Zum Hauptinhalt springen

Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Idee, mein Erasmus-Semester in Cork zu absolvieren, bekam ich durch die Kooperation meiner Fakultät (Partnerhochschulen & AustauschkoordinatorInnen - Erasmus+ - Studium im Ausland - Ins Ausland - International - Universität Potsdam (uni-potsdam.de)) und ich bewarb mich bei meinem Austauschkoordinator. Angenehm war während der Bewerbungsphase, dass man für das UCC kein Sprachzertifikat benötigte. Die Kontaktaufnahme mit der Gastuniversität verlief reibungslos.


Studienfach: Geoökologie

Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 12/2023

Gastuniversität: University College Cork (UCC)

Gastland: Irland

Studium an der Gastuniversität

Meine Vorlesungen haben mir sehr gut gefallen. Im Vergleich zu meinen Vorlesungen in Potsdam würde ich sie als inhaltlich eher einfacher beschreiben, gleichzeitig war der Arbeitsaufwand während des Semesters eher höher, da ich von Anfang an mehrere Assignments abgeben musste. Das kann aber auch je nach Kursen unterschiedlich sein. Ich belegte unter anderem einen Masterkurs. Auch wenn der Kurs von den Aufgaben her anspruchsvoll ist, war es kein Problem, dass ich eigentlich Bachelor-Studentin war. Es gibt extra einen Modulkatalog für Visiting Students (Search Modules courseleaf.com), was die Auswahl vereinfacht, aber auch einschränkt. Leider kann man zunächst die Vorlesungszeiten nicht einsehen und muss die Wahl bei Überschneidungen später verändern. Nicht bewusst war mir, dass die ersten Ziffern des Modulcodes das Jahr angeben, in dem irische Studenten das Modul in der Regel belegen (die Zählung geht nach Jahren, nicht Semestern). Deshalb belegte ich unwissentlich auch einen Masterkurs. Auch wenn der Kurs von den Aufgaben her anspruchsvoll war, gab es keine Probleme damit, dass ich eigentlich Bachelor-Studentin war. Die Vorlesung hat mir sehr gut gefallen und ich würde den Kurs wieder wählen. Ich und viele andere internationale Studierende belegten außerdem eine Vorlesung in Irish Folklore, welchen ich weiterempfehlen würde (das Angebot für den Kurs kam per Mail). Das Studienklima habe ich als sehr angenehm und positiv empfunden. Alle Dozenten, die ich kennenlernen durfte waren sehr freundlich, gesprächsfreudig und offen für Fragen.
Die Bibliothek (Boole Library) ist oft bis in die Nacht geöffnet, tagsüber jedoch oft sehr gut gefüllt. Immer weniger Laptops in der Bibliothek haben im Verlauf des Semesters funktioniert. Die Leistungen werden in Irland anders und mit Prozentsätzen bewertet. Bestanden hat man schon mit 40 Prozent, gleichzeitig bekommt man selten Bewertungen über 80 %, die Ergebnisse werden bei der Anerkennung an der Uni Potsdam (meines aktuellen Wissens nach) entsprechend umgerechnet. Da ich viele meiner Wahlmodule in Potsdam vor dem Aufenthalt in Irland bereits abgeschlossen hatte, konnte ich mir wenig anrechnen. Wenn man nicht mehr Leistungspunkte sammeln möchte als man für das Studium braucht, ist es empfehlenswert, sich Wahlmodule aus der Thematischen Vertiefung (Bachelor Geoökologie) aufzuheben.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Meine ersten Kontakte in Cork waren meine Mitbewohner und dann andere internationale Studierende, die ich bei der Orientation und durch Aktivitäten des International Office (Welcome Program) kennenlernte. Außerdem gab es eine Whatsappgruppe (Cork International Students, auch auf Instagram zu finden), in denen Aktivitäten, Parties und ein- und mehrtägige Busausflüge angeboten wurden. Außerdem hat die UCC ein großes Angebot an Sportclubs und Societies, in denen man (zum größten Teil umsonst) andere Studierende kennenlernen kann. Eine Möglichkeit Irlands Landschaft zu erkunden ist der Mountaineering Club (Tickets für Anfängerwanderungen sind jedoch sehr beliebt, und man braucht später knöchelhohe Wanderschuhe, sonst darf man (wie ich) nicht mit). Bei vielen Societies und Clubs verpflichtet man sich zu nichts, man kann jede Woche etwas Neues ausprobieren und man findet dort auch besonders viele internationale Studierende. Am zuverlässigsten bleibt man auf dem Laufenden durch die verschiedenen Instagram-Profile der Societies, die meisten haben auch einen E-Mail-Verteiler. Die einheimischen irischen Studenten und Einwohner allgemein empfand ich als offen, gesprächsfreudig und hilfsbereit. Engere Kontakte habe ich jedoch kaum geknüpft. Freund_innen von mir haben dies durch die Teilnahme an Mannschaftssportarten geschafft.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Probleme,die Vorlesungen zu verstehen, hatte ich keine. Meine Dozierenden haben die Vorlesungen strukturiert und einfach verständlich gestaltet. Meine Englischkenntnisse waren jedoch auch schon vorher gut. Probleme hatte ich gelegentlich mit dem Corker Dialekt an der Kasse oder bei Leuten auf der Sprache und bei vielen irischen Straßen- und Ortsnamen weiß ich bis heute nicht, wie man diese ausspricht. Da ich mehrere schriftliche Abgaben hatte, konnte ich mein schriftliches Englisch gut üben. Privat hatte ich jedoch (leider) hauptsächlich Kontakt zu anderen ausländischen Studierenden, darunter auch viele Deutsche.

Wohn- und Lebenssituation

Nachdem der Bewerbungsvorgang am UCC abgeschlossen war, wurde mir ein Link geschickt, wo man eine „bezahlbare“ Miethöhe angeben konnte (evtl. lohnt es sich aus diesem Grund, die Bewerbung schon vor der Frist abzugeben). Wohnraum in Cork ist sehr knapp, es gibt jedoch mehrere neue private Studentenwohnheime. Leider muss man mit einer Miete um die 1000 Euro pro Monat rechnen. Ich hatte Glück, dass mir von der Vermittlung des Colleges ein Zimmer angeboten wurde. (Privat können die meisten Zimmer nur für ein ganzes Jahr gebucht werden, über die Vermittlung der Uni, kann man auch für ein Semerster buchen). Günstiger konnten Freund_innen von mir in Gastfamilien unterkommen. Das Busunternehmen Bus Eireann bietet ein günstiges Nahverkehrsmittel. Die Busse kommen allerdings selten nach Fahrplan, sind oft verspätet und sind deshalb nur auf vielbefahrenen Strecken ein zuverlässiges Verkehrsmittel. Mit der App TFI Live kann man die Live-Ankunftszeiten der Busse verfolgen, (die Angaben von Google-Maps stimmen in der Regel nicht). Mit den TFI-Apps kann man unter anderem Tickets günstiger kaufen, praktischer ist, sich vor Ort die TFI Leap Card zu bestellen und mit Geld aufzuladen. Es gibt auch mehrere Fernbuslinien und ein paar Regional- und Fernzüge. Vom Flughafen in Dublin kommt man am besten mit dem Aircoach nach Cork. Die Lebenshaltungskosten in Irland sind höher als in Deutschland. Lebensmittel bekommt man bei Lidl recht günstig, aber gerade Alkohol oder Essen gehen ist teurer.

Studienfach: Geoökologie

Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 12/2023

Gastuniversität: University College Cork (UCC)

Gastland: Irland


Rückblick

Cork hat mir sehr gut gefallen. Die Stadt hat eine angenehme Größe und man kann auch viel zu Fuß erreichen. An jedem Tag der Woche findet man Live-Musik in einem der vielen Pubs und auch unter der Woche ist abends immer viel los. Insgesamt habe ich während des Auslandssemesters fast ausschließlich positive Erfahrungen gemacht und würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. Meine Kurse an der Uni haben mir gefallen, beim nächsten Mal würde ich die Möglichkeit nutzen, einen irischen Musik-, Sprach- oder Tanzkurs der Uni zu machen (man braucht für die meisten keine Vorkenntnisse). Vor Ort würde ich besonders empfehlen, in den Societies und Clubs vorbeizuschauen, die Angebote der Uni zu nutzen und die irische Küste zu entdecken.

Irland

Zurück zur Länderseite

Studium im Ausland

Hier finden Sie alle Informationen zum Studium im Ausland.

Finanzierung & Stipendien

Wie Sie Ihr Auslandsstudium finanzieren können und welche Stipendien Sie erhalten können, finden Sie hier.