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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Spanische Philologie ist mein Zweitfach und Madrid meine große Liebe, seit ich Abitur habe. Nach Antritt meines Studiums war mir klar, dass ich in dieser Stadt einen Erasmus-Aufenthalt absolvieren möchte. Eine großartige Gelegenheit für Sprachentwicklung, internationalen Zusammenhalt und persönliches Wachstum, die es hoffentlich immer geben wird! Nach dem zweiten Antritt, nachdem ich einmal wegen der Coronapandemie meinen Aufenthalt um ein Jahr verschoben hatte, war die Anmeldung auf den Austausch reibungslos verlaufen. Man muss darauf achten sich rechtzeitig zu bewerben, alles andere passiert danach fast automatisch! Unsere betreuenden Personen vom Intenational-Office Potsdam waren sehr geduldig und detailliert uns bei allen Fragen, auch Corona betreffend, zu unterstützen. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre und ich fühlte mich gut betreut und ernst genommen in meinen Belangen.


Studienfach: Kulturwissenschaft und Spanische Philologie

Aufenthaltsdauer: 09/2021 - 06/2022

Gastuniversität: Universidad Autónoma de Madrid

Gastland:Spanien

Die Kontaktaufnahme mit der Gastuniversität gestaltete sich in meinem Fall etwas holperig, was aber auch an meiner Uninformiertheit und andererseits an dem unmöglich chaotischen Aufbau der Universitätswebseite lag. Nach einigen Fehlversuchen hatte ich jedoch meine richtigen Ansprechpartner:innen gefunden und die wichtigsten Daten vermittelt bekommen, wenn auch zu erwähnen ist, dass ich bis dahin leicht im Zeitverzug war. (https://www.uam.es/ss/Satellite/FilosofiayLetras/es/1242658411678/1242694960796/persona/detallePDI/Martinez_Martos,_Virginia.htm) Gleiches ereignete sich mit den Unterlagen. So fiel es mir sehr schwer, das fremde System nachzuvollziehen und die Auflagen, die zu großen Teilen sehr hinderlich für Erasmus-Studierende waren (, so empfanden das auch einige meine internationalen Mitstreiter:innen). Dies hatte zur Folge, dass ich meinen Stundenplan oft umstellen musste und dies zu großer Unsicherheit und Panik geführt hat, die die ersten Wochen des Austausches noch überschatteten. (https://www.uam.es/FyL/HorariosAulasyGuiasDocentes2/1446802415336.htm?language=es&nodepath=Horarios,%20Aulas%20y%20Gu?as%20Docentes&pid=1446821782595)

Studium an der Gastuniversität

Wie schon eingangs erwähnt, war das neue System zunächst wenig anwendbar, um meine Leistungsanforderungen aus der sendenden Universität zu decken, auch waren essenzielle Kurse, wie Sprachkurse, gnadenlos überlaufen. Was mich erstaunt, da doch die Zahlen der intentionalen Studierenden bekannt sein sollte, auch aus vorigen Semestern, und natürlich Sprachkurse (regulär, nicht privat finanziert!) unter denselben hoch im Kurs stehen! Es erforderte einige Überzeugungsarbeit, die internationale Studienorganisation zu überzeugen, dass der Regelstudienplan der UAM mir nicht viel nutzt, da ich doch die Punkte später bei meiner sendenden Universität und deren System einreichen würde! Schlussendlich war ich mit meiner Kurswahl leidlich zufrieden. Alle Kurse setzen sich aus drei 50 Minuten Einheiten pro Woche zusammen, von denen zwei theoretisch und eine praktisch abgehalten wurde. In der Praxis unterliegt dies Schwankungen je nach Lehrperson. Jeder Kurs bringt bei bestehen 6 ECT ein. Der Leistungsnachweis ist wiederum von der dozierenden Person abhängig, auch dessen Niveau. So war es in vielen Kursen üblich, Textzusammenfassungen zu schreiben oder Kurzvorträge zu halten während des Semesters. Diese waren zumeist sehr viel anspruchsloser in den Bereichen Quellennachweise oder eigene wissenschaftliche Forschungsarbeit. Natürlich war hier der sprachlich-inhaltliche Anteil für mich besonders interessant und herausfordernd, weshalb ich persönlich mich nicht beschweren möchte, keine weiteren Anstrengungen erbringen zu müssen und mich somit dem Anspruch halbwegs gewachsen zu fühlen. Die meisten Kurse endeten in einer Klausur, ähnlich denen unserer Universität, oder einer schriftlichen Ausarbeitung (5-8 Seiten, mit ganz verschiedenen Anforderungen). Das Studienklima kann ich trotz aller Aufregung, chaotischer Organisation und Sprachbarriere nur als angenehm loben. Die meisten Lehrpersonen waren respektvoll, zeigten Interesse an ihrem Fach und ihren Studierenden. Der Ton war immer respektvoll, sachlich und freundlich. Auch uns Internationalen wurde große Aufmerksamkeit und Einbezugnahme zuteil. Die Komiliton:innen, wenn auch schon, da in höheren Semestern, zu festen Freundschaftsgruppen zusammengewachsen, waren rege in der Kontaktaufnahme und Unterstützung. Es war stets eine große Kameradschaft zugegen. Ein Punkt, der mir fehlte, war die Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit in den Kursen. Diese liefen hauptsächlich (einige Ausnahmen gab es, zumeist unter den jüngeren Dozierenden) frontal und monologisierend ab. Sobald das Semester erst einmal begonnen hatte, war die Betreuung und Unterstützung ausreichend.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Wie schon erwähnt, waren die meisten Studierenden schon in festen Freundschaftsgruppen. Das war jedoch nicht der Punkt, der die Kontaktaufnahme erschwert hätte. In jedem Kurs kamen mir meine Komiliton:innen sehr entgegen, waren freundlich, rücksichtsvoll, neugierig und äußerst hilfsbereit. Die Schwierigkeit lag eher in dem Umstand, dass diese ihren Unterricht ganztägig im Klassenverband bekamen, und so von Anfang bis Ende des Studiums Raum und Zeit teilten, während aufgrund des mix'n'match meines Stundenplans (und auch derer anderer Internationals) ich stündlich zwischen den Disziplinen, und somit Komilliton:innen wechselte. Trotzdem bildeten sich über die Monate einige Cafeteria-Freundschaften und sogar zwei feste Freundschaften, die ich hoffe mitnehmen zu können.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Alle meine Kurse wurden auf Spanisch abgehalten, auch alle schriftlichen Abgaben sowie natürlich mündliche Beiträge im Unterricht. Mein Zweitfach ist Spanische Philologie und mein Ziel war es, mein zagendes B2 Niveau zu verbessern. Ich glaube, dass ich hierin erfolgreich war. Ich fühle mich sehr viel sicherer in Wort und Schrift. Auch Alltagsgespräche kann ich fließend führen und Kinobesuche sowie Theatervorstellungen problemlos folgen. Offiziell habe ich es leider nicht geschafft, ein C1 zu erreichen, aber ich denke es fehlt nicht mehr viel!

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe meine Unterkunft schon im Voraus (3 Monate vor Anreise) online gesucht, auf einer recht bekannten Website für Wohnungsvermittlung, auf die ich zuvor einmal gestoßen war.  (https://www.idealista.com/de/) Dort schrieb ich Bewerbungen und führte Zoom-Zimmerbesichtigungen und WG-Interviews. Ich wurde relativ schnell fündig. Der Preis, die Lage und Ausstattung  waren sehr fair, doch glaube ich vergleichsweise Glück gehabt zu haben, zu anderen Erasmusstudierenden. Mein Zimmer war klein, dafür hatte ich einen eigenen Balkon. Die Wohnung lag zwischen zwei äußerst gut situierten Bezirken (Chamberí und Malasaña) im Zentrum Madrids, drei Gehminuten von zwei Metrostationen. Der Bus fuhr direkt vor der Haustür. Zur Uni brauchte ich circa 40 Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Meine EC-Karte (MBS) funktionierte problemlos, so zahlte ich meine meisten Ausgaben und holte gegen einen kleinen Aufpreis intervallweise Bargeld, wenn es nötig war. Lebensmittel sowie öffentlicher Transport sind recht preisgünstig, vor allem im Vergleich zu Deutschland. Auch Restaurants oder Club- , Museums- oder Theatereintritte sind besonders für Studierende sehr angemessen. Zum Kulinarischen: es kann sich etwas schwierig für alle Vegetarier:innen oder Veganer:innen gestalten!

Studienfach: Kulturwissenschaft und Spanische Philologie

Aufenthaltsdauer: 09/2021 - 06/2022

Gastuniversität: Universidad Autónoma de Madrid

Gastland:Spanien


Rückblick

Die Auslandsaufenthalte, die Erasmus einem bietet, sind unglaublich bereichernd! Ich würde es jederzeit wieder tun und bin dankbar für die Gelegenheit! Nicht nur bin ich fest überzeugt, dass es das eigene Wachstum, akademisch wie auch persönlich, enorm fördert, sondern auch den internationalen Zusammenhalt und die interkulturellen Kompetenzen einer Einzelperson, und damit auch die Gesellschaft verbessert!

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