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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich hatte ursprünglich geplant, mein Auslandssemester schon zwei Jahre früher (d.h. im Sommer 2020) anzutreten, habe dies aber wegen der COVID Pandemie verschoben, sodass ich nun in meinem letzten Semester im Ausland war. Die Wahl fiel jedoch in beiden Fällen auf Italien, da ich schon immer ein Interesse am Erlernen der Sprache und Kennenlernen der Kultur hatte, und auch bereits einige Male in dort im Urlaub war. Der Bewerbungsprozess sowohl an der Uni Potsdam als auch an der Gasthochschule gestaltete sich dabei sehr unkompliziert. Dank diverser Infoveranstaltungen und Checklisten wusste ich immer was bis wann zu tun war und konnte alle Dokumente unkompliziert und fristgerecht einreichen. Bei Problemen und Fragen haben Vertreter an beiden Hochschulen immer schnell auf Mails geantwortet. Etwas schwieriger gestaltete sich die Wohnungssuche im Gastland. Zwar konnte ich im Vorfeld einige passende Angebote finden, allerdings wirkten viele davon wenig seriös und zudem wurden wir von der Gasthochschule vor Betrügern auf dem Wohnungsmarkt gewarnt. Einige der Vermieter, die ich kontaktiert habe, haben außerdem nicht auf meine Anfragen reagiert. Gut war, dass das International Office der Uni Modena auch eine Seite zur Vermittlung von Wohnungen betreibt und international Studierende mit der Suche unterstützt. Allerdings war auch hier das Angebot für Modena sehr klein und wenig hilfreich: Wieder haben Vermieter nicht auf Anfragen reagiert, es gab kaum Fotos und einige der Angebote standen am Ende wegen Verzögerungen in beteiligten Firmen gar nicht zur Verfügung. Ansprechpartner bei der Uni haben aber immer schnell geantwortet und waren bemüht mir zu helfen. Am Ende habe ich ein WG-Zimmer nur durch Kontakt zu einer Erasmus Studierenden aus Potsdam gefunden, die ein Jahr vor mir in Modena war und ihre damalige Vermieterin kontaktiert hat.


Studienfach: IT-Systems Engineering

Aufenthaltsdauer: 02/2023 - 07/2023

Gastuniversität: Università di Modena e Reggio Emilia

Gastland: Italien

Studium an der Gastuniversität

Die Vorlesungen hatten ein etwas geringeres Anforderungsniveau und ein etwas schlechteres Betreuungsverhältnis als in Deutschland. Pro Veranstaltung gab es in der Regel nur einen Dozierenden und einen Übungsbetrieb, bei dem im Laufe des Semesters Aufgabenblätter abgegeben, korrigiert und besprochen werden. Die Kurse (zumindest meine Kurse) waren jedoch recht klein und die Dozierenden standen stets zu unserer Verfügung und boten mir an, sie bei Fragen jederzeit zu kontaktieren. Das Klima in den Veranstaltungen war stets freundlich. Die Ausstattung am Dipartimento di Ingegneria war gut, am Dipartimento di Scienze Fisiche, Informatiche e Matematiche (wo ich auch Kurse hatte) war es etwas schlechter (vielleicht bin ich aber auch einfach vom HPI zu viel gewöhnt). Computerpools/Arbeitsräume für Studierende gab es nicht, dafür aber viele Bibliotheken mit stillen Arbeitsplätzen.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Das ESN ist in Modena sehr aktiv und organisiert sehr viele Veranstaltungen und Ausflüge, auf denen man andere ausländische Studierende und einheimische Freiwillige kennenlernen kann. Dabei gibt es auch ein Buddy Programm, was ich als sehr hilfreich empfand, da ich auch viel Kontakt mit meinem Buddy hatte, der mir viel über die Stadt und die Uni erzählen konnte. Die ESN Events sind gut organisiert und sehr vielfältig, d.h. sie reichen von Stadführungen (z.B. in Modena, Reggio, Bologna, etc.) über Tandem Nächte/Sprachkurse bis hin zu Ausflügen ins Gebirge zum Wandern. Außerhalb der ESN Events war es eher schwierig neue Leute kennenzulernen, vielleicht auch, weil es in meinen Lehrveranstaltungen keine Projektarbeit/keinen Übungsbetrieb mit anderen Studierenden zusammen gab.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich hatte bereits vor dem Auslandsaufenthalt ein fortgeschrittenes Italienischlevel, das ich mir durch Sprachkurse (online und an der UP) selbst über ca. 2,5 Jahre angeeignet habe. Obwohl ich schon am Anfang sehr viel verstehen konnte, war mein Italienisch aber noch nicht flüssig. Einmal in Italien angekommen war die Lernkurve aber sehr steil und ich konnte meine Sprachkenntnisse sehr schnell und sehr effektiv verbessern, sodass ich jetzt auf einem sehr guten Level (in etwa C1) bin. Sehr zu empfehlen sind die Italienischkurse der Universität und des ESN, bei beiden gibt es am Anfang einen Einstufungstest sodass man später mit einer Gruppe derselben Kenntinsstufe lernen kann. Auch sehr hilfreich beim Sprachelernen war für mich, dass alle meine Lehrveranstaltungen auf Italienisch stattgefunden haben und dass man auch im Alltag sehr oft mit der Sprache konfrontiert ist, weil viele Italiener Englisch entweder nicht gut können oder nicht gern sprechen wollen. Beispielsweise musste ich mit meiner Vermieterin von Anfang an auf Italienisch kommunizieren, weil sie gar kein Englisch konnte und auch mein Buddy hat es vorgezogen, mit mir Italienisch zu sprechen, als er rausgefunden hat, dass ich die Sprache auch ganz gut verstehe (obwohl er auch gut Englisch spricht). Generell sind die Einheimischen meiner Erfahrung nach deutlich freundlicher und hilfsbereiter, wenn man mit ihnen Italienisch redet, auch dann, wenn man die Sprache selbst nur ein bisschen beherrscht. Dementsprechend kann ich einen Auslandsaufenthalt in Italien zum Sprache lernen sehr empfehlen, würde aber auch empfehlen, schon vor dem Aufenthalt mit dem Lernen anzufangen, sodass anfangs zumindest ein Grundvorständnis vorhanden ist.

Wohn- und Lebenssituation

Wie bereits anfangs erwähnt, gestaltete sich die Wohnungssuche als eher schwierig. Ich kann sehr empfehlen, rechtzeitig mit der Suche zu beginnen und die Assistenz des International Office des Gastlandes zu konsultieren. Meine Wohnung bzw. mein Zimmer in der WG war soweit in Ordung für 5 Monate, konnte aber nicht so ganz mit den Standards in Deutschland mithalten. Als öffentliche Verkehrsmittel gibt es in Modena Busse, deren Routenführung ich aber bis heute nicht verstehe. Im Frühling/Sommer war für mich deshalb das Fahrad Transportmittel der Wahl. Kurz nach meiner Ankunft habe ich günstig eines erworben. Dazu muss man sagen: In Modena werden sehr viele Fahrräder gestohlen, die einzigen, die das überleben, sind alt und rostig, dementsprechend sah auch meines aus und ich würde niemandem empfehlen, mehr als 50-70€ für ein Fahrrad dort auszugeben. Ansonsten erfordert der Umzug nach Modena keine weiteren besonderen Vorkehrungen. Ich konnte sowohl mein deutsches Bankkonto als auch meine deutsche gesetzliche Krankenversicherung (dank des ensprechenden EU Programmes) problemlos dort nutzen.

Studienfach: IT-Systems Engineering

Aufenthaltsdauer: 02/2023 - 07/2023

Gastuniversität: Università di Modena e Reggio Emilia

Gastland: Italien


Rückblick

Ich würde empfehlen, schon vor dem Aufenthalt mit dem Lernen der italienischen Sprache zu beginnen. Auch wenn die Studierenden meist gut Engisch sprechen, bevorzugen viele Italiener ihre eigene Sprache, sodass man im Alltag sehr oft zumindest auf grundlegende Kenntnisse angewiesen ist. Wenn man diese Kenntnisse hat, dann kann man sich durch einen Aufenthalt in Italien aber sehr schnell verbessern. Außerdem ist Modena auch sehr günstig gelegen, um in andere Teile des Landes zu reisen und zeichnet sich durch eine sehr aktive ESN-Sektion aus, mithilfe derer man schnell neue Leute kennen lernt. Besonders positiv zeichnet sich natürlich auch die regionale Küche aus, die mit Spezialitäten wie Parmigiano Reggiano, Aceto Balsamico, Tortellini, Lasagne, Gelato und vielem mehr weltberühmt ist. Dementsprechend kann man sich die Zeit in Modena sehr angenehm gestalten. Empfehlen kann ich einen Aufenthalt in Modena besonders für Leute, die ihre italienischen Sprachfähigkeiten verbessern und mehr über die italienische Kultur und Geschichte lernen möchten.

Italien

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