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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe während meines Bachelors schon einmal Erasmus in Pisa gemacht und kannte deshalb das Prozedere schon. Es war sehr einfach, ich informierte mich auf der Website und bewarb mich. Nach der Annahme der Uni Potsdam erhielt ich später Informationen der Sapienza und musste mich auf verschiedenen Seiten anmelden und Dokumente hochladen. Das bekommt man alles ganz gut hin.


Studienfach: Psychologie (M.Sc.)

Aufenthaltsdauer: 02/2022 - 08/2022

Gastuniversität: Sapienza Università di Roma

Gastland: Italien

Studium an der Gastuniversität

An der Sapienza gibt es den englischsprachigen Psychologiemaster „Clinical Psychosexology“. Dieses Masterprogramm setzt sich fokussiert mit sexuellem Verhalten und sexuellen Störungen auseinander. Ich kann den Master jedem angehenden Psychologen empfehlen, da unsere Inhalte zu diesen Störungen einfach zu kurz kommen. Des weiteren liegt der Schwerpunkt der Dozenten im psychodynamischen Bereich und es werden tiefenpsychologische Erklärungsmodelle diskutiert. Wem es im deutschen System an der Verfahrensvielfalt mangelt, wird hier glücklich. Ich habe es sehr genossen, da mich diese Richtung mehr interessiert als die Verhaltenstherapie. Ich belegte das Modul „Psychopathology of sexual behavior“, in dem wir uns mit Störungen wie der erektilen Dysfunktion oder der Orgasmusstörung auseinandersetzten. Darüber hinaus ging es um Themen wie „Chemsex“, da unser Dozent zu diesem Thema seine Promotion verfasste. Die Dozenten an der Sapienza sind wirklich Experten, da die Sexualpsychologie noch unerforscht ist und jene Uni einen Schwerpunkt in diesem Thema hat und viel darüber forscht. Zudem belegte ich ein Modul zu Paraphilien sowie zu Traumata und sexuellen Misshandlungen. Die Vorlesungen haben eher Seminarcharacter und sind sehr interaktiv und abwechslungsreich. Ich habe aus den Modulen sehr viel mitgenommen (aus manchen sogar mehr als aus den deutschen …). Die Veranstaltungen waren mehrwöchig und gingen 2-4h. Der zu lernende Inhalt für die Klausur war mehr als in Deutschland, das Niveau der Klausuren jedoch niedriger.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Meine Kommilitonen im Master waren alle sehr nett und direkt aufgeschlossen. Da es ein internationaler Master ist, trifft man weniger auf Italiener, aber dafür auf andere tolle Menschen. Der ESN – also das Erasmusnetzwerk – veranstaltet sehr viel. Es gibt zwei Wochen voller Einführungsveranstaltungen, die sich jedoch mit der Uni überschneiden. Ich ging erst zu den Erasmusveranstaltungen, um Leute kennenzulernen und danach in die Uni. In den ersten Wochen ist den ganzen Tag und Nacht Programm. Im Semester gibt es fast jeden Tag Partys (da es mehrere Erasmusnetzwerke gibt). Es ist also sehr einfach, Menschen kennenzulernen, da es praktisch immer etwas zu tun gibt.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich habe schon ein bisschen Italienisch gesprochen zu Beginn und nahm an einem Intensivkurs teil, dieser verbesserte mein Italienisch weiter. Nun komme ich im Alltag gut klar. Mein Englisch hat sich definitiv sehr verbessert.

Wohn- und Lebenssituation

Ich fand meine Wohnung über die Vermittlungsagentur der Uni namens Sturent (https://www.sturent.it). Ich wohnte nahe San Lorenzo, wo auch die Psychologie ist und viel Nachtleben herrscht. Zum Wohnen empfehle ich die Viertel San Lorenzo oder Piazza Bologna, da wohnen die meisten Studis. Meine Unterkunft habe ich bereits Monate vor meinem Antritt gebucht und empfehle es jedem, sich früh genug umzuschauen und wirklich bedacht zu sein, da es viele Betrüger gibt. Die Preise für ein Zimmer liegen meist so um die 500€. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind schlecht. Die U-Bahnen sind halbwegs verlässlich, aber auf Busse und Straßenbahnen wartet man lange und oft vergeblich, Google Maps stimmt nie, wir nutzten die App Moovit. Aber auch daran gewöhnt man sich und in Italien kommt jeder zu spät, erst recht die Dozenten. Die Uni ging meist eine halbe Stunde später los als angegeben. Wenn man als Deutscher pünktlich ist, wird man in Italien immer sehr viel warten, deshalb habe ich mir auch meine Pünktlichkeit abgewöhnt und muss mich bald wieder umgewöhnen... Rom als Stadt hat man nie komplett gesehen, man entdeckt immer wieder neue Straßen und historische Gebäude. Museen gibt es unzählige, Ausstellungen auch. Das italienische Nachtleben ist super. Wir waren entweder auf einem Piazza etwas trinken oder gingen in einen der unzähligen Clubs. In den Ferien waren wir unter der Woche oft am Strand, da Anzio mit dem Zug eine Stunde entfernt ist und man dort gut baden kann.

Studienfach: Psychologie (M.Sc.)

Aufenthaltsdauer: 02/2022 - 08/2022

Gastuniversität: Sapienza Università di Roma

Gastland: Italien


Rückblick

Dass ich mich, ohne zu überlegen, wieder für diese Zeit, dieses Land und diese Stadt entscheiden würde. Mein halbes Jahr, mein Leben in diesem halben Jahr, war wunderschön. Ich lernte großartige Menschen kennen, entdeckte eine der schönsten Städte als Einheimischer und fand Rückzugsorte und Abenteuer. Ich habe mehr über mich gelernt und jeden italienischen Abend in vollen Zügen genossen. Mir fällt nur das Folgende ein: „Ich will nicht gehen.“                            

Italien

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