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Studium an der Gastuniversität

Die Vorbereitung und Organisation des Aufenthalts selbst war ziemlich simpel und gut organisiert - sowohl von Potsdams als auch Trentos Seite. Solange man regelmäßig seine E-Mails kontrolliert und tut, was eben diese von einem verlangen, kann wenig schief gehen. Die Universität in Trento hatte auch vor dem Beginn schon ein Orientierungsmeeting angesetzt, bei dem mit den örtlichen Uni-Portalen vertraut gemacht wird. In deutscher Manier hatte ich zu dem Zeitpunkt schon versucht mich anzumelden und einzuschreiben, wo es nur geht, habe dann aber doch recht schnell mitbekommen, dass auch im Uni-Kontext der italienische Weg etwas entschleunigt und ohne Eile von dannen geht. Besuchen konnte ich also alle Kurse, wie ich lustig bin und nur für die Klausuren musste ich mich einige Tage vorher anmelden - was man vorher macht interessiert eigentlich niemanden (ausgenommen vom OLA).


Studienfach: Kognitionswissenschaften

Aufenthaltsdauer: 09/24 - 02/25

Gastuniversität: Università degli Studi di Trento

Gastland: Italien

Studium an der Gastuniversität

Von der Lehre war ich positiv überrascht und noch immer wirklich begeistert. Als Kognitionswissenschaftler habe ich am CIMEC in Rovereto studiert - eines der besten Departments Italiens im Bereich Kognitions-/Neurowissenschaften. Das Semester ist dort noch einmal halbiert, sodass die Kurse jeweils nur 6 Wochen andauern, dafür aber dreimal die Woche gelehrt werden. Ich habe das als sehr angenehm empfunden, da man so wirklich im Thema stand und sich sehr intensiv mit den einzelnen Fächern auseinandergesetzt hat. Der Nachteil liegt allerdings daran, dass die Prüfungen trotzdem alle erst im Januar / Februar sind, sodass dann gut und gerne drei bis vier Monate zwischen Klausur und letzter Vorlesung liegen können.

Als Erasmus-Student wurde mir angeboten, die Masterkurse zu belegen. Diese werden nämlich auf Englisch unterrichtet. Auch wenn ich definitiv Unterschiede zum Bachelorstudium hier festgestellt habe, war es eine tolle Möglichkeit, die eigenen Wünsche und Vorstellungen an das eigene Masterstudium zu bekommen. Durch den starken Forschungsschwerpunkt vor Ort habe ich manchmal das Gefühl bekommen, von den Professoren ausgebildet zu werden. Man hat immer wieder gespürt, wie sehr es ihnen daran lag, dass wir gewisse Konzepte und Theorien verinnerlichen. So gehörte es auch zu einigen Vorlesungen dazu, das Labor des Professors gezeigt zu bekommen und wie dort das Gelehrte in der Praxis umgesetzt wird.

Kontakte zu einheimischen und internationales Studierenden

Da viele einheimische Studierende auch erst zum Master nach Trento gezogen sind, hatte ich den Vorteil, dass eigentlich alle auf der Suche nach neuen Kontakten waren und dementsprechend offen. So waren in den Vorlesungen italienische und internationale Studierende, die gerade mit ihrem Master begannen, als auch andere Erasmus Studierende. Der Kontakt zu anderen Erasmus Studierenden ist durch die vielen ESN - Events auch sehr einfach. Um nun aber doch etwas mehr in die Kultur einzutauchen, fand ich es doch auch sehr angenehm, einige Zeit von der Erasmus - bubble Abstand zu nehmen und mehr mit meinen Kommilitonen zu unternehmen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Mein Italienisch vor dem Aufenthalt war überschaubar, habe ich doch vorher nur einen einzelnen Kurs über die Uni Potsdam besucht. Ich denke, es ist durchaus hilfreich so viel wie möglich italienisch schon vor dem Aufenthalt zu lernen, wenn man es mit der Sprache Ernst meint, aber egal wo man startet, zurechtkommen, wird man immer. In Trento habe ich dann noch mit einem A2 und B1- Kurs aufgestockt. Allerdings habe ich im Alltag doch viel mehr Englisch gesprochen, da sowohl in der Uni als auch in Erasmus-Kreisen Englisch die erste Wahl ist. Ich habe aber das Gefühl, dass hier wirklich jeder nach eigener Motivation rangehen kann: manche hatten gar kein Interesse an der Sprache und haben sich ohne Probleme mit Englisch durchgeschlagen und wieder andere haben sich am Ende fließend mit Einheimischen unterhalten können.  

Wohn- und Lebenssituation

Die Wohnsituation ist in Trento leider nicht so entspannt - sowohl die Verfügbarkeit als auch den Preis betreffend. Ich habe mit meiner Suche Ende Mai begonnen und Anfang Juli meinen Mietvertrag unterschrieben. Es ist glücklicherweise alles gut gegangen, auch wenn ich bis zum Ende nicht sicher war, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Eine Lage in Zentrumsnähe kann ich nur sehr empfehlen, da dort das meiste Leben stattfindet und alles erlaufbar ist, sodass man selten auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist.

Auch wenn ich in Rovereto studiert habe, kann ich es nur empfehlen, trotzdem in Trento zu wohnen, da hier einfach mehr passiert. Der Zug braucht nur etwas mehr als zehn Minuten und man fährt meistens mit vielen anderen Studierenden zusammen. Heißt aber nicht, dass sich ein Spaziergang durch Rovereto nicht lohnen würde! Es ist eine sehr schöne Stadt und deutlich weniger touristisch als Trento.

Freizeitangebote gibt es zur Genüge - sei es, das süße Leben mit einem Spritz oder Wein am Dom zu genießen oder die vielen Möglichkeiten der Outdoorwelt zu nutzen. Gerade letzteres war für mich eine der besten Erfahrungen. Mit den Dolomiten um die Ecke und dem Gardasee nicht weit, sind die Möglichkeiten zum Wandern, Klettern und Skifahren scheinbar unbegrenzt. Die Freiheit am Abend vorher in der Bar zu beschließen, morgen in die Bib zu gehen oder einen Gipfel zu stürmen ist unbezahlbar - von den Skimöglichkeiten gar nicht zu sprechen.

Aber ob Outdoormensch oder nicht (ich hätte mich vorher niemals als solchen bezeichnet) Trento ist wirklich für jeden etwas. Ich kann es nur herzlichst empfehlen und werde selbst auch sicher in naher Zukunft wieder vorbeischauen. Ein Auslandsaufenthalt ist immer eine Bereicherung und wer ein wenig für die italienische Kultur übrig hat, wird hier gut aufgehoben sein.

Studienfach: Kognitionswissenschaften

Aufenthaltsdauer: 09/24 - 02/25

Gastuniversität: Università degli Studi di Trento

Gastland: Italien


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