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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Bei der Auswahl meines Studiums fand ich es interessant, dass mein Studiengang entweder ein Auslandssemester oder ein Praktikum als Teil des Studienprogrammes anbietet. Das war für mich ein Grund mehr, mich um diesen Studiengang zu bewerben. Als ich mich im dritten Semester befand, entschied ich mich für ein Auslandssemester im letzten Studienjahr. Ich traf diese Entscheidung, weil ich als internationale Studierende weiß, wie bereichernd der Aufenthalt in einem neuen Land und das Kennenlernen einer neuen Kultur sein kann. Als gebürtige Brasilianerin habe ich mich schon immer für die spanische Sprache interessiert, deswegen erwarb ich bereits in der Schulzeit Spanischkenntnisse. Daher, als ich mich für ein Auslandssemester entschieden habe, wusste ich, dass mein Austausch in einem spanischsprechenden Land sein musste. Nachdem ich dies entschieden habe, begann ich mit der Recherche auf den Webseiten der Universität Potsdam, um herauszufinden, welche Länder, Städte und Universitäten grundsätzlich für mich in Frage kämen. Auf der Seite meiner Fakultät fand ich eine Auflistung aller Partneruniversitäten, innerhalb und außerhalb der europäischen Union, für die ich mich bewerben könnte. Bei der Auswahl bevorzugte ich große Städte, weil ich immer in großen Städten gelebt habe und die Möglichkeiten in einer großen Stadt immer sehr genossen habe. Da ich schon immer Interesse für Spanien hatte, entschied ich mich letztlich für die Universidad Complutense de Madrid in der Hauptstadt Spaniens als erste Wahl bei meiner Bewerbung.


Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität: Universidad Complutense de Madrid

Gastland:Spanien

Für die Bewerbung für das Erasmus+ Programm an der Universität Potsdam füllte ich ein Bewerbungsformular aus, schrieb ein Motivationsschreiben und habe weitere verschiedene Dokumente eingereicht. Dabei bekam ich bei Fragen immer die Unterstützung der Erasmus-Koordinatorin meiner Fakultät, was eine sehr große Hilfe war. Nach dem Auswahlprozess wurde mir Ende Januar 2022 ein Platz an der Universidad Complutense Madrid angeboten, den ich mit großer Freude angenommen habe. Schließlich musste ich eine Bewerbung bei meiner Gastuniversität in Madrid ebenfalls einreichen. Die Bestätigung meiner Aufnahme bekam ich einige Monate später von der spanischen Universität. Leider bekam ich nach der Zusage keine weiteren Informationen von der Gastuniversität bezüglich des Beginnes des Semesters oder wie mein Auslandssemester ablaufen würde. Auch auf der Webseite der Universität bzw. meiner Fakultät konnte ich keine genauen Informationen zu dem Ablauf des Studiums in der Universität finden. Das war für mich anfangs sehr beunruhigend, jedoch freute ich mich schon damals sehr auf die Zeit an der neuen Universität.

Studium an der Gastuniversität

Nach meiner Ankunft am 05.09.2022 in Madrid erwies sich das Studium an meiner Gastuniversität als sehr anders als mein Studium an der Universität Potsdam. Da ich dreißig Leistungspunkte für mein Auslandssemester brauchte, belegte ich in der Gastuniversität fünf Fächer von den Studiengängen Politikwissenschaften und Verwaltungswissenschaften. Die Anforderungen und die Leistungsbewertungen in der Gastuniversität hatten ein System, das sehr anders war als das System von meinem Studiengang an der Universität Potsdam. Der erste Unterschied war die Tatsache, dass es an meiner Gastuniversität vollständige Anwesenheitspflicht gab, was nach meinem Studienbeginn während der Corona-Pandemie anfangs sehr ungewöhnlich für mich war. Nach den ersten Woche war ich jedoch sehr dankbar für die Anwesenheitsplicht, weil ich dadurch schneller neue Kommilitonen an der neuen Universität kennenlernen konnte, Leute, mit denen ich tolle fünf Monate verbringen konnte und mit denen ich bis heute gut befreundet bin. Auch die Leistungsbewertung in der Gastuniversität war sehr anders als an meiner Universität. Die Anwesenheit zählt in der Regel fünfzehn bis zwanzig Prozent mit in der Note, es gab fast wöchentlich Aufgaben, die ebenfalls ein Teil der Endnote waren. Dadurch zählte die Klausur am Ende des Semesters nicht als einzelne Leistung mit in die Endnote. Dieses System erinnerte mich ein wenig an ein Schulsystem und war zwar für dieses Semester sehr gut und am Ende habe ich meine Fächer erfolgreich bestehen können, jedoch muss ich gestehen, dass mir das Bewertungssystem an der Universität Potsdam insgesamt viel besser gefällt.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Anfangs war es sehr schwer neue Freundschaften zu schließen. Die Sprache war anfangs auf jeden Fall eine Barriere und die Tatsache, dass ich alleine in einem fremden Land war, wo ich die Kultur und das Land erstmal kennenlernen musste, war auch schwer für mich. Nach einigen Wochen habe ich mich jedoch ein wenig einleben können. Meine ersten Kontakte in Madrid waren meine zwei Mitbewohnerinnen aus Mexico, die ebenfalls neu in der Stadt waren und in Spanien für einen dreimonatigen Austausch in einer anderen Universität waren. In der Universität habe ich in den ersten Wochen viele Erasmus-Studenten aus verschiedenen europäischen Länder kennengelernt, unter anderen einige aus Deutschland, mit denen ich mich angefreundet habe. Eine große Hilfe, um neue Leute kennenzulernen, waren die Aktivitäten und Reisen von der Gruppe ESN meiner Universität, durch die ich viele Freundschaften knüpfen konnte. Während meines Aufenthalts in Madrid habe ich sehr viele nette Leute kennengelernt und habe vielen Freunde aus verschiedenen Länden gemacht, mit einigen von denen habe ich tolle Reisen gemacht und andere kommen mich sogar schon in den nächsten Monaten in Berlin besuchen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Um an der Gastuniversität angenommen zu werden, musste ich eine Sprachprüfung mit dem Niveau B1 nachweisen. Das Niveau B1 hat mir schon sehr geholfen, meinen Vorlesungen zu folgen und im Alltag zurechtzukommen. Jedoch hatte ich anfangs noch viele Schwierigkeiten mit der Kommunikation und bei den wöchentlichen Aufgaben von meinen Fächer in der Universität. Nach fünf Monaten und fast täglichem Kontakt mit der Sprache würde ich behaupten, dass meine Sprachkenntnisse sich sehr stark verbessert haben und vor allem meine mündlichen und schriftlichen Kenntnisse haben sich stark verbessert.

Wohn- und Lebenssituation

Die Wohnungssuche war anfangs etwa schwer, vor allem, weil ich keine Zeit hatte, vor Ort nach Wohnungen zu suchen, sondern von Deutschland aus nach Wohnungen suchen musste. Ich habe den Tipp bekommen, mithilfe von kostenpflichtigen Vermietungsplattformen wie Idealista und Badi nach Zimmern zu suchen. Die Angebote der Gastuniversität für die Wohnungssuche waren leider sehr eingeschränkt und erwiesen sich als keine große Hilfe bei der Suche. Mein Zimmer habe ich durch die Plattform Badi finden können, den Vertrag habe ich bereits in Deutschland abgeschlossen und konnte das Zimmer durch einen Videoanruf sehen. Diese Plattform verlangt eine Verwaltungsgebühr, nichtsdestotrotz würde ich die Vermietung dadurch empfehlen, weil es viele Betrugsversuche auf dem spanischen Wohnungsmarkt gibt. Ich habe mehrere günstige Zimmerangebote bekommen, wobei man jedoch keinen Vertrag mit den Personen abschließen konnte. Von solchen Mietverträgen würde ich stark abraten. Ich wohnte in der Nähe von dem U-Bahnhof Batan, weil mein Campus Somosaguas nicht so nah am Zentrum war. Für Studierende, die ebenfalls an dem Campus Somosaguas studieren werden, würde ich empfehlen, dass sie Wohnungen in der Nähe von Moncloa suchen. Dieser Bezirk ist sehr zentral und die Anbindungsmöglichkeiten zum Campus sind sehr gut.

Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität: Universidad Complutense de Madrid

Gastland:Spanien


Rückblick

Rückblickend fand ich mein Auslandssemester sehr schön. Ich habe tolle Leute kennengelernt und habe sehr coole Erfahrungen machen können. Jetzt bin ich bereits seit knapp einem Monat wieder in Deutschland und vermisse sowohl die Stadt als auch meine Freunde aus Madrid sehr. Mein Tipp: Meldet euch so schnell wie möglich bei dem ESN von der Universität an, es kostet auch nicht viel, und geht zu den von denen geplanten Veranstaltungen und, soweit möglich, vor allem zu den Reisen. Die Reisen waren sehr schön und auf den Reisen habe ich die meisten meiner Freunde kennengelernt.

Spanien

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