Studium an der Gastuniversität

An der UoA gibt es eine doppelte Anzahl an ECTS, das heißt alle meine Kurse hatten 15 Punkte, was 7,5 ECTS entsprach. Man muss 60 „Aberdeen-Credits“ in einem Semester belegen, wobei ich aus Zeitgründen letztlich nur 45 erreicht habe. Die Anforderungen an die Studierenden unterscheiden sich zu der Uni Potsdam insbesondere darin, dass es während des Semesters (jedenfalls in meinem Studiengang) viel mehr Abgaben gibt, die alle in die Gesamtnote eingehen. Dies habe ich allerdings als sehr angenehm empfunden, da die eigentliche Prüfungsphase am Ende des Semesters nicht zu anstrengend war. Zudem hatte ich hauptsächlich Essay-Abgaben, wodurch ich das Semester als etwas einfacher als in Potsdam einschätzen würde (was sicherlich von der persönlichen Präferenz abhängt). Meine Noten waren sehr gut. Das Studienklima und generell die Unterstützung der UoA schätze ich als äußerst positiv ein. Ich habe mich von Anfang an sehr integriert und gut aufgehoben gefühlt, alle waren überaus hilfsbereit und freundlich und ich kann die Universität wirklich nur empfehlen. Die Dozierenden waren alle super und das Verhältnis zu den Studierenden sehr locker und auf Augenhöhe. Die Uni hat einen alten Campus, der wunderschön ist (1495 gegründet) und neuere Gebäude. Alles ist sehr modern ausgestattet, Highlight ist die Sir Duncan Bibliothek, die super modern ist, man hat sogar einen tollen Blick aufs Meer.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe im Hillhead Student Village in Old Aberdeen gelebt, in diesem Stadtteil ist auch der Campus der UoA gelegen. Zur Uni konnte ich in 15 Minuten durch den schönen Seaton Park laufen. Es fahren von Hillhead aus auch Busse zur Uni und natürlich in das Stadtinnere von Aberdeen. Die Uni garantiert einen Platz in einem Wohnheim, wobei ich Hillhead wirklich sehr empfehlen kann. Ich habe im Grant Court Gebäude in einer 5er-WG gewohnt und habe mich sehr wohl gefühlt. In meinem Gebäude waren ausschließlich Erasmus-Studierende, was ich aber als angenehm empfunden habe, da man so international Freundschaften schließen konnte und die Leute auch nicht so jung waren wie Erstsemesterstudierende aus Schottland (meist 17-18). In Hillhead gibt es auch ein Hauptgebäude mit kleinem Supermarkt, Bar, verschiedensten Aufenthaltsräumen wie Küche, Movie-Raum, Musikraum usw. Alles ist sehr modern und wirklich schön gemacht, ich war auf jeden Fall positiv überrascht! Ich habe 580 Pfund Miete gezahlt pro Monat, was relativ viel ist, sich aber gelohnt hat. Man lernt wirklich super leicht extrem viele Menschen kennen. Richtig gut waren auch die Angebote in der „Fresher‘s Week“ in den ersten zwei Wochen des Semesters. Die Uni bzw. die Societies (Sportclubs usw.) haben ein riesiges Angebot an Infoveranstaltungen, Campustouren, Pub Crawls und sonstigen Veranstaltungen bereitgestellt. Das war auch super, um Leute kennenzulernen. Generell war das Angebot der Societies sehr groß und es war wirklich für jeden was dabei. Ansonsten hat man die Möglichkeit, das Sports Village in Aberdeen kostenlos zu nutzen, wenn man in Hillhead wohnt. Es gab einen Schwimmbereich, ein Gym, ein großes Kursangebot (Yoga usw.) und vieles mehr. Schottland ist wirklich so schön, wir haben verschiedene Ausflüge gemacht, wobei Autovermietung, Unterkünfte usw. tatsächlich bezahlbar waren (wahrscheinlich auch, weil Herbst/Winter). Aberdeen selbst ist auch eine tolle Stadt, ich musste mich erstmal ein paar Tage eingewöhnen, aber insbesondere die Nähe zum Meer und Natur ist unschlagbar. Der Strand ist von Hillhead in 15-20 Minuten Laufweg zu erreichen, man kann sogar surfen gehen. Abends sind wir oft mit dem Bus ins Stadtzentrum gefahren (alles um die Union Street herum), wo es viele Pubs und Clubs gibt. Die Lebenshaltungskosten empfand ich persönlich als in Ordnung. Es gibt einen Lidl in der Nähe von Hillhead, der relativ günstig ist. Die Lebenshaltungskosten sind generell vergleichbar mit Deutschland, würde ich sagen.