Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Ich habe meinen Auslandsaufenthalt an der Università degli Studi di Torino in Turin absolviert. Auf den ersten Blick scheint diese Wahl wenig mit meinem Studiengang zu tun zu haben. Da seit 2022 die Kooperation mit russischen staatlichen Universitäten (an denen wir ursprünglich unseren Auslandsaufenthalt hätten absolvieren sollen) jedoch pausiert worden ist, habe ich die Möglichkeit genutzt, auf weitere Partneruniversitäten des Instituts für Slavistik auszuweichen. Ich habe mich unter anderem für Italien interessiert, da ich bereits gute Italienisch-Kenntnisse hatte, aber noch nie für längere Zeit im Land war. Mit meinen Sprachkenntnissen wollte ich mir das Zurechtfinden im Ausland erleichtern und mir die Möglichkeit offenhalten, nicht nur englisch- oder russischsprachige Kurse (die für mein Studium auch relevant gewesen wären) zu besuchen. In Italien hatte das Institut für Slavistik eine Kooperation mit Turin, also informierte ich mich auf der Seite der Università degli Studi di Torino (Unito) über ihr Kursangebot. Nachdem ich für mich passende und interessante Kurse in der Unito-Kurssuche (https://en.unito.it/course-search) gefunden habe, habe ich dann meine Bewerbungsunterlagen für die Uni Potsdam vorbereitet. Bei der Kurssuche ist mir jedoch aufgefallen, dass die Seite bei konkreteren Suchbegriffen keine Ergebnisse anzeigte, selbst wenn man Kursnamen angab, die auf jeden Fall existieren sollten. Je kürzer der Begriff war, den man unter „Course“ angab, desto höher war dann aber auch die Wahrscheinlichkeit, Kurse angezeigt zu bekommen. Wichtig war jedoch, nicht zu vergessen, auch das jeweilige Semester bei der Kurssuche mit anzugeben, da einige Kurse nur in bestimmten Semestern angeboten werden. Eine Sache, die mir aber erst nach dem Einreichen aller Bewerbungsunterlagen aufgefallen ist, war, dass Kurse, deren Unterrichtssprache in der Kurssuche zunächst als Russisch angegeben wurde, letztlich auf Italienisch stattfanden, was jedoch auf einer anderen Seite geschrieben stand, wo diese Kurse ausführlicher beschrieben wurden. So hatte ich zum Beispiel den Kurs „Russian Literature (First Year)“ auf der Kursseite (https://en.unito.it/course-search) entdeckt, wo als Sprache „Russian“ angegeben wurde. Nachdem ich auf den Kurs geklickt habe, wurde ich auf eine Seite weitergeleitet, auf der als „Teaching language“ weiterhin Russisch angegeben war (https://en.unito.it/ugov/degreecourse/1346718). Erst nachdem ich auf den nächsten Link, neben „detailed report“, geklickt habe, wurde ich auf eine Seite weitergeleitet, auf der mehr Informationen zum Kurs gegeben wurden und auf der als Unterrichtssprache dann jedoch Italienisch angegeben war (https://www.lingue.unito.it/do/corsi.pl/Show?_id=17bd). Diese letzte Seite hat im Nachhinein auch die verlässlichsten Informationen geliefert. Diesen und einen anderen Kurs über russische Literatur habe ich in Turin dann zwar belegt, der Unterricht fand dann aber tatsächlich auf Italienisch statt. Vor diesem Hintergrund bin ich auch froh darüber, dass ich bereits gute Sprachkenntnisse in Italienisch besaß. Die Prüfungen am Ende der beiden Kurse habe ich aber in Absprache mit den Professor:innen auf Russisch ablegen können. Ein weiterer, diesmal politikwissenschaftlicher Kurs („The international role of the EU“), den ich belegt habe, fand auf Englisch statt. Diesen Kurs habe ich in der ersten Vorlesungswoche zufällig über eine Anzeigetafel auf dem Uni-Campus der politikwissenschaftlichen Fakultät in Turin entdeckt, in der Kurssuche wurde er noch nach Semesterbeginn lange Zeit gar nicht angezeigt. Im Kursangebot der politikwissenschaftlichen Fakultät fand ich tatsächlich viel mehr englischsprachige Kurse als im Kursangebot der sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät. Da ich allerdings über die Partnerschaft des Instituts für Slavistik der sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät zugeordnet war, musste ich mehr Kurse an dieser Fakultät besuchen als an anderen. So war dieser politikwissenschaftliche Kurs der einzige englischsprachige, den ich besucht habe, und meine anderen Kurse fanden auf Italienisch statt.
An der Uni Potsdam habe ich zwei Semester vor meinem Auslandsaufenthalt, also kurz vor bzw. parallel zu meiner Bewerbung, auch Sprachkurse in den Sprachen Italienisch und Englisch besucht. So konnte ich meine Sprachkenntnisse sowohl bei meiner Bewerbung als auch bei der Kontaktaufnahme mit der Erasmus-Koordinatorin in Turin mittels Zertifikate vorweisen.
Informationen zu Bewerbungsunterlagen für die Università degli Studi di Torino habe ich den Internetseiten der Universität entnommen (https://en.unito.it/international-relations/students-mobility/exchange-students-and-erasmus-mobility/nomination-and). Welche Schritte nach der Ankunft in Turin zu befolgen waren, habe ich ebenfalls einer der Unito-Seiten entnommen (https://en.unito.it/international-relations/students-mobility/exchange-students-and-erasmus-mobility/during-your-stay). Anders als bei den meisten Erasmus-Bewerbungen, musste ich allerdings kein Online Learning Agreement (OLA) sondern ein Learning Agreement in Papierform (als PDF, die per Mail an die jeweiligen Studiengangs- und Erasmus-Koordinator:innen versendet wurde) abschließen. Wer meine Koordinatorin in Turin war, habe ich den oben genannten Internetseiten entnommen.
Studium an der Gastuniversität
Es war zunächst etwas schwierig für mich, die Kursbelegung und Organisation der Lehrveranstaltungen in Turin nachzuvollziehen. Zwar haben wir auch E-Mails bekommen, die das Prozedere für ankommende Studierende erklärt haben, ein zusätzliches Handbook mit mehr Informationen habe ich allerdings erst auf Nachfrage per E-Mail vom Erasmus-Office der Universität in Turin erhalten (auf den Unito-Internetseiten konnte ich es damals nicht finden). Verwirrend war für mich auch, dass man Kurse nicht bloß über die jeweilige Kursseite belegen musste, sondern ab einem bestimmten Zeitpunkt im Semester auch einen so genannten Career Plan (Piano Carriera) erstellen musste, um später in der Lage zu sein, sich für Prüfungen in den belegten Kursen anmelden zu können. Hier haben mir einerseits Infoveranstaltungen zu Beginn des Semesters als auch vor allem mein Buddy geholfen. Mein Buddy hat mich und andere internationale Studierende bereits zu Beginn des Semesters kontaktiert, sodass es nicht schwer war, bei Fragen einen Ansprechpartner zu finden.
Das Wintersemester beginnt an der Unito früher als an der Uni Potsdam. Allerdings kann sich der Beginn des Semesters zwischen den Fakultäten unterscheiden. Wann ein Semester beginnt, konnte man auf den jeweiligen Fakultätsseiten unter „Calendario didattico“ finden.
So hat bei mir ein Kurs, den ich an der politikwissenschaftlichen Fakultät besucht habe, bereits Ende September begonnen, während meine Kurse an der sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät erst im Oktober starteten. Die Kurse endeten dann alle in der Woche vor den Weihnachtsferien, sodass ab Januar dann der Prüfungszeitraum begann.
Anders als an der Uni Potsdam, war es allerdings nicht standardmäßig festgelegt, dass die Kurse nach einem akademischen Viertel begannen und in eineinhalb-Stunden-Blöcken stattfanden. Ob ein Kurs eineinhalb Stunden oder ganze zwei Stunden dauerte, wurde von den jeweiligen Dozierenden entschieden. So konnte es passieren, dass zwischen zwei Kursen kaum Zeit blieb, vor allem, um es gegebenenfalls rechtzeitig zu einer anderen Fakultät zu schaffen.
Was mich bei der Organisation des Studiensystems auch gewundert hat, ist, dass jede Fakultät ihre eigene Moodle-Seite hatte und es nicht eine einzige Moodle-Seite gab, über die man auf alle der belegten Kurse Zugriff hatte. Auch wurden viele Kurse für 9 Leistungspunkte angeboten und fanden dementsprechend dann dreimal die Woche statt.
Die Kurse wurden ebenfalls anders gehalten, als ich es von der Uni Potsdam gewöhnt war. So fanden sie häufig in Frontalunterricht statt, ähnlich wie Vorlesungen. Nur in meinem politikwissenschaftlichen Kurs und in einem Italienisch-Sprachkurs hatte ich während des Semesters auch eine Leistung zu erbringen. In den beiden Kursen zur russischen Literatur wurden keine „Prüfungsnebenleistungen“ erwartet. Außerdem bestand in den Kursen, die ich besucht habe, mit Ausnahme des Italienisch-Sprachkurses, keine Anwesenheitspflicht. Ob es eine Anwesenheitspflicht gibt oder nicht, also der Besuch der Kurse obligatorisch ist oder nicht, lässt sich über die Kurssuche und den „detailed report“ der jeweiligen Kurse finden.
Auch die Prüfungen am Ende des Semesters waren anders, als ich sie von der Uni Potsdam kannte. Bis auf meinen Italienisch-Sprachkurs, endeten alle meine Kurse (ein politikwissenschaftlicher Kurs und zwei Kurse über russische Literatur) mit mündlichen Prüfungen. Für die Prüfungen standen mehrere Daten zur Auswahl, Prüfungen im Wintersemester konnten im Januar und im Februar stattfinden. Zu einem Prüfungstermin erschienen alle für diesen Tag zur besagten Prüfung angemeldeten Studierenden zur gleichen Zeit im angegebenen Raum. Dann wurden sie nacheinander (meist in der Reihenfolge, in der sie sich angemeldet haben) vom Dozierenden nach vorne gerufen. Vorne am Pult fand dann die mündliche Prüfung statt, während die anderen Studierenden weiterhin im Raum saßen und zuhören und Mitschriften machen konnten (für den Fall, dass sich gestellte Fragen wiederholten und erneut abgefragt werden konnten). Für jede Person dauerte die Prüfung ungefähr 20 Minuten, sodass die zuletzt aufgerufenen Studierenden teilweise mehrere Stunden warten mussten. In einem meiner Kurse wurde der Prüfungstermin, den ich gewählt hatte, deshalb auf zwei Tage aufgeteilt, da sich zu viele Studierende für denselben Tag registriert haben. Schon am Ende der Prüfung bekam man seine Note mitgeteilt. Diese konnte man dann entweder akzeptieren oder ablehnen, um die Prüfung dann zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Die Prüfungen und den Unterricht an der Università degli Studi di Torino empfand ich als anspruchsvoll, aber dennoch machbar.
Das Studienklima war angenehm. Wie an der Uni Potsdam, konnten auch an der Università degli Studi di Torino Sprechstunden mit Dozierenden vereinbart werden, um während des Semesters Fragen zu klären. Es gab auch viele Bibliotheken und Study Rooms, für die man sich jedoch im Vorfeld entweder die App ‚Affluences‘ oder die App ‚Campus Piemonte IP Study Room‘ herunterladen musste, um Plätze zu buchen. Allerdings hatten viele der Bibliotheken wochentags nur bis 19:30 Uhr, samstags nur bis 13 Uhr und sonntags gar nicht geöffnet.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Während meines Auslandsaufenthalts in Turin hatte ich viel Kontakt zu internationalen, aber auch zu einheimischen Studierenden. Sehr geholfen haben dabei unterschiedliche Veranstaltungen, Barabende und Ausflüge, die vom ESN Torino (Erasmus Student Network Torino) organisiert wurden. Dadurch ergab sich vor allem zu Beginn des Semesters (aber auch währenddessen) die Möglichkeit, an einem Tag viele Kontakte zu knüpfen und zu festigen. Auch in der Uni habe ich Kontakte knüpfen können, allerdings nicht so einfach wie durch ESN-Veranstaltungen. In der Uni entstanden Kontakte vor allem durch seltener stattfindende Gruppenarbeiten oder aber durch Zufall. Beim Kontakt zu einheimischen Studierenden haben mir aber auch meine Italienisch-Kenntnisse geholfen.
Um einfacher mit anderen internationalen Studierenden in Kontakt zu treten, hat auch die vom ESN Torino erstellte gemeinsame WhatsApp-Gruppe geholfen, in der Informationen zu Veranstaltungen veröffentlicht worden sind, aber auch Fragen gestellt werden konnten und in der Studierende andere auch zu selbst organisierten Ausflügen oder Veranstaltungen einladen konnten. Auf diese Weise gab es viele Möglichkeiten, andere Menschen kennenzulernen. All diese Veranstaltungen, Ausflüge, Barabende und selbstorganisierte Treffen haben dazu beigetragen, dass ich neue Freundschaften schließen konnte und tolle Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennenlernen durfte, mit denen ich seit meiner Abreise bis jetzt immer noch in Kontakt bin und die ich hoffentlich in nicht allzu langer Zeit bei gegenseitigen Besuchen oder gemeinsamen Treffen wiedersehen kann.
Sprachkompetenz vor und nach dem Aufenthalt
Die Italienischkenntnisse, die ich mir bereits vor meinem Auslandsaufenthalt angeeignet habe, haben mir definitiv sowohl im Alltag als auch im Studium geholfen, insbesondere weil zwei meiner Kurse letztlich auf Italienisch und nicht, wie ursprünglich von mir angenommen, auf Russisch gehalten wurden. Ein Jahr vor meinem Erasmus-Semester habe ich an der Uni Potsdam einen Englisch- und einen Italienisch-Sprachkurs zum Auffrischen meiner Sprachkenntnisse und zum Erhalt jeweiliger Sprachzertifikate belegt. Während meines Auslandsaufenthalts konnte ich meine Italienisch-Sprachkenntnisse zusätzlich durch einen Sprachkurs und durch Kontakt mit einheimischen Studierenden verbessern. Auch mein Englisch habe ich durch den ständigen Kontakt mit anderen internationalen Studierenden verbessern können. Besonders schön fand ich auch, dass ich über den Kontakt zu anderen internationalen Studierenden und die daraus entstandenen Freundschaften auch viel über das Leben, den Alltag und das Studieren in anderen Ländern oder Städten dazulernen konnte.
Wohn- und Lebenssituation
In Turin habe ich am Rand der Stadt im Bezirk Mirafiori Sud gewohnt. Die Unterkunft (ein Zimmer in einer 5er-WG mit zwei Bädern) habe ich zwei Wochen vor meiner Ankunft auf der Internet-Plattform HousingAnywhere gefunden. Diese Plattform wurde auf den Seiten und im Handbook der Università degli Studi di Torino als eine von mehreren Möglichkeiten gelistet, über die man Unterkünfte in Turin finden konnte. Mit der Wohnungssuche habe ich ungefähr ab Juni oder Juli 2024 begonnen, was zugegebenermaßen recht spät ist. Ein Umstand, der meinen Erfolg bei der Suche nach einer Unterkunft gemindert hat, ist, dass ich anfangs nur nach Unterkünften für einen Zeitraum von fünf Monaten gesucht habe, da ich wusste, dass ich vor Februar 2025 wegen eines weiteren Auslandssemestern bereits abreisen würde. Die Anbieter der Unterkünfte haben auf meine Anfragen dann entweder mit Absagen oder gar nicht reagiert. Erst als ich mich für 6-Monats-Zeiträume beworben habe, habe ich die erste Zusage erhalten. So musste ich zwar einen Monat länger zahlen, hatte aber eine Unterkunft noch vor meiner Ankunft sicher. Mit meinem Zimmer und der WG war ich auch sehr zufrieden. Sie befand sich allerdings weit weg vom Stadtzentrum. Glücklicherweise gab es einen Bus (N4), der innerhalb von 35 Minuten direkt bis zum Hauptbahnhof Porta Nuova fuhr, von dem aus die Uni und die ESN-Veranstaltungsorte sowohl mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln als auch zu Fuß gut erreichbar waren. Mit der Zeit wurde der N4-Bus auf Google zwar nicht mehr angegeben, fuhr aber dennoch und wurde über andere Apps noch angezeigt. Wichtig zu wissen ist auch, dass man in Italien in unterschiedlichen Bereichen (v.a. beim Abschließen von Verträgen) einen Codice Fiscale (eine italienische Steuernummer) braucht, unter anderem auch beim Abschließen von Mietverträgen. Um meinen Mietvertrag abzuschließen, habe ich daher noch in Deutschland einen Codice Fiscale bei der Italienischen Botschaft in Berlin beantragt. Welche Unterlagen ich dafür einreichen sollte, habe ich auf der Seite der Botschaft (https://ambberlino.esteri.it/de/servizi-consolari-e-visti/servizi-per-il-cittadino-straniero/codice-fiscale/) nachgelesen.
Für meine Unterkunft am Rande der Stadt habe ich pro Monat (Nebenkosten inklusive) 475 € gezahlt. Dies war noch günstig im Vergleich zu anderen Unterkünften, die in den letzten Wochen vor meiner Ankunft noch verfügbar waren und im Bereich zwischen 520 € und 600 € rangierten. Die Unterkunft, die ich gefunden habe, war außerdem erst kürzlich renoviert und befand sich in fußläufiger Nähe mehrerer Supermärkte. Die Gegend, in der sie gelegen war, war viel bewohnt, aber recht ruhig. Der einzige Nachteil war die Entfernung zum Stadtzentrum, die mit dem Bus aber gut zu bewältigen war. Die Busse in Turin kamen jedoch nicht selten zu spät oder sogar zu früh. Die sicherste Auskunft über die Ankunftszeiten lieferte die GTT-App.
Was meine Krankenversicherung betrifft, so habe ich mich vor meiner Ankunft in Turin darüber informiert, was meine Krankenversicherung in Deutschland und im Ausland abdeckt und musste keine zusätzlichen Versicherungen abschließen.
Die Lebenshaltungskosten empfand ich als ähnlich zu Deutschland. Ich hatte allerdings auch eigene Ersparnisse, die ich neben dem Erasmus-Stipendium zur Verfügung hatte. Für Studierende gab es häufig Vergünstigungen, auch für Monatskarten für öffentliche Verkehrsmittel. Viele der Vergünstigungen für Studierende galten aber für Personen im Alter bis 26 Jahren.
In Turin gab es auch zahlreiche Freizeitangebote, darunter auch solche, die von der Uni oder dem ESN Torino angeboten wurden. Es gab Sportkurse, diese habe ich jedoch nicht besucht und kann daher auch nicht viel dazu schreiben. Ansonsten gab es in der Stadt und außerhalb sehr viel zu sehen, darunter auch viele Museen, für die Studierende mit der ‚Abbonamento musei‘-Karte für 32 € für ein Jahr kostenlosen oder stark vergünstigten Zugang zu staatlichen Museen in den Regionen Piemont und Aosta erhalten konnten. Diese Karte hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt.
Studienfach: Interdisziplinäre Russlandsstudien
Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 01/2025
Gastuniversität: Università di Torino
Gastland: Italien
Rückblick
Insgesamt bin ich sehr dankbar, die Möglichkeit gehabt zu haben, ein Erasmus-Semester in Turin zu absolvieren. Die fünf Monate, die ich in Turin verbracht habe, waren für mich sowohl studientechnisch als auch persönlich enorm bereichernd und ich würde jedem empfehlen, die Chance zu nutzen ein Erasmus-Semester zu absolvieren, auch und vor allem in Turin!
Meinem Auslandssemester habe ich neue Freundschaften, Erinnerungen von zahlreichen Ausflügen (u.a. in andere Städte), neue Einblicke und ein vertieftes Wissen in für mich studienrelevante Inhalte zu verdanken.
Ich habe während meines Auslandssemesters tatsächlich keine wirklich negativen Erfahrungen gemacht. Es gab nur eine Schwierigkeit, die mir zu Anfang meines Semesters das Ankommen erschwert hat: Einen Tag nach meiner Ankunft in Turin ist mein Handy kaputtgegangen. Ich würde daher Studierenden, die kurz vor ihrem Auslandssemester stehen, empfehlen, zur Sicherheit ein altes Handy mitzunehmen, in das sie gegebenenfalls ihre Sim-Karte verlegen können, sollte ihr eigentliches Handy kaputtgehen. Ich hatte glücklicherweise ein altes Handy und eine Handy-Nadel zum Öffnen von Sim-Karten-Haltern dabei und war dadurch zumindest nicht ganz aufgeschmissen, wenn ich in den ersten Tagen in der Stadt navigieren musste oder mit meiner Familie und meinen Freund:innen Kontakt aufnehmen wollte. Ich habe mir aber letztlich ein neues Handy in Turin kaufen bzw. bestellen müssen.
Diese Erfahrung hat mir aber nochmal vor Augen geführt, dass sich solche Schwierigkeiten letztlich lösen lassen und man sich von ihnen keinesfalls entmutigen lassen sollte.