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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Das Erasmus+ Programm bietet eine hervorragende Möglichkeit, ein Semester im europäischen Ausland zu studieren. Nach der Nominierung durch meine Heimatuniversität musste ich verschiedene Unterlagen einreichen, darunter das Learning Agreement, in dem die Kurse festgelegt wurden, die ich in Irland belegen wollte. Diese können jedoch problemlos noch geändert werden. Dafür hast du in Cork bis zu 5 Wochen Zeit nach Anfang des Semesters. Jedoch würde ich empfehlen, diese in der ersten Woche schon festzulegen, da die Module direkt anfangen. Die finanzielle Unterstützung durch das Erasmus+ Stipendium deckte etwa 40% meiner Mehrkosten und wird in zwei Raten ausgezahlt.

Die Kontaktaufnahme erfolgte zunächst per E-Mail über das International Office meiner Heimatuniversität. Nach der Nominierung erhielt ich direkte Kontaktdaten des International Office der irischen Universität. Die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und antworteten zeitnah auf meine Fragen bezüglich Kurswahl und aufkommenden Problemen. Ich erhielt etwa zwei Monate vor Semesterbeginn ein umfangreiches Informationspaket mit allen wichtigen Details.


Studienfach:

Aufenthaltsdauer: 01/2025 - 05/2025

Gastuniversität: University College Cork (UCC)

Gastland: Irland

Studium an der Gastuniversität

Das irische Hochschulsystem unterscheidet sich in einigen Punkten vom deutschen. Ein Semester umfasst in der Regel 30 ECTS, wobei die Kurse meist 5 oder 10 ECTS wert sind. Ich bin Masterstudentin gewesen. Dafür gab es einige Kurse die ich wählen konnte. Jedoch wurde dann vor Ort einige auch nicht angeboten. Dadurch war es schwer, Kurse zu wählen, die mir wirklich genfallen haben. Die Endnote setzt sich häufig aus mehreren Teilleistungen zusammen (Assignments, Midterm-Tests, Abschlussprojekte und Klausuren). Das Universitäre System ist sehr schulisch aufgebaut. Es ist leicht mitzukommen, und du bekommst wirklich viele Erinnerungen für Abgaben, sodass du eigentlich kaum etwas verpassen kannst. Falls du Fragen kannst, sind die Professor:innen sehr nett und hilfsbereit, vor allem zu den Auslandsstudierenden. Ich habe mich wohl und unterstützt gefühlt. Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden war deutlich weniger formell als in Deutschland.

Der Kontakt zu anderen Studierenden wurde aktiv durch verschiedene Veranstaltungen gefördert. In der Orientierungswoche gab es zahlreiche Kennenlernaktivitäten speziell für internationale Studierende. Die Student Union organisierte regelmäßig Events wie Pub Nights, Ausflüge und kulturelle Veranstaltungen.

Besonders wertvoll waren die studentischen Clubs und Societies, denen man beitreten konnte.

Die internationale Gemeinschaft war sehr aktiv, und es bildete sich schnell ein Netzwerk aus Erasmus-Studierenden verschiedener Nationalitäten, vor allem wenn du im Studentenheim wohnst. Es werden regelmäßig Ausflüge über Wochenenden organisiert (Cliffs of Moher, oder Surf-Trips).

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Vor meinem Aufenthalt hatte ich Englischkenntnisse auf B2-Niveau. Ich konnte mich gut verständigen, hatte aber manchmal Schwierigkeiten mit dem irischen Akzent und komplexeren Fachbegriffen in meinem Studienbereich. Daran gewöhnte ich mich aber ziemlich schnell, und nach ein paar Wochen hat man den Klang des irischen Englischs raus. Nach dem Semester hatte sich mein Englisch deutlich verbessert. Vor allem der Wortschatz erweitert sich sehr. Gleichzeitig verlierst du die Angst zu sprechen und dabei Fehler zu machen. Das ist irgendwann nicht mehr so wichtig, denn die Menschen freuen sich, dass du sprichst.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe mich früh um eine Unterkunft bemüht. Mein Partner ist mit mir ins Ausland gekommen, und wir haben uns eine private Wohnung gemietet. Es war sehr schwer etwas zu finden. Am Ende mussten wir über AirBnb etwas mieten, weil wir keine Rückmeldungen bekommen haben. Irland steckt in einer Wohnugskrise, und Wohnraum ist sehr begrenzt. Wenn du im Studentenwohnheim wohnen möchtest, was empfehlenswert ist, dann würde ich mich frühzeitig darum kümmern. Jedoch kostet ein Zimmer um die 1100 Euro, was ungemein teuer ist für eine Studentenunterkunft. Das solltest du bedenken.

Ich bin mit einem Auto und Fähre nach Irland gefahren, und konnte dadurch mein Fahrrad mitnehmen. Das war sehr praktisch, denn öffentliche Verkehrsmittel sind nicht gerade pünktlich in Irland oder fallen manchmal auch komplett aus (das habe ich von anderen Menschen mitbekommen). Mit dem Fahrrad war ich sehr flexibel, und Cork ist eine gute Stadt dafür. Du kannst dir aber auch Fahrräder vor Ort ausleihen.

Wenn du ein eigenes Auto hast, würde ich empfehlen dies mitzunehmen. Denn Ausflüge zu unternehmen ist sehr praktisch, wenn man nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist. Außerdem kannst du in Irland problemlos Wildcampen, dadurch geräts du an wirklich ganz tolle Orte, die du sonst nicht erreichen würdest. Die Fähre für das Auto kostet etwa 250 Euro. Es lohnt sich!

Ich habe zudem angefangen zu Surfen in Irland, was wirklich besonders meinen Aufenthalt aufgewertet hat. Falls du die Möglichkeit hast, probiere es aus!

Studienfach:

Aufenthaltsdauer: 01/2025 - 05/2025

Gastuniversität: University College Cork (UCC)

Gastland: Irland

Rückblick

Hier ein paar Tipps für das Auslandssemester in Irland:

- Beginne frühzeitig mit der Wohnungssuche (ob privat oder Studentenunterkunft), den Wohnraum ist wirklich knapp und teuer

- Die Orientierungswoche ist super, um neue Menschen kennenzulernen, um andere Studierende kennenzulernen

- Berücksichtige, dass Irland ein teures Land ist. Plane deswegen gut deine finanziellen Ressourcen ein

- Wenn du die möglich hast, reise ganz viel rum in Irland. Auch Nordirland ist einen Ausflug auf jeden Fall wert!

Insgesamt war mein Aufenthalt in Irland toll. Ich habe sehr viel gesehen, habe fast das ganze Land bereisen dürfen. Die Menschen sind extrem nett! Ich übertreibe nicht. Manchmal war ich fasziniert von der Nettigkeit und Hilfsbereitschaft der Irren. Das Universitäre Leben ist gut, jedoch muss ich sagen, als Masterstudierende war es teils schwierig für mich, da ich nicht das Angebot hatte, wie Bachelorstudierende. Dazu kommt, dass die Lehre dann doch sehr schulisch ist, was für mich persönlich nicht gut gepasst hat. Zum Ende des Semesters gibt es schöne viele Assignments abzugeben, deswegen würde ich empfehlen frühzeitig damit anzufangen, und nicht alles auf Ende hinzuschieben. Im Semester an sich gibt es auch einiges zu tuen. Für mich war das gut, denn dadurch hatte ich am Ende nur eine Klausur, und hatte alle Arbeit schon im Semester gemacht. Ich würde Irland als Auslandssemester sehr empfehlen, vor allem wenn du die Möglichkeit hast dort auch zu reisen. Für Bachelorstudierende besser als für Masterstudierende, da das Angebot einfach viel geringer ist. Und was noch sehr positiv ist, du bist Anfang schon fertig. Zwar Beginnt das Semester schon im Januar, was sich mit dem Semester in Deutschland überschneidet (dies solltest du frühzeitig auch planen und berpcktigtigen in deiner Kurswahl), jedoch ist es hintenrum wirklich toll so früh schon fertig zu sein!

Alles in allem, bin ich sehr froh dort gewesen zu sein, und habe mich ein Stückweit in Irland verliebt!


Irland

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