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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Durch mein Lehramtsstudium mit dem Fach Spanisch habe ich mich bereits früh im Studium für ein Auslandssemester in Spanien interessiert. Ich informierte mich hierbei vor allem auf der Webseite des International Office der Universität Potsdam, die alle wichtigen Informationen und Dokumente bereitstellt. Nach meiner Bewerbung über das Portal (Fristen beachten!) bekam ich Ende Februar das Go für mein Auslandsstudium in Oviedo. Nach diversen Informationsrunden und der Abgabe des Learning Agreements an der UP und Universidad de Oviedo (Kontaktperson wird einem automatisch mitgeteilt) konnte ich mich also auf mein Erasmus vorbereiten. Beim Learning Agreement kann ich hierbei nur sehr empfehlen, die Website der UniOvi gut zu lesen – die Einteilung in WiSe und SoSe bezeichnen die SpanierInnen nämlich als Primero/Segundo und je Semester gibt es selbstredend andere Kurse. Neben der Unterkunft war hierbei die Mobilität ein großes Thema für mich. Nach reiflichem Überlegen und der Aussicht, über den Social Top-Up „Grünes Reisen“ sogar noch finanzielle Unterstützung zu bekommen, entschied ich mich, nach Oviedo mit dem Zug zu reisen. Ich buchte mir hierfür ein Viertages-Interrail-Ticket und lernte nebenbei noch wunderschöne Städte wie Paris, Montpellier und Barcelona kennen – große Empfehlung also! Einmal angekommen, ist es wichtig, sich den Certificate of Arrival unterschreiben zu lassen. Dies ist wichtig für die spätere Auszahlung des gesamten Erasmus+-Stipendiums. Aber keine Sorge, unter der Webseite des International Office sind alle Informationen und Dokumente, die wichtig sind, Schritt für Schritt abgelegt.


Studienfach: Spanisch auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität: Universidad de Oviedo

Gastland:Spanien

Studium an der Gastuniversität

Die Studienmodule sind, wie ich sie aus der UP kenne, in Vorlesung, Seminar und Tutorien gegliedert. In der Facultad de Filosofía y Letras bestand keine Anwesenheitspflicht, allerdings ist eine Teilnahme an den Kursen schon sehr zu empfehlen, da die Folien nur einen Bruchteil der Informationen enthalten, die in den VL+S besprochen werden. Außerdem übte ich nebenbei mein Spanisch, was ja ebenfalls nicht ganz unwichtig ist. Die Betreuung durch die dortigen Studierenden war durchweg gut, auch wenn ich als Erasmus-Studierender schon auf die SpanierInnen zugehen musste, um sich gegenseitig kennenzulernen. Allerdings dadurch, dass die Folien oftmals vor den VL+S noch nicht in den Campus Virtual hochgeladen worden sind und die Informationen auf den Folien wie beschrieben nicht ausreichten, um sich anständig auf die Prüfungen vorzubereiten, bat ich aber zwangsläufig die KommilitonInnen um Hilfe. Bei Fragen zu bestimmten Themen hatten die Dozierenden immer ein offenes Ohr und halfen dort, wo sie konnten. Die Veranstaltungen waren i.d.R. in der Form von Frontalunterricht, was ich aus der UP nicht mehr in dieser Form gewohnt war und mich auch schon überraschte. In gewissen Lehrveranstaltungen, in denen der Professor dann noch sehr leise und undeutlich sprach, war ein aufmerksames Folgen nicht möglich und ich schweifte gelegentlich ab. Die Verwaltungsmitarbeiter wussten einem immer zu helfen, auch wenn es schon sehr vorteilhaft ist, dass ich bereits Spanisch konnte, da viele von ihnen kein Englisch beherrschen. Viele Vorgänge sind jedoch leider noch in Papierform zu erledigen und jede Änderung im Stundenplan musste vom Studierendensekretariat vorgenommen werden.  

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Am leichtesten stellte ich Kontakt zu ausländischen Studierenden über die Erasmus-Events her. Diese werden beinahe täglich veranstaltet und bieten eine große Vielfalt an kulturellen, freizeitlichen und sportlichen Möglichkeiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man in Oviedo oder Gijón wohnt, da in beiden Städten viele Events organisiert werden. Zu einheimischen Studierenden stellte ich am leichtesten den Kontakt über die Vorlesungen, Seminare und Tutorien her. Allerdings musste ich auf die Studierenden wie oben bereits beschrieben eigenständig zugehen, da sie eher unter sich geblieben sind. Leider haben sich auch nur wenige meiner KommilitonInnen bei den Erasmus-Veranstaltungen wiedergefunden, was ein zusätzliches Kennenlernen erschwerte.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Vor dem Auslandssemester in Oviedo hatte ich in etwa ein B1/B2-Niveau und durch die vielfältigen Kurse in der Universität, einem C1 Sprachkurs und dem Kontakt zu einheimischen Studierenden und Erasmus-Studierenden, konnte ich mein Niveau auf ein C1 steigern. Von der Uni werden auch viele verschiedene Sprachkurse angeboten – zu jedem Niveau und darüber hinaus auch für das wissenschaftliche Arbeiten auf Spanisch gibt es Sprachkurse, die man gegen eine Gebühr besuchen kann. Tipp: Man kann die Sprachkurse erst besuchen und dann schauen, ob sie einem nützen und danach ggf. entscheiden, ob man diese belegen möchte oder nicht. So spart man sich im Zweifelsfall das Geld für einen Sprachkurs, der einem keinen Lernzuwachs bereitet.

Wohn- und Lebenssituation

Die Wohnungssituation in Oviedo/Gijón ist um ein Vielfaches entspannter als auf dem deutschen Wohnungsmarkt, weshalb ich auch auf Anraten eines Freundes erst vor Ort - etwa eine Woche vor Semesterbeginn - nach einem Zimmer geschaut habe. Ich hatte innerhalb von zwei Tagen direkt vier Zimmerbesichtigungen und habe mich für ein vollmöbliertes Zimmer in einer 3er-WG in unmittelbarer Nähe von Campus Milan entschieden, für das ich 320€/Monat bezahlte. Für die Wohnungssuche verwendete ich idealista.com, worüber auch all meine FreundInnen ihre Wohnungen fanden. Das Zugnetz ist im Norden Spaniens nicht so gut ausgebaut wie bei uns in Berlin-Brandenburg, allerdings gibt es gute Verbindungen von und nach Madrid und nach Gijón. Stattdessen wird hier viel Bus gefahren und Alsa bietet Busse in beinahe jede größere Stadt an. Ebenfalls wird viel Blablacar benutzt, was im Gegenzug zum Bus manchmal doch schneller und günstiger ist. Über die deutsche Krankenversicherung war ich auch in Spanien versichert. Für Essen und Trinken bezahlte ich eindeutig weniger als in Deutschland, vor allem das Ausgehen war unfassbar günstig. Ein Menú del día kostet zwischen 11€ – 13€ (Stand 01/2023), der Großteil der Clubs hat keinen Eintritt verlangt und ein Bier konnte man im Club für etwa 2€, Shot 1,50€ bestellen. Das klassische spanische Frühstück “Pan con tomate y aceite de oliva más un café con leche” geht für etwa 1,50€ über die Theke.

Studienfach: Spanisch auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität: Universidad de Oviedo

Gastland:Spanien


Rückblick

Asturien und Oviedo haben unfassbar viel zu bieten, von Surf-Kursen, über Rafting, Bergsteigen, Skifahren, Wandern, Radfahren ist alles dabei. Doch auch die kulturelle Seite lässt keine Wünsche übrig, es gibt eine Menge Museen, Kinos, Theater und traditionelle asturische Feiertage und Festlichkeiten. Auf keinen Fall sollten die reichhaltigen Menús del días, die etwa zwischen elf und 13€ kosten, verpasst werden. Für das Spanischlernen empfiehlt es sich, sich zügig nach Ankunft nach heimischen Buddies und Sprachkursen zu erkunden, weil man im täglichen Austausch am meisten lernt. Und wenn man die kleineren Orte kennenlernen möchte, lohnt es sich ebenfalls, sich ein Mietauto zu nehmen. Im Januar bezahlte ich für einen Kleinwagen inkl. Sprit 34€/Tag, was ein sehr angemessener Preis ist.

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