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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Im Rahmen meines Mathematikstudiums habe ich im 5. Semester zwei Auslandssemes-ter für insgesamt 8 Monate gemacht, das erste davon an der University of Regina (Saskatchewan) und das zweite an der Memorial University in St. John's (Newfoundland). In diesem Erfahrungsbericht möchte ich über meinen Aufenthalt in der Memorial Univer-sity berichten.

Nach Ende des Herbst-Semesters in Regina flog ich während der 2 Wochen Ferien zwi-schen den Semestern mit Freunden, die ich in Regina kennengerlernt hatte, nach Toron-to und nach Montreal und von dort aus nach St. John’s, wo Anfang Januar das Winter-semester begann.

Vorbereitung des Auslandsaufenthalts

Zunächst nahm ich an den Informationsveranstaltungen der Universität Potsdam zu den bestehenden Hochschulpartnerschaften teil. Dort erhielt ich hilfreiche Einblicke in das Bewerbungsverfahren und konnte offene Fragen direkt mit den zuständigen Ansprechpartner:innen klären. Auch der anschließende E-Mail-Kontakt mit dem International Office war sehr nützlich.

Bewerbungsunterlagen für die Gasthochschule

Für die Bewerbung an der Gasthochschule musste ich verschiedene Unterlagen einreichen, darunter ein Motivationsschreiben, einen Letter of Recommendation eines Hochschullehrers, ein aktuelles Transcript of Records sowie einen Sprachnachweis. Diesen habe ich über den Zessko-Sprachtest an der Universität Potsdam erbracht. Der Sprachtest war mit Schulkenntnissen gut zu bewältigen.

Visum, Beurlaubung

Zunächst beantragte ich eine Beurlaubung an der Uni Potsdam. Ursprünglich plante ich einen Aufenthalt von weniger als sechs Monaten. In diesem Fall genügt die Beantragung einer elektronischen Reisegenehmigung (eTA), die man unkompliziert und schnell online beantragen kann.

Ich wollte länger als 6 Monate in Kanada bleiben, dafür benötigt man eine Study Permit. Allerdings hatte ich zunächst nur die Zusage von Regina für ein Semester, das kürzer ist als 6 Monate ist, weshalb der Antrag für die Study Permit nicht möglich war. Stattdessen musste ich die eine Study Permit direkt innerhalb Kanadas für das zweite Semester beantragen, was deutlich aufwendiger war.

Generell ist es wichtig, genügend Zeit für die den Bewerbungsprozess einzuplanen und die Deadline für die Bewerbung im Blick zu behalten, da vieles dann doch etwas länger dauert als gedacht.


Studienfach: Mathematik

Aufenthaltsdauer: 01/2025 - 04/2025

Gastuniversität: Memorial University of Newfoundland

Gastland:Kanada

Studium an der Gastuniversität

Studiensystem und Leistungsbewertung

Das Studiensystem an der Memorial University unterscheidet sich in einigen Punkten vom deutschen System. Die Leistungsbewertung erfolgt kontinuierlich über das gesamte Semester hinweg. Neben den Midterm Exams in der Semestermitte und den Final Exams am Ende des Semesters fließen auch regelmäßige Assignments sowie teilweise die Mitarbeit im Unterricht in die Gesamtnote ein. Es wurde empfohlen, zwischen 3 und 5 Kursen zu wählen.

Studienklima und Betreuung

Ich empfand den Umgang in den Kursen sehr persönlich, da die Klassen klein waren. Die Dozent:innen waren sehr hilfsbereit, und offen für Fragen. Für die Kurswahl konnte ich einfach beim "Internationalization Office" nachfragen.

Technische Ausstattung und Lernorte

Es gab eine große Bibliothek, in der man an den meisten Tagen zwischen 8 und 24 Uhr sehr gut arbeiten konnte. Sie war mit Computern, Druckern und weiteren Arbeitsmitteln gut ausgestattet. Es gab einen VR Raum und einen Makerspace. Es gab buchbare Gruppenarbeitsräume und auch auf dem Campus weitere Lern- und Aufenthaltsbereiche.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

In der ersten Woche gab es Kennenlernveranstaltungen, an denen ich teilnahm und nette Freunde fand. Da ich den Mealplan gewählt habe, konnte ich mich auch mit viele neuen Leuten beim Essen unterhalten. Während meines Aufenthalts verbrachte ich vor allem viel Zeit mit anderen Austausch- und internationalen Studierenden, ich hatte aber auch Kontakt zu Einheimischen, die ich bei organisierten Aktivitäten der verschiedenen Häuser kennerlernte. Ich fand es sehr interessant, mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturen Zeit zu verbringen und darüber zu lernen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Da ich bereits vor dem Aufenthalt über gute Englischkenntnisse verfügte, lag der größte Fortschritt weniger im Spracherwerb, sondern im selbstbewussteren Umgang mit der Sprache.

Wohn- und Lebenssituation

Unterkunft

Für meine Zeit an der Memorial University habe ich mich für ein Studentenwohnheim direkt auf dem Campus entschieden. Das war sehr gut, da das Zimmer schon möbliert war und ich alle Kurse schnell zu Fuß erreichen konnte. Aufgrund der kalten Temperaturen im Winter, gab es Tunnel zwischen den meisten Gebäuden.

Auf dem Campus gab es sowohl Einzel- als auch Doppelzimmer. Zu Beginn war ich in einem Doppelzimmer untergebracht, in dem die Betten recht nah beieinander standen. Das Badezimmer wurde mit der gesamten Etage geteilt. Schon nach kurzer Zeit hatte ich jedoch die Möglichkeit, unkompliziert in ein Einzelzimmer zu wechseln.

Für die Verpflegung hatte ich einen Mealplan gebucht, mit dem man morgens, mittags und abends auf dem Campus essen konnte. Das gemeinsame Essen war eine gute Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen.

Auf dem Campus konnte man zwischen verschiedenen Wohnheimen wählen. Ich entschied mich für das Wohnheim Squires, in dem ich mich sehr wohlgefühlt habe. Innerhalb der einzelnen Häuser wurden regelmäßig Veranstaltungen und gemeinsame Aktivitäten organisiert, die das Gemeinschaftsgefühl stärkten. Es gab auch einen Wettbewerb zwischen den Wohnheimen in verschieden Aktivitäten, wie Volleyball, Backen und Tanzen.

Nach der letzten Prüfung musste man das Wohnheim eigentlich innerhalb von 24 Stunden verlassen. Wenn man einen späteren Flug nachweisen konnte, konnte man die Zeit allerdings kostenlos verlängern.

Öffentliche Verkehrsmittel

Ein Busticket kostete pro Fahrt 2,50 CAD. Man konnte sich auch eine Zehnerkarte kaufen, mit der man nicht jedes Mal passendes Bargeld dabeihaben musste. Da es im Winter sehr kalt wird, war die App, über die man in Echtzeit sehen konnte, wann der nächste Bus kommt, sehr praktisch. Die Busverbindungen waren jedoch oft recht langsam, selbst auf kurzen Strecken.

Bank und Krankenversicherung

Ein kanadisches Bankkonto habe ich nicht eröffnet, da ich mit meiner deutschen Kreditkarte gut zurechtkam. Bei gesundheitlichen Problemen konnte man sich direkt auf dem Campus kostenfrei einen Termin geben lassen. Für eine erste Einschätzung war das sehr hilfreich. Man sollte darauf achten, dass die eigene Krankkasse auch Kosten im Ausland übernimmt. Ich habe mir eine e-SIM für mobiles Internet gekauft.

Freizeitangebote

Die Universität bot eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten.

Man konnte kostenlos ins Gym gehen und dort unter anderem Badminton spielen. Die Schwimmhalle war auch zu bestimmten Zeiten kostenlos nutzbar. Man konnte sich auch als Free Agent einem Sportteam anschließen oder ein Court mieten und mit einem eigenen Team verschiedenen Ballsportarten spielen.

Reisen während des Aufenthalts: Während des Semesters gab es eine Woche vorlesungsfreie Zeit. Dort mieteten wir uns ein Auto und fuhren zu Gros Morne, um dort zu wandern. Es war sehr anstrengend wegen des vielen Schnees, aber die Landschaft und die Caribous waren sehr beeindruckend. Dort waren wir auch Ski- und Snowboardfahren.

In der Stadt selbst gab es einige Clubs und Bars in George Street, ein Kino, Bowlingbahnen und Museen. Wir machten viele Wanderungen, da St. John's direkt an der Küste liegt. Auch auf dem Campus wurde viele Aktivitäten angeboten wie Schlittenfahren, Tischtennisspielen Basteln und Malen.

Studienfach: Mathematik

Aufenthaltsdauer: 01/2025 - 04/2025

Gastuniversität: Memorial University of Newfoundland

Gastland:Kanada

Rückblick

Insgesamt waren beide Auslandssemester für mich eine sehr positive und bereichernde Erfahrung. Ich habe viele tolle Freunde gefunden und viel gelernt.


Kanada

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