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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe mich sehr gut vorbereitet gefühlt, sowohl durch das International Office in Potsdam als auch in Örebro. Die Websites bieten alle Informationen inkl. Anleitungen etc., die ich benötigt habe. Außerdem gab es für mich immer klare Ansprechpersonen und wenn ich Fragen per Mail hatte, habe ich immer schnelle und hilfreiche Antworten bekommen. Auch die Vorbereitungsveranstaltungen waren gut strukturiert und haben mir gezeigt, welche Schritte als nächstes anstehen. Die Universität Örebro und das International Office dort haben eine gute Website, die mir viele Informationen geboten hat. Außerdem gibt es in Örebro eine klare Ansprechperson des International Office für die Incomings – bei uns war das Fabian. Fabian war immer per Mail zu erreichen und auch die anderen Personen des International Office. Außerdem lief in Örebro (und Schweden allgemein) noch viel über Facebook. Da gab es zum Beispiel eine Gruppe für die Exchange Studis unseres Semesters, in der auch viele Informationen geteilt wurden. Der einzige Nachteil war, dass wenn man keinen Facebook-Account hatte, man entweder manche Infos nicht bekommen hat oder auf die Weitergabe durch andere Personen angewiesen war, die man ja dann erst kennengelernt hatte.


Studienfach: Bildungswissenschaften (M.A.)

Aufenthaltsdauer: 01/2023 - 06/2023

Gastuniversität: University Örebro

Gastland:Schweden

Studium an der Gastuniversität

Direkt zu Beginn werde alle Programme und Seiten vorgestellt, die wir für unsere Kurse brauchten. Ich fand die Veranstaltung dazu sehr gut, bzw. waren die Programme auch sehr eingängig, wodurch die Neuheit keine Probleme gemacht haben. Die Kurse sind nicht wie in Deutschland alle gleichzeitig, sondern fanden nacheinander statt. D.h. ich hatte insgesamt vier Kurse à 7.5 ECTS, die jeweils fünf Wochen lang dauerten. Nach fünf Wochen hatte ich dann jeweils einen Kurs abgeschlossen auch schon inklusive Prüfung. Mir gefiel das ganz gut, da es dadurch deutlich übersichtlicher für mich war. So wie die Kurse aufgebaut waren (1-3 Veranstaltungen pro Woche + Selbstlernzeit/Vor- und Nachbereitung) hatte ich eine gute Möglichkeit, Studium und Land/Stadt kennelernen zu vereinbaren, da viel Selbstorganisation gefragt war und viel Zeit in der Woche selbst einteilbar war. Für mich persönlich waren die Kursinhalte weniger anspruchsvoll. Wahrscheinich liegt es daran, dass die Kurse, die ich besucht hatte, nur für Internationals waren und Schwed*innen, die einfach Punkte sammeln wollten. Dadurch waren im Kurs sehr verschiede Niveaus vertreten, tlw. auch sehr verschiedene fachliche Hintergründe und deswegen blieben wir häufig eher in den Basics. Jeder Kurs hatte für mich klare Kontakt- und Ansprechpersonen. Tlw. war es trotzdem eher chaotisch, z.B. in den Informationen über Prüfungsleistungen, da die Kurse nicht im normalen Kursprogramm waren, sondern Extras und tlw. ganz neu. Ich habe nichtsdestotrotz die Personen eher mehr bemüht und offen kennengelernt, Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Das war dann aber auch ein bisschen von den Personen abhängig, wie das ja aber überall im Leben ist. Besonders gut gefallen hat mir die Bibliothek der Uni Örebro. Insgesamt gab es vieleverschiedene Lernorte in den verschiedenen Gebäuden der Universität. Also selbst, wenn die Bib nicht offen war (z.B. abends am Wochenende) konnten wir jederzeit andere Orte aufsuchen. Selbst außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten hatten wir als Studis eine Karte, mit der wir uns Zugang zu den Gebäuden verschaffen konnten. Es gab nicht so typische Mensen, wie wir es aus Deutschland kennen – die Universitäts-Restaurants waren zwar gut, aber schon teurer. Auf dem Campus gab es aber auch andere Bistros, Kiosks und viiiele Mikrowellen (die auch typischerweise von den Schwed*innen genutzt werden, die sich ihr Essen einfach mitbringen).

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Kontakt zu schwedischen Studierenden hatten wir hauptsächlich über unsere sogenannten Fadder und im Orientation Program. Das war unser Ankomm- und Kennenlernprogramm der ersten Wochen. Wir waren dafür in Gruppen eingeteilt, denen eben Fadder zur Verfügung standen. Fadder waren tlw. selbst Internationals, die z.B. einen Internationalen Master in Örebro machten oder ein gesamtes Jahr Erasmus – oder eben Schwed*innen. Dadurch hatten wir auch Kontakt zu den Schwed*innen, die Lust auf internationalen Austausch hatten. Ich habe die Fadder als sehr offen und unterstützend wahrgenommen und bin ganz dankbar für die ehrenamtliche Arbeit, die sie und ESN in die ersten Wochen und immer wieder zwischendurch in uns gesteckt haben. Nach dem Orientation Program hat sich der Kontakt tlw. wieder aufgelöst und man hat sich eher zufällig, beim Feiern oder in der Uni getroffen. In den Kursen selbst hatte ich, wie gesagt, wenig Kontakt zu Schwed*innen. Dafür umso mehr zu anderen Internationals. ESN ist in Örebro extrem aktiv. Unser Glück! Dadurch wurden wir immer wieder zusammengebracht, wenn wir wollten und konnten uns neu vernetzen. Natürlich ist man schon eher mit einer festeren Gruppe unterwegs, mit der man sich gut versteht. Aber durch Unisport, die ESN Events, Reisen und Partys habe ich auch immer wieder neue und alte Gesichter kennengelernt und getroffen, ohne selbst super aktiv sein zu müssen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich hatte vor meinem Auslandssemester einen Schwedisch-A1-Kurs gemacht und zu Beginn des Semesters hatte die Uni Örebro uns die Möglichkeit gegeben, an einem 6-stündigen Schwedischkurs kostenfrei teilzunehmen. Dadurch hatte sich das, was ich schon vor dem Semester gelernt hatte, noch weiter verfestigt. Insgesamt kommt man in Schweden aber einfach sehr gut mit Englisch durch, wodurch ich weniger Schwedisch lernen konnte. Dadurch, dass aber überall alles auf Schwedisch steht, Durchsagen auf Schwedisch gemacht werden und ich zum Beispiel Sportkurse besucht habe und Konzerte, die komplett auf Schwedisch waren, konnte ich die Basics immer weiter festigen und ein Gefühl für die Sprache bekommen. Ich weiß nicht, ob sich tatsächlich mein Englisch verbessert hat. Ich denke, es hat sich auch verfestigt und ein paar Vokabeln sind vielleicht dazu gekommen. Ich habe aber vor allem ein neues Selbstbewusstsein bekommen, Englisch zu sprechen. Da ich auf Englisch gelebt und studiert habe, weiß ich jetzt, dass ich einfach sprechen kann, ohne, dass es komplett perfekt sein muss.

Wohn- und Lebenssituation

Glücklicherweise bietet die Uni Örebro für alle Internationals eine Möglichkeit der Unterkunft an, wenn man im Immatrikulationsprozess dieses anmeldet. Deswegen musste man sich keine Gedanken machen, wie und wo man wohnen wird. Es gibt in Örebro verschiedene Möglichkeiten der Unterbringung. In diesem Semester (SoSe 2023) haben wir zum ersten Mal „the Pine“ bewohnt. Hier hat jede Person ein eigenes Apartment mit Küche und Bad. Die Zimmer sind mit Grundmöbeln wie Bett und Tisch ausgestattet und haben auch die Küchenbasics inkludiert. Allerdings ist „the Pine“ auch relativ teuer (ca. 550€ pro Monat). Es gibt auch die Möglichkeit, sich ein Apartment zu zweit zu teilen oder in Corridor-Zimmern zu wohnen, wo man sich dann die Küche und Bad teilt. Dafür hat man dann auch eine Common Area, die in „the Pine“ auf jeden Fall gefehlt hat. Besonders praktisch war, dass wir im Student Housing direkt auf dem Campus gewohnt haben und besonders schön war, dass wir direkt hinter dem Campus ein Wald und Naturschutzgebiet anfangen. Ich fand den Bus in Örebro relativ teuer (ca. 2,50€ für eine Stunde fahren). Deswegen bin ich viel Fahrrad gefahren, was in Örebro sehr gut funktioniert und auch eigentlich alle machen. Fahrräder kann man gut secondhand vor Ort kaufen/abkaufen. Ansonsten hat man aber regelmäßige und gute Verbindungen in alle Richtungen mit dem Bus und vom Hauptbahnhof fahren dann viele Züge/Regionalbahnen und Busse (Flixbus, Bus4You) ab. In Schweden brauch man ganz dringend eine Kredit-/Debitkarte, am besten mit NFC-Funktion. Bargeld geht zwar auch, ist aber sehr unüblich – auf Flohmärkten u.ä. aber notwendig. Schwed*innen zahlen ansonsten mit Swish (so ähnlich wie Paypal), was wir uns ohne Swedish personal ID nicht einrichten konnten. Ich dachte tatsächlich, dass Schweden deutlich teurer in den Lebenserhaltungskosten sein würde – letztendlich war es aber ähnlich zu denen in Deutschland (zumindest ähnlich zu deutschen Großstädten). Wenn man ein bisschen aufs Geld achtet und z.B. Eigenmarken in den Supermärkten kauft oder viel auf Angebote achtet, kann man gut mit dem Geld hinkommen. Vor allem gibt es auch oft Student Discounts (z.B. im nationalen Bahnverkehr SJ), was es dann noch günstiger macht. Örebro ist wirklich eine sehr schöne Stadt. Vor allem im Frühling und Sommer kann man sich richtig gut draußen aufhalten, weil es viele Sitzgelegenheiten, Parks und Grünflächen gibt. Außerdem gibt es eine schöne Altstadt, den See und gute Secondhand-Läden (wo man wirklich alles kriegt, man müsste eigentlich nichts neu kaufen). Örebro hat auch ein paar schöne Cafés, wo man Fika machen kann und die Gemeinde bietet viele öffentliche Grillplätze an, wo wir uns oft zum BBQ getroffen haben (Holz liegt eigentlich überall bereit). Man kann weiter raus in die Natur fahren, mit dem Fahrrad oder dem Bus, wandern gehen und sich die Umgebung anschauen (Glasstemplet – sehr zu empfehlen). Außerdem gibt es ein paar Museen, die kostenfrei sind. Das Campusleben kann auch sehr vielfältig sein. Es gibt immer donnerstags einen Pub mit Musikquiz und freitags wird der Pub zum Nachtclub. Die Musikhochschule, die auch auf dem Campus liegt, bietet sehr regelmäßig kostenfreie Konzerte an, bei denen Studierende und Dozierende spielen und singen – die kann ich auch sehr empfehlen. Es gibt ein Gym, viele Ballsportarten und andere Kurse, die zwar nicht kostenfrei, aber sehr gut bezahlbar sind. Wie gesagt ist ESN sehr aktiv in Örebro gewesen, weswegen jede Woche irgendwelche Angebote gemacht wurden, wie z.B. Schachclub, aber auch Pubquizes, Kinoabende (es gibt ein kleines Kino auf dem Campus) und natürlich Partys. Und dann ist es auch sehr schön, sich Wochenenden und andere Tage zu nehmen und zu reisen und das Land zu erkunden.

Studienfach: Bildungswissenschaften (M.A.)

Aufenthaltsdauer: 01/2023 - 06/2023

Gastuniversität: University Örebro

Gastland:Schweden


Rückblick

Was ich wirklich sehr positiv in Erinnerung habe, ist das Orientation Program vom Beginn des Semesters, die Treffen mit den Faddergroups und generell die ESN Events. Ich kann wirklich nur empfehlen, hier aktiv dabei zu sein, um möglichst viele Menschen kennenzulernen. Gerade im Vergleich zu anderen Unis in Schweden habe ich auch mitbekommen, dass ESN wirklich besonders aktiv in Örebro ist – zu unserem Vorteil (: Insgesamt war auch die Atmosphäre besonders. Da wirklich alles auf dem Campus stattfindet, konnte man sich auch besonders gut kennenlernen. Wohnen, Studium, Sport, Pub, Club und Cafés sind alle auf dem Campus. Trotzdem ist auch Örebro eine wirklich schöne Stadt in Schweden. Besonders im Frühling und Sommer erwacht sie zum Leben und bietet eine gute Mischung aus Altstadt, Kultur und Sehenswürdigkeiten und Wald, See und Natur. Ich persönlich habe damit zwar keine Erfahrungen gemacht, aber habe es von Freund*innen mitbekommen: die Ärzt*innen-Situation ist für Ausländer*innen leider weniger optimal. Wir bekommen keine Swedish personal ID und das macht es kompliziert. Außerdem können dann im Krankenhaus doch einige nur Schwedisch sprechen und nehmen tlw. das Telefon nicht ab, wenn man nicht von einer schwedischen Nummer anruft. Da musste man dann sehr hinterher sein immer, um etwas zu erreichen. Die Uni stellt verschiedene Housing-Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen gibt es Einzelapartments, aber auch Corridor-Zimmer und ein eher familiäres Haus. Wenn man bestimmte Vorstellungen zum Wohnen hat, sollte man sich auf jeden Fall informieren, da man in der Bewerbung auch Wünsche angeben kann. Die Infos zu den Häusern und Zimmern sind alle auf der Website zu finden. Wenn man nicht nur mit anderen Internationals in Kontakt sein will, muss man sich den Kontakt zu Schwed*innen sehr aktiv suchen.

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