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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Wegen des Zuständigkeitswechsels innerhalb der juristischen Fakultät war es schwierig die Person zu finden, die für die Unterzeichnung des Online Learning Agreements zuständig ist, letztlich hat dann jedoch alles gut geklappt.

Die Veranstaltungen des IO waren sehr umfangreich und dienen als gute Vorbereitung auf die jeweiligen nächsten Schritte im Organisationsprozess. Außerdem hat mich das IO gut auf die jeweiligen Anforderungen an der Gasthochschule vorbereiten können und Frau Willfurth und Frau Lippmann waren immer zuverlässig zu erreichen.

Sobald man den Englischkurs für Jurist:innen besucht hat, hat man alle nötigen Bewerbungsunterlagen zusammen, hinzu kommen dann nur noch die restlichen Erasmusformulare und Unterlagen.


Studienfach: Rechtswissenschaft

Aufenthaltsdauer: 02/2025 - 06/2025

Gastuniversität: University of Zagreb

Gastland: Kroatien

Studium an der Gastuniversität

Die Gastuniversität und besonders die juristische Fakultät in Zagreb war wirklich super gut organisiert, es gab eine klare Ansprechperson für Erasmusstudierende, die sich um alle Probleme toll gekümmert hat. Bereits im Bewerbungsprozess hat man relativ viel Kontakt mit ihr, aber sie sich als Ansprechperson angeboten und einen in allen Belangen unterstützt.

2020 gab es in Zagreb ein sehr schweres Erdbeben, weshalb immer noch viele Teile der Stadt renoviert werden. So auch das alte Fakultätsgebäude, weshalb die Vorlesungen in einem anderen Gebäude stattfanden.  Das war allerdings wunderschön, total zentral gelegen, gegenüber des Nationaltheaters, und nicht weit entfernt vom Studierendenwohnheim. Von den anderen Fakultäten habe ich nicht viele gesehen und kann zu deren Zustand dementsprechend nicht viel sagen.

In der Fakultät selbst gibt es keine Bibliothek, aber es gibt genug andere Fakultäten und öffentliche Bibliotheken, in denen man gut lernen kann.

Die Kurse sind nur zusammen mit anderen Erasmusstudierenden und sind wegen des großen Angebotes häufig eher klein. Dadurch entsteht jedoch ein angenehmes Arbeitsklima. Gerade im Vergleich zu anderen Fakultäten ist die juristische technisch sehr gut aufgestellt & organisiert. Jede Studierende Person bekommt bei Ankunft personalisierte Unterlagen mit Zugang zum WLAN und den Online-Plattformen der Universität.

Es gibt ein breites Angebot an Kursen in den verschiedensten Fachrichtungen, was eine tolle Möglichkeit bietet eher unbekannte Rechtsgebiete kennenzulernen.

Das Studium dort ist sehr anders als hier in Potsdam – es werden weniger Klausuren geschrieben, dafür umso mehr Präsentationen gehalten, Essays geschrieben und mündliche Prüfungen abgehalten. Persönlich habe ich das als sehr schöne Abwechslung empfunden.

Grundsätzlich herrscht Anwesenheitspflicht bei den Lehrveranstaltungen, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Darauf wird auch meistens geachtet, allerdings ist es immer möglich mit den Lehrpersonen zu sprechen. Die zeigen meist viel Verständnis für Unabkömmlichkeiten wegen Reisevorhaben seitens der Studierenden oder Ähnlichem. Generell ist allen bewusst, dass man in einem Erasmussemester Dinge erleben und das Land bereisen möchte. Dazu wird man auch ermutigt, so lange man sich aktiv in den Kursen beteiligt und in Kontakt mit den Professor:innen steht.

Die Bewertung erfolgt meiner Erfahrung nach sehr fair, aber die ECTS werden einem auch nicht hinterhergeworfen.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Wie oben bereits erwähnt, sind alle angebotenen Kurse nur für Erasmusstudierende. Wirklichen Kontakt mit Einheimischen Studierenden gibt es deshalb leider nicht. Allerdings kann man über das Buddy-System und das Erasmus Student Network auch kroatische, interessierte Studierende kennenlernen. Ganz anders verhält es sich dementsprechend mit den internationalen Studierenden. Ich konnte Menschen aus ganz Europa und sogar Australien und Indien kennenlernen dürfen und viele tiefe Freundschaften knüpfen. Nach diesem Semester kann ich in jedes europäische Land reisen und habe fast immer jemanden, bei dem ich übernachten könnte, das ist einfach genial.

Dadurch, dass alle losgelöst von zu Hause sind ohne ihr dortiges soziales Umfeld, eröffnet das die Möglichkeit sich selbst und andere noch einmal ganz anders kennenzulernen.

Es bilden sich große Freundesgruppen und alle sind sehr offen immer neue Freunde zu finden. Am Tollsten fand ich letztendlich, dass man nie alleine sein muss, wenn man nicht möchte. Als Erasmustradition treffen sich traditionell alle internationale Studierende jeden Montagabend zum Bierballspielen in der Rakhia Bar.  

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Es gibt die Möglichkeit einen Sprachkurs zu machen & sich diesen auch mit 4 ECTS anrechnen zu lassen. Hierzu muss nur vor Ort dann das OLA erneut geändert werden. Das Angebot habe ich nicht wahrgenommen, aber einige Freund:innen von mir, die nun tatsächlich auch etwas kroatisch sprechen können.

Wohn-  und Lebenssituation

Bei der Bewerbung an der Gastuni kann man angeben, dass man gerne einen Platz im Wohnheim hätte (da gibt es einen extra Abschnitt innerhalb der Online-Bewerbung). Bescheid bekommt man da dann rechtzeitig 2-3 Monate vorher, somit kann man sich ggf. noch einen Ersatz suchen. Meiner Erfahrung nach bekommen aber alle einen Platz, die einen möchten.

Die Miete in den Wohnheimen ist sehr günstig, was eine schöne Entlastung sein kann. Allerdings wohnt man auf sehr kleinem Raum mit einer anderen Person zusammen und hat dementsprechend eher weniger Privatsphäre. Es gibt drei verschieden große Wohnheime, die sich voneinander durch Größe, Preis Einrichtung und Lage unterscheiden. Je nach Wohnheim teilt man sich ein Badezimmer mit einer oder drei weiteren Personen. Aber alle haben ein eigenes Gym und zwei sogar eine eigene Mensa, in der man sehr günstig essen kann.

Allgemein gibt es über die Stadt verteilt viele Mensen für Studierende, wo man viel und lecker essen kann für wirklich wenig Geld. Eine Mahlzeit mit Suppe, Salat, Hauptgang und etwas zu trinken kostet ca. 1,10€. Aufgrund dessen kochen auch die wenigsten Bewohner:innen im Wohnheim oder kaufen viel Essen ein. Denn die Supermärkte sind - ganz im Gegenteil - nicht besonders günstig, eher ein bisschen teurer als in Deutschland.

S- oder U-Bahnen gibt es in Zagreb nicht, dafür Trams und Busse. Die Infrastruktur ist nicht schlecht, aber die Fahrpläne sind eher geschätzt als akkurat. Früher oder später kommt jedoch eine Tram. Die Monatskarte kostet 13,70€, die man entweder zu Beginn für den gesamten Aufenthalt zahlt oder jeden Monat aufs Neue.

Es gibt mehrere Banken, bei denen man mit einer deutschen Kreditkarte kostenlos Geld abheben kann, was auch durchaus nötig ist, denn Bargeld ist noch sehr gängig.

Ich habe sie nicht gebraucht, aber es reist sich durchaus beruhigter wenn man eine zusätzliche Reise- oder Auslandskrankenversicherung abgeschlossen hat. Ich persönlich war bei der HanseMerkur versichert, die wurde mir von vielen Leuten und in der Online Recherche empfohlen. Für den gesamten Zeitraum habe ich ca. 180€ gezahlt. Mehr könnt ihr dazu hier erfahren.

Abgesehen vom Studium kann man in Zagreb viel erleben. Im Sommer ist fast jede Woche irgendeine Veranstaltung, ein Straßenfest oder ähnliches, es muss einem wirklich nicht langweilig werden. Im Norden grenzt die Stadt an Berge, was sich für kleinere Wanderausflüge eignet und oben angekommen gibt es tolles Essen.

Im Sommer gibt es jedes Jahr eine Party in jedem Wohnheim, die teilweise auch sehr groß sind und enorm gut besucht werden.

Auch wenn Zagreb im Landesinneren liegt kommt man schnell auf verschiedenen Wegen an die Küste. Es ist möglich sich vergleichsweise günstig Autos zu mieten und z.B. an den Strand nach Rijeka fahren oder mit dem Nachtzug nach Split. Das würde ich auch unbedingt empfehlen, besonders, wenn man außerhalb der Saison anreist, ist das wirklich wunderschön!

Studienfach: Rechtswissenschaft

Aufenthaltsdauer: 02/2025 - 06/2025

Gastuniversität: University of Zagreb

Gastland: Kroatien

Rückblick

Alles in Allem hatte ich eine enorm tolle Zeit in Zagreb und würde das trotz des organisatorischen Aufwandes jederzeit wieder tun. Es tut gut, aus seinem gewohnten Trott herauszukommen und die Welt zu sehen. Besonders die Balkan und Ex-Jugoslawien Region hat landschaftlich wie kulinarisch extrem viel zu bieten! Außerdem haben wir als Deutsche meist wenig bis kaum Ahnung von der jüngeren politischen Vergangenheit dieser Region. Eine Zeit lang dort zu leben erweitert den eigenen Horizont ungemein.

Als Tipp: Lernt vorher ein paar Sätze kroatisch, z.B „ich hätte gern“, „ich heiße“ und zumindest „Bitte“ und „Danke“, das hilft sehr und kommt gut an. Ansonsten einfach offen und mit Freude an die Zeit herangehen und keine Sorgen machen, dass man niemanden kennenlernt – das passiert auf jeden Fall!     

Sonstige  Hinweise

Noch ein Hinweis bezüglich der Anreise: Man kann super unkompliziert mit dem Zug von Berlin über München und Graz nach Zagreb fahren. Das dauert ein bisschen, aber ist sehr günstig und man fährt eine wunderschöne Strecke! Deswegen lohnt es sich unbedingt, den Top-up Betrag für das grüne Reisen zu beantragen. Das habe ich nicht getan, da ich mir unsicher war, ob ich wirklich Zug fahre, bereu es nun aber im Nachhinein.

Nur eins noch: Viel Spaß!


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