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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe im Wintersemester 2022/2023 ein Auslandssemester in Wien verbracht. An der Universität Wien habe ich am Institut für Philosophie studiert. Den allermeisten scheint die Wahl eines Austausches nach Österreich beziehungsweise Wien auf den ersten Blick ungewöhnlich, da es sich um ein deutschsprachiges Land handelt, allerdings hat mich vor allem die Stadt Wien als solche gereizt, die ich schon immer als auch ehemaliger Geschichtsstudent bewundert habe.


Studienfach: Philosophie (M.A.)

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 02/2023

Gastuniversität: Universität Wien

Gastland: Österreich

Studium an der Gastuniversität

Für mich stand eigentlich bereits zum Beginn meines Bachelorstudiums fest, dass ich einen Auslandsaufenthalt absolvieren möchte. Aufgrund der Corona-Pandemie war mir dies leider nicht möglich, daher wollte ich diese Gelegenheit nun im Masterstudium ergreifen. In meinem 2. Semester habe ich mich informiert, mit welchen Universität mein Institut (Institut für Philosophie) Kooperationen anbietet. Da ich außer Englisch keine weiteren Fremdsprachen fließend spreche, haben sich einige der anderen Standorte, auch aufgrund ihrer fachlichen Ausrichtung, weniger für mich angeboten. Mit Österreich als Austauschland, auch wenn es kein englischsprachiges Ausland ist, hatte ich so dennoch die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu machen. Zudem hat Deutsch als Landessprache mir einige Behördengänge und die Organisation erleichtert und kam mir auch bei den späteren Prüfungen an der Universität sehr zu Gute. Die Bewerbung an meinem Institut sowie an der Gasthochschule verliefen dabei absolut problemlos und die Kommunikation erwies sich ebenfalls als hervorragend. Bevor es nach Wien ging, musste ich mein Learning Agreement erstellen. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits einige Kurse zur Auswahl und wurden sukzessive immer weiter erweitert. Während des Aufenthaltes vor Ort musste mein Learning Agreement nur geändert werden, da zum späteren Zeitpunkt Kurse hinzukamen, die eher meinem Interesse entsprachen. Schließlich bereits Mitte September in Wien angekommen, ist die Ankunft dort für mich sehr unproblematisch verlaufen und ich konnte mich recht schnell an der neuen Universität orientieren. In der ersten Veranstaltung für die Erasmus-Studierenden wurden uns alle notwendigen Unterlagen und hilfreiche Tipps für den Anfang gegeben. Auch konnte man sich im Anschluss das Semesterticket besorgen (dieses ist dann für 5 Monate gültig). Der ÖPNV in Wien ist recht gut ausgebaut und man kommt sehr schnell von A nach B. Die U-Bahnen fahren ca. alle 5-10 Minuten und auch die Straßenbahnen und Busse vernetzen alles gut.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Damit Erasmusstudenten direkt zu Beginn neue Leute kennenlernen können, ist das ESN-Netzwerk der Universität Wien sehr aktiv. Gerade in den ersten Wochen gab es sehr viele Veranstaltungen, um sich in Wien schnell neu zu vernetzen, sich zurecht zu finden und neue Kontakte zu knüpfen. Durch fast wöchentliche Stammtische, Partys sowie organisierte Wochenendtrips innerhalb Österreichs konnte man viele weitere Erasmus-Studierende und das Land kennenlernen. Insbesondere die Trips lohnen sich, da man dadurch für wenig Geld und mit netten Leuten neue Städte sehen kann.

Wohn- und Lebenssituation

Die Universität Wien organisierte für die Austauschstudierenden keinen Wohnraum. Allgemein gibt es keine staatlichen Wohnheime für Studierende, wie man es aus Deutschland kennt, sondern nur private Träger - daher habe ich mich sehr früh um Wohnmöglichkeiten gekümmert. Hilfreich war dabei die Website des International Office der Universität Wien, die verschiedenste private Trägerschaften empfahl. Recht schnell habe ich dann auch einen Wohnplatz gefunden und erhalten. Ich empfehle da sehr das Angebot der „OeaD student housing“ (https://www.oeadstudenthousing.at/de/), welches ich selbst in Anspruch nahm. Über mein Wohnheim konnte ich relativ günstig, bequem und zentral in Wien wohnen. Dieses lag direkt am berühmten Wiener Prater und man brauchte nur ca. 10 Minuten bis zu der Universität. Bezahlt habe ich 510€ pro Monat, wobei es auch günstigere Wohnungen gibt (ab ca. 300€) - die Zimmer sind dabei möbliert, Nebenkosten sind inbegriffen, die Küche ist voll ausgestattet und man hatte gutes WLAN. Zu empfehlen sind Wohngemeinschaften, um mehr Kontakt mit den Mitbewohnern zu haben. Vor allem die ersten Wochen haben einige Zeit für Erkundungen in Wien gelassen. Klausuren schreibt man zum Ende des Semesters bzw. meistens in der letzten Woche des Vorlesungszeitraumes. Da sollte man aufpassen, dass man doch nicht mit den Prüfungen überrumpelt wird - wobei die Prüfungen ehrlicherweise nicht wirklich kompliziert sind. Wien ist eine Stadt, die ein sehr breites kulturelles Angebot für jedermanns Geschmack aufweist und das man unbedingt nutzen sollte. Für die Oper und das Theater kann man als Student günstige Tickets erwerben. Zu empfehlen sind auch die berühmten Wiener Café-Häuser und auch ansonsten lohnen sich die Sehenswürdigkeiten Wiens, wie bspw. die Schatzkammer, der Stephansdom und Schloss Schönbrunn, absolut für einen Besuch. Besonders im Winter ist Wien eine der schönsten Städte, die an jeder Ecke weihnachtlich beleuchtet wird. Diverse Hochschulgruppen bieten während des Semesters auch häufig vor den Universitätsgebäuden Stände an, an denen es sogenannten „Spritzer“ (Weinschorle) und zum Winter auch Glühwein, Punsch ect. gibt.

Studienfach: Philosophie (M.A.)

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 02/2023

Gastuniversität: Universität Wien

Gastland: Österreich


Rückblick

Abschließend kann ich auf jeden Fall empfehlen für ein Auslandssemester nach Wien zu gehen. Gerade für Leute, die noch relativ unsicher mit Fremdsprachen sind, erleichtert das Deutsch am Anfang vieles (auch wenn das Wienerische, Österreichische selber einen manchmal überfordern kann). Durch die anderen Erasmusstudenten spricht man dennoch genug Englisch und knüpft ausreichend Kontakte mit Personen aus anderen Ländern. Allerdings hat sich der Austausch auch fachlich gelohnt und es war interessant, an einem anderen Institut studieren zu können und so einen Einblick in deren Methoden und Forschung zu erhalten. Wien ist eine wunderschöne Stadt, deren Besuch sich immer wieder lohnt und die man, wenn man dort für einige Monate lebt, noch von vielen weiteren interessanten Facetten kennenlernen kann.

Österreich

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