diversität und danach, einen Perspektivwechsel zu haben. Also habe ich geschaut, welche Partnerunis meine Fakultät hat und bin auf so viele Möglichkeiten gestoßen. Jede Partneruni bietet unterschiedliche Studiengänge an und da ich Politik und Wirtschaft studiere, war die Entscheidungsfindung nicht sehr leicht. Ich war nach dem Abitur in Mexiko für einen Weltwärts-Freiwilligendienst, der aber aufgrund von Covid nach einigen Monaten abgebrochen wurde. Also war ich mir sicher ich möchte mein Spanisch verbessern und aber auch mal auf Englisch studieren. Da hatte sich was ergeben. Ich fand heraus, dass die Universidad Europea Valencia Internationale Beziehungen anbietet und die meisten Fächer auf Englisch, aber auch wahlweise auf Spanisch, sind. Also habe ich eine Email an die Universität in Valencia geschrieben und mir wurde bestätigt, dass es passende Kurse für meinen Studiengang gibt. Daraufhin habe ich mich sehr schnell beworben und kam durch die gut beschriebenen Informationen der UP Schritt für Schritt dem Erasmus näher.


Studienfach: Politik und Wirtschaft (B.Sc.)

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 06/2023

Gastuniversität: Universidad Europea de Valencia

Gastland:Spanien

Studium an der Gastuniversität

Angekommen in Valencia. Nach kurzem Ankommen ging dann auch schon am 9. September die Uni los. Die Universidad Europea Valencia ist eine kleine private Universität, die im Universitätsviertel Valencias liegt. Der erste Tag war sehr entspannt, es gab eine Vorstellungsrunde der Lehrenden mit allen Erasmus-Studierenden der unterschiedlichen Studiengänge. Anschließend gab es eine Sightseeing-Tour von Valencia. Dadurch hatte ich schon mal einige Erasmus-Studierende kennengelernt. Als dann der Unterricht anfing die nächsten Tage war alles erstmal ungewohnt. Die UEV ist sehr gut organisiert und ich hatte bereits Stundenplan und Raumplan vorab bekommen. Von Anfang an war alles sehr viel schulischer als an deutschen Unis. In meinen Kursen saßen um die 15 Mitstudierende und es gab nicht wie normalerweise eine Vorlesung und eine Übung pro Woche, sondern alles war mehr wie Seminare gestaltet und sehr abhängig von der lehrenden Person. Durch die wenigen Menschen im Kurs konnten wir sehr gut miteinander lernen. In der UEV zählen zur End-Note eines Kurses viele Aufgaben aus dem Semester und eine Abschluss-Klausur. Das heißt, ich hatte pro Woche sehr viele Essays zu schreiben, Hausaufgaben zu machen oder Präsentationen zu halten, die alle direkt benotet wurden. Ich konnte immer anhand einer App sehen, wie mein Leistungsstand grade ist. Grade durch die vielen Gruppenpräsentationen und -hausarbeiten wurde das Lernen im Team sehr gestärkt. Außerdem gab es immer die Möglichkeit, nach dem Unterricht oder via Email mit den Dozierenden zu sprechen. Ich hatte im ersten Semester die meisten Kurse auf Englisch und einen auf Spanisch. Im zweiten Semester hatte ich alle Kurse auf Englisch. Da es an der Universität sehr viele internationale Studierende gibt, gab es zu allen Unterrichtsthemen sehr diversen Austausch und Diskussion, woraus ich sehr viel mitgenommen habe. Insgesamt hat mir das sehr arbeitsintensive Studieren an der UEV gefallen und ich habe die Abwechslung genossen. Darum habe ich im ersten Semester auch beschlossen, für ein weiteres Semester zu verlängern. Dieses ging sehr unproblematisch da meine Koordinatorinnen der Uni Potsdam sowie der Gastuni sehr hilfsbereit sind. Kurz vor Ende habe ich mit der Universität noch an einem MUN teilgenommen. Der MUN (Model United Nations) hat ein Wochenende lang in der UN Support Base in Valencia stattgefunden und war sehr lehrreich. Ich habe als Repräsentantin aus Deutschland teilgenommen und sogar den Preis als Beste Delegierte gewonnen.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Da die UEV international ausgerichtet ist, habe ich in der Universität Zeit mit ausländischen Studierenden verbracht und da die Stadt Valencia voll mit Erasmus-Studierenden ist, habe ich schnell viele nette internationale Menschen kennengelernt, mit denen ich noch immer Kontakt halte. Da ich in der Klimabewegung aktiv bin, habe ich schnell in Valencia Anschluss gefunden mit spanischen Menschen und war auf einem Klimacamp in Andalusien und hatte viel Austausch mit Aktiven aus Spanien. Dadurch konnte ich sehr gut mein Spanisch verbessern und habe lokale Menschen kennengelernt.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Da ich alle Kurse außer einen auf Englisch hatte, konnte ich in der Uni vor allem meine englischen Kenntnisse auf ein akademisches Niveau heben und intensivieren. Einen Kurs hatte ich auf Spanisch, diesen konnte ich auch erfolgreich meistern und habe Vokabular über spanische Außenpolitik gelernt. Insgesamt habe ich meine spanischen Kenntnisse durch den Austausch mit spanischen Menschen intensiviert und durch mein politisches Engagement bei lokalen Gruppen. Dadurch, dass ich mit einigen Spanier*innen sehr gut befreundet bin, konnte ich auch dadurch mein Spanisch stark verbessern.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe ca. einen Monat vor meiner Abreise ein WG-Zimmer über Idealista gefunden, welches wie das deutsche WG-Gesucht ist. Ich habe über ein Video-Telefonat mit dem Vermieter das Zimmer besichtigt und bestätigt bekommen. Das war alles sehr problemlos. Dafür habe ich 500 Euro im Monat bezahlt, was viel ist für Valencia, wie ich später herausgefunden habe. Leider hatte ich keine Ahnung mit wem ich zusammenziehen werde und hatte im ersten Semester wenig Kontakt mit meinen Mitbewohner*innen. Darum bin ich dann im zweiten Semester zu zwei spanischen Freund*innen in die WG gezogen. Dort habe ich 300 Euro Miete pro Monat bezahlt und hatte eine sehr schöne Zeit. Meine erste Wohnung lag sehr nahe am Strand in Cabanyal und war Altbau, ich hatte für die Wintermonate eine kleine elektrische Heizung, die nicht ausgereicht hat, dadurch war es im Dezember und Januar sehr kalt. Das Sommersemester endet normalerweise im Juni, bis dahin ist nicht unbedingt eine Klimaanlage notwendig, aber empfehlenswert. Ich würde zukünftigen Studierenden empfehlen, auf Heizung und Klimaanlage zu achten, da die Wohnungen hier nicht so modern isoliert sind wie in Deutschland. Ich habe mir über eine Second Hand App (vgl. mit Ebay Kleinanzeigen) ein Rennrad angeschafft für 150 Euro, was sich sehr gelohnt hat, da Valencia flach ist und mit vielen Radwegen ausgestattet. Der ÖPNV ist billig und es gab im Oktober eine Aktion von der lokalen Regierung für junge Menschen, ein Gratis-Ticket zu erwerben. Nach dem Bürokratie-Prozess hat sich das sehr gelohnt. Die Preise im Supermarkt sind etwas billiger als in Deutschland und haben jedoch sehr wenig Angebote für nicht-tierische Produkte. Aber es gibt zwei Rossmann-Geschäfte in Valencia, die einige vegane Produkte aus Deutschland haben. Insgesamt sind die Lebenshaltungskosten günstiger als in Berlin/Potsdam und durch das Erasmus plus Stipendium ist man gut ausgerüstet. Ich habe eine Auslandsversicherung abgeschlossen vor der Hinreise, da die europäische Gesundheitskarte manchmal nicht angenommen wird vom spanischen Gesundheitssystem und man dadurch auf der sicheren Seite ist. Es gibt billige Auslandskrankenversicherungen für Erasmus-Studierende. Ich kann die Dr. Walter Versicherung empfehlen. Es gibt unfassbar viele Freizeitangebote in Valencia, allein der Strand und die Volleyball-Plätze bieten genug Freizeitspaß. Man kann sehr gut abends in der Innenstadt ein Bier trinken, Tapas essen und schlendern. Neben sehr vielen Clubs, die voll sind mit Erasmus-Studierenden, gibt es schöne Museen, einen riesigen Park, genannt Turia, und jede Menge Kulturveranstaltungen. Langeweile gibt es in Valencia nicht. Wenn man mit dem Zug oder Auto raus aus der Stadt fährt, ist man in unter einer Stunde in den Bergen, die wunderschöne Wanderwege haben und Seen zum Erfrischen. Nicht zu vergessen, dass man übers Wochenende mal schnell mit dem Zug oder Bus für faire Preise nach Barcelona, Madrid oder andere Städte reisen kann.

Studienfach: Politik und Wirtschaft (B.Sc.)

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 06/2023

Gastuniversität: Universidad Europea de Valencia

Gastland:Spanien


Rückblick

Ich hatte eine wundervolle Zeit während meines Erasmus in Valencia und habe sehr viel mitgenommen. Ich hatte spannende Kurse, habe viele großartige Menschen kennengelernt, sehr viel Internationalität erlebt und meinen Horizont auf vielen Ebenen erweitern können. Ich kann nur weiterempfehlen, ein oder zwei Semester im Ausland zu studieren. Allein das Privileg, während meines Bachelors an zwei Unis studiert zu haben, hat mich akademisch sehr weit gebracht und mir viele neue Türen geöffnet.

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