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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Über die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes habe ich bei einem Info-Vortrag gehört. Weitere Informationen zum Erasmus+ Programm konnte ich dann auf der Internetseite der Uni Potsdam (https://www.uni-potsdam.de/de/international/outgoing/studium/erasmus) nachlesen. Dort findet man die möglichen Partnerhochschulen, die man besuchen kann, und auch eine Schritt-für-Schritt Checkliste für die Planung und Bewerbung des Auslandsaufenthaltes. Nachdem ich mich für einen Erasmus+ Platz bei meinem Austauschkoordinator beworben hatte, musste ich nicht allzu lange auf eine Antwort warten. Durch die Zusage meiner Bewerbung hat sich auch kurz darauf die University of Southampton bei mir gemeldet und mich über Ihre Bewerbungsunterlagen und deren Aufbau aufgeklärt. Auch auf meine sämtlichen Fragen hat das Erasmus-Team in Southampton sehr hilfreich und auch sehr schnell reagiert. Die Bewerbungsunterlagen bestanden aus einem Bewerbungsformular und einem Sprachtest, den ich eigenständig buchen musste. Jedoch gab es Tipps von beiden Seiten, wo man preisgünstige und anspruchsgemäße Sprachtests finden kann.


Studienfach: Anglistik

Aufenthaltsdauer: 09/2021 - 06/2022

Gastuniversität: University of Southampton

Gastland: Großbritannien

Studium an der Gastuniversität

Sobald man das ganze Bewerbungsverfahren durchgangen hatte, hat man die nötigen Zugänge für das Lern- und Email-Portal bekommen. Von dort an musste man dann auf eine Email bezüglich dem Studiumangebots bzw. der verfügbaren Kurse warten. Man darf bis zu 4 Kurse in einem Semester wählen. Diese schreibt man auf eine Liste mit bevorzugten Kursen und sendet sie per Email an das zuständige Fakultätsteam. Der Stundenplan wird dann um die Kurswahl herum gewählt, sodass man die Kurse, die man gerne belegen wollen würde, auch wirklich belegen kann. Es gibt selten Probleme mit überschneidenden Kursen. Genauere Informationen über die einzelnen verfügbaren Kurse findet man im Internet, indem man sich im Modulbuch umsieht oder den Modulcode in der Suchleiste eingibt (https://www.southampton.ac.uk/courses/modules). Dort findet man auch die Anforderungen für die jeweiligen Kurse niedergeschrieben. Es gibt einen Pflichtkurs für Internationale Studenten, welcher über Anforderungen in den Leistungserbringungen (Essays, Berichte, etc.) und die Leistungsbewertung aufklärt. Es wird ausdrücklich erwähnt, dass die Noten wahrscheinlich schwerer zu erreichen sind, da das Bewertungssystems ein wenig anders ist als zu Hause. Jedoch würde ich dem nicht zustimmen im Vergleich zum Bewertungssystem in Potsdam. In Southampton bekommt man die beste Bewertung/Note, also 1, ab 70%. Das Studienklima ist sehr gut. Die Professoren und Tutoren sind alle sehr nett und zuvorkommend. Schon in den ersten Kurssitzungen wird darauf geachtet, dass die Namen der Studenten gelernt werden. Auch wird oft das Du untereinander angeboten. Die Lehrpersonen gehen auch auf einen zu, wenn sie bemerken, dass die Studenten Schwierigkeiten haben oder einige Sitzungen verpasst haben.  Für das bessere Verständnis der Lehrmaterialien besitzt fast jeder Kurs auch nochmal eine Learning-Support-Hour (LHS), wo weitere Fragen geklärt werden und auch Klausur- und Essayvorbereitung angeboten wird. Sobald man in Southampton angekommen ist, wird einem auch ein persönlicher akademischer Tutor (PAT) zugeordnet. An diesen kann man sich bei sämtlichen Problemen wenden, sei es akademisch oder auch wenn man sonstige Fragen hat. Die vorhandene technische Ausstattung ist gut und einfach benutzbar. Die Räume sind mit einer elektrischen Tafel und Computer ausgestattet. Man findet Computer in dafür bestimmte Computerräume in fast allen Gebäuden. Auch in der Bibliothek stehen Computer zur Verfügung. Dort kann man ebenfalls Laptops ausleihen und an diesen arbeiten. Die Bibliothek ist täglich von 8:00- 23:00 Uhr geöffnet; während dem Prüfungszeitraum sogar ganztäglich (24/7). Da die Bibliothek aus 5 Stockwerken besteht, findet man fast immer einen Platz zum Arbeiten und Recherchieren.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Der Kontakt zu einheimischen und ausländischen Studierenden wird sehr unterstützt. Es werden verschiedene Vereine angeboten, denen man beitreten kann (https://www.susu.org/opportunities/societies). Meist ist dies kostenlos oder man bezahlt einen kleinen Jahresbetrag. Neben den Vereinen und Gemeinschaften werden auch viele verschiedene Angebote im Monat ausgeschrieben. Partys und feiern stehen auch fast wöchentlich auf dem Plan.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich würde nicht sagen, dass sich meine Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt groß unterscheidet. Ich habe jede Menge an britischen Redewendungen und auch Slang gelernt. Die ein oder andere neue Vokabel kam natürlich auch hinzu. Ohne sagen zu wollen, dass mein Englisch schon vorher perfekt war, denn das war es definitiv nicht. Jedoch bin ich gut mit meinen Kenntnissen klargekommen und es hat sich auch niemand wirklich beschwert und ich wurde immer verstanden. Selbst wenn einem mal nicht das Wort entfällt oder ein falsches benutzt wird, verstehen die Leute einen dort trotzdem und versuchen dich nett auf Fehler hinzuweisen. Auch meine häufigen Verständnisfragen bezüglich bestimmter britischer Metaphern und Redewendungen wurde immer entgegengekommen.

Wohn- und Lebenssituation

Für jemanden, der eher weniger auf neue Leute zugeht, hat sich das Wohnheim ziemlich gut gemacht. Ich hatte sofort nach der Zusage für den Erasmus-Platz nach einer Unterkunft gesucht und verschiedene mögliche Wohnheime in Southampton gefunden (https://www.southampton.ac.uk/student-life/accommodation/halls). Ich hatte mich für Wessex Lane entschieden und hatte 6 Mitbewohner, mit denen ich mir eine Küche und zwei Badezimmer geteilt habe. Natürlich kann man auch privat eine Wohnung oder auch nur ein Zimmer in einer privaten Wohnung mieten, jedoch fand ich persönlich das Angebot der Wohnheime der Uni sehr vielversprechend. Die Universität in Southampton besitzt mehrere Wohnheime rund um das Uni-Gelände. Die Miete unterscheidet sich je nach dem, welche Art bzw. Größe an Zimmer man mieten möchte. Hat man ein Zimmer gefunden, kann man sich auf der Accommodation Service-Website anmelden und sich für bis zu drei Zimmer gleichzeitig bewerben (https://accommodationservices.soton.ac.uk/portal/Account/Login). Ziemlich kurz vor Semesterbeginn bekommt man dann die Zusagen zugesendet, welche man dann annehmen und für welche man ein Zahlungsmittel hinterlegen muss. Die Miete wird dann in (meist 2) Raten von dem jeweiligen Konto abgezogen. Diesbezüglich ist es wichtig eine Kreditkarte zu besitzen, welche ein recht hohes Tageslimit besitzt, damit dort keine Probleme bei der Abbuchung entstehen können. Ebenfalls muss man bemerken, dass die Miete, welche auf den Seiten der Wohnheime angegeben wird, wöchentlich und nicht monatlich gezahlt wird. Ein großer Vorteil am Leben im Wohnheim, neben den Mitbewohnern natürlich, ist das Busticket, welches inbegriffen ist. Mit diesem Ticket kann man mit fast allen Bussen fahren und kommt gut zur Uni und auch in die Stadtmitte, wo sich Pubs und weitere Freizeitangebote befinden. Die Busse fahren im 10 und 30 Minutentakt und enden erst spät am Abend, was einen vieles vereinfacht und auch noch abendliche Einkaufstouren ermöglicht. Man kann von Montag bis Sonntag einkaufen gehen. Die meisten Lebensmittelläden haben bis spät in den Abend geöffnet, außer am Sonntag, wo die Öffnungszeiten auf 16/17Uhr verkürzt sind. Neben den typischen britischen Lebenmittelketten wie Sainsbury’s und Tesco gibt es auch viele verschiedene internationale Geschäfte im Stadtteil Portsmouth. Dort fährt man fast immer durch, um in die Stadtmitte zu gelangen und es ist um die 10min mit Bus von der Uni entfernt. Dort findet man kleine Läden mit polnischen und auch orientalischen Spezialitäten, auch ein internationaler Laden (mit einigen deutschen Sachen). Die Lebenserhaltungskosten sind definitiv höher als in Deutschland. Man muss also mehr Geld für den wöchentlichen Einkauf einplanen, da alles teurer ist. Ich rate allen nachfolgenden Studenten, dass sie sich wirklich bei sämtlichen Problemen an ihren zuständigen PAT oder an den jeweiligen Tutor wenden. Sollte man einmal eine Deadline nicht schaffen, da man anders Schwierigkeiten oder Beschwerden hat, sind diese sofort zur Stelle und finden eine gemeinsame Lösung. Es gibt die Möglichkeit eine Verlängerung zu beantragen, die mir persönlich schon ein oder zweimal den Hals gerettet hat. Auch die Learning-Support-Hours sind sehr hilfreich bei sämtlichen Fragen bezüglich des Lehrstoffes und der Leistungserbringungen. Ebenfalls steht auch das International Office immer für Fragen vor und während des Auslandaufenthalts zur Verfügung. Wie man so gut sagt: „Es gibt keine falschen oder doofen Fragen“. Man reist allein in ein anderes Land mit anderen Vorgehensweisen und jede Frage ist berechtigt, wenn sie dich beruhigt und dir den Aufenthalt erleichtert.

Studienfach: Anglistik

Aufenthaltsdauer: 09/2021 - 06/2022

Gastuniversität: University of Southampton

Gastland: Großbritannien


Rückblick

Alles in allem kann ich nur von guten Erfahrungen berichten. Das Auslandssemester war für mich, neben dem Sprachgebrauch und den Einblick in eine andere Kultur, auch ein großes Sprungbrett in höheres Selbstbewusstsein. Mein Ziel war es aus mir herauszukommen und etwas für das Leben zu lernen und ich kann sagen, dass dies auch wirklich funktioniert hat. Ich habe viele Freunde gefunden von überall aus der Welt und kann es kaum erwarten, demnächst in Großbritannien Urlaub zu machen und meine Freunde wiederzusehen. Informiert euch auf jeden Fall vorher bezüglich Auslandskrankenversicherung und dem Eröffnen eines britischen Bankkontos. Man kann auch ohne britisches Konto dort leben, jedoch bezahlt man dann durch den Währungswechsel monatlich extra Gebühren. Vergesst ebenfalls nicht den Antrag der Beurlaubung für die Semester in Potsdam.

Großbritannien

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