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Vorbereitung des Auslandsaufenthalts

First things first: kümmert euch rechtzeitig! Dies war mein wohl größter Fehler, denn es gibt leider niemanden, der sagt, dass es langsam an der Zeit wäre sich zu bewerben. Glücklicherweise, habe ich noch einen Restplatz bekommen und dementsprechend war die University of Hull meine einzige Option. Ich nahm also Kontakt mit Jay, dem Zuständigen des Study Abroad Teams in Hull, auf und klärte alles, was noch zu klären war. Er war extrem hilfsbereit und ist auf alle meine Fragen eingegangen. Das Einzige, was ich etwas verwirrend fand ist, dass man keine richtige Bestätigung erhält, sondern nur eine E-Mail in der steht ”Congratulations on securing your place at the University of Hull”, aber: anderes Land, andere Mentalitäten. Leider kann ich keine Erfahrungen zum Bewerbungsverfahren geben, da ich wirklich viel zu spät dran war und einfach nur meine Unterlagen eingereicht habe. Da mein Auslandsaufenthalt nun fast vor der Tür stand, war ich froh, dass man sich einfach auf einen Platz im Studentenwohnheim bewerben kann. Dieser wurde mir auch sehr zeitnah zugesagt, leider gab es Komplikationen und ich habe meinen Vertrag nie per Mail zugeschickt bekommen und auch nach sämtlichen Nachfragen bei verschiedenen Leuten, war das Accommodation Office nicht in der Lage, mir den Vertrag zuzuschicken. Die Panik wurde immer größer, also machte ich mich allein auf die Suche nach einer WG. Hierfür empfehle ich es, der Erasmus+ Facebook Gruppe beizutreten, denn dort werden immer wieder Zimmer angeboten. So fand also auch ich mein Glück und bekam ein WG-Zimmer mit eigenem Bad (damit war ich tatsächlich die Einzige von allen International Students!) bei Castle Homes. Meine Wohnung war auf der Beverley Road, von dort brauchte ich circa 20 Minuten zu Fuß zur Uni (was aber gar nicht schlimm war, wenn ich an meinen Weg zur Uni Potsdam denke), zu Lidl und Sainsbury’s brauchte ich nicht einmal fünf Minuten und ins Stadtzentrum konnte ich auch in 25 Minuten laufen oder einfach den Bus nehmen, der direkt gegenüber gehalten hat (ein Tagesticket liegt bei £3,30). Die Miete war hochgerechnet zwar etwas günstiger (£390 im Monat) als das Studentenwohnheim, dafür hatte ich aber auch kein Busticket und kein Essen dabei. Nichtsdestotrotz bin ich rückblickend mehr als glücklich mit meiner Wohnung gewesen und mein landlord war auch bei jeglichen Problemen für mich da. Hinzu kommt, dass ich mit vier einheimischen Mitstudenten gewohnt habe, die alle super lieb waren und mir viel von Hull zeigen konnten.


Studienfach: Anglophone Modernities in Literature and Culture

Aufenthaltsdauer: 01/2018 - 06/2018

Gastuniversität: University of Manchester

Gastland:Großbritannien

Studium an der Gastuniversität

Ich durfte an der University of Hull nur Bachelor Kurse besuchen, auch wenn ich bereits im Master bin, das wurde mir jedoch von Vornherein gesagt. Ich entschied mich also für drei Kurse die jeweils 10 ECTS brachten. Alle drei Kurse waren super interessant und die Dozenten sind alle sehr ambitioniert. Leider haben alle meine Dozenten während meines Aufenthaltes für vier Wochen gestreikt, weshalb ich nicht ganz so viel von dem Uni Klima mitbekommen habe. Dennoch musste ich alle assignments fristgerecht abgeben und durfte mich dann dementsprechend in das ein oder Thema im Selbststudium einlesen. Dies war in der Bibliothek jedoch überhaupt kein Problem — sie ist über sieben Stockwerke groß und deshalb hat man einen fantastischen Blick, während man arbeitet. Sehr interessant ist hier, dass man gar nicht leise sein muss, sondern auch einfach mal mit seinem Nachbarn plaudern kann. Trotzdem gibt es den sogenannten Reading Room, in dem absolute Stille herrscht; es bleibt einem also selbst überlassen, wie man am besten arbeiten kann.Was ich persönlich sehr merkwürdig und für ein komplettes Studium sicherlich äußerst frustrierend finden würde, ist das Bewertungssystem. In Hull wird die Leistung in Prozenten ausgewertet, von 0-100%. Nachdem ich also meine erste Note mit 75% bekommen hatte, dachte ich zuerst, dass das zwar nicht schlecht ist, aber eben auch nicht perfekt; jedoch habe ich eine Umrechnungsliste der UP gefunden, die nur bis 70% geht, was bereits einer 1,0 entspricht. Nachdem ich mit einigen Mitstudenten gesprochen habe, entsprechen 100% dort einem Artikel, den man genau so veröffentlichen könnte — während meiner Zeit, habe ich niemanden getroffen, der das erreicht hat! Hingegen äußerst positiv ist mir die Freundlichkeit an jeglichen Stellen aufgefallen, seien es nun die Dozenten, das Study Abroad Team oder die Mitarbeiter des Student Hubs. Immer ein Lächeln auf den Lippen und egal um was es geht, sie haben immer ein offenes Ohr und helfen, wo sie nur können.

Wohn- und Lebenssituation

Das Leben in England ist definitiv teurer, als bei uns in Deutschland, aber wie bereits erwähnt, gibt es dort auch Lidl und Aldi, wo man allein beim Einkaufen so einiges sparen kann. Es kommt außerdem darauf an, wie man seine Freizeit gestaltet, aber ich habe im Monat rund £600 - £700 ausgegeben, Miete inklusive. Sehr ans Herz legen würde ich euch die day trips der Student Union. Man kommt für wenig Geld (£5 - £8) viel rum und kann viele tolle Orte erkunden — besonders schön waren Whitby und York. Man kann das Land natürlich auch auf eigene Faust entdecken, da ich über Ostern dort war, haben wir als Gruppe eine kleine Rundreise (Manchester, Dublin, Glasgow) gemacht. Hierfür empfehle ich sich eine Railcard 16-25 zuzulegen, diese kostet zwar £30 aber damit spart man auf alle Zugtickets 1/3 des Preises. Mein persönliches Highlight war Edinburgh und auch dort kommt man ganz einfach mit dem Zug hin.
Ein englisches Konto habe ich mir für die Zeit nicht angelegt, sondern Bargeld bei einer Partnerbank (von meiner Bank in Deutschland) abgehoben oder noch viel einfacher: mit Kreditkarte bezahlt. Des Weiteren wurden wir direkt bei der Einführungsveranstaltung darauf hingewiesen, dass man sich bei einem GP, also einem Arzt, registrieren lassen muss. Dort muss man nur ein Formular ausfüllen und zwei Wochen später bekommt man die Bestätigung. Bei den Einführungsveranstaltungen trifft man auf alle Internationals, zu denen man natürlich am meisten Kontakt hat, denn man sitzt schließlich im gleichen Boot: allein in einem fremden Land. Zudem gibt es in den ersten Wochen viele Veranstaltungen, um noch mehr Kontakte zu knüpfen, wie beispielsweise Speedfriendings. Des Weiteren, gibt es ein großes Angebot an Societies in denen man auch vermehrt einheimische Studenten antrifft. Ich habe auch im Fitnessstudio einige Einheimische kennengelernt. Das Gym ist direkt auf dem Campus und dort werden auch einige Kurse angeboten — klein und fein und ein guter Ausgleich nach einem langen Tag in der Bib.

Studienfach: Anglophone Modernities in Literature and Culture

Aufenthaltsdauer: 01/2018 - 06/2018

Gastuniversität: University of Manchester

Gastland:Großbritannien


Rückblick

Abschließend kann ich sagen, dass ich in Hull eine unglaublich tolle Zeit hatte. Ich habe jetzt Freunde auf der ganzen Welt verteilt und freue mich schon auf ein Wiedersehen. Tatsächlich haben mich auch direkt zwei Australier in Berlin besucht.
Auch wenn ich ziemlich Angst vor der Zeit hatte, vor allem weil alles so kurzfristig geklappt hatte und ich noch den Stress hatte auf die Schnelle eine Wohnung zu finden, könnte ich nicht glücklicher sein. Der kleine Ort, im Nordosten Englands, von dem ich vor meinem Aufenthalt noch nie etwas gehört habe, ist mir doch ans Herz gewachsen. Ich habe so viele neue Erfahrungen sammeln dürfen und konnte viel für meine persönliche Entwicklung mitnehmen.

Großbritannien

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