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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Vorbereitung meines Auslandsaufenthalts lief unproblematisch. Mein Koordinator Herr Dr. Hans-Christian Stillmark hat sich meine Kontaktdaten im Oktober des Vorjahres notiert. Im Februar 2018 habe ich dann die Nachricht erhalten, dass mein Antrag berücksichtigt wurde. Alle weiteren Informationen zu den einzureichenden Unterlagen habe ich ebenfalls von Herrn Stillmark erhalten, welcher auch den Kontakt zu der Gastuniversität hergestellt hat. Von da an habe ich Kontakt mit Herrn Vincent Ronach vom International Office der Fakultät Lettres, Langues, Sciences Humaines der Gastuniversität in Paris gehabt. Das Zurechtfinden auf der Homepage der Pariser Universität war nicht ganz leicht, aber mit etwas Geduld habe ich alles gefunden. So konnte ich alle Unterlagen fristgerecht und unkompliziert in Potsdam und an der Universität in Paris einreichen bzw. im Onlinebewerbungsportal hochladen.

Die Vorlesungsverzeichnisse sind hier zu finden. Mein Learning Agreement musste an der Gastuniversität noch angepasst werden, da nicht alle Kurse so angeboten wurden oder sich zeitlich überschnitten haben. Am Anfang des Semesters hat sich die studentische Hilfskraft von Herrn Ronach mit mir für die Stundenplanplanung zusammengesetzt.


Studienfach: Vergleichende Literatur- und Kunstwissenschaft

Aufenthaltsdauer: 09/18-01/19

Gastuniversität: Université Paris-Est Créteil-Val-de-Marne

Gastland: Frankreich

Studium an der Gastuniversität

Das Studienklima war angenehm, ist aber doch recht anders als in Deutschland. Die Seminare laufen eher wie Vorlesungen ab. Es gibt kaum Beteiligung der Studierenden und eher Frontalunterricht. Diskutiert wird (leider) auch nicht wirklich, sondern das so hingenommen, was die lehrende Person vorne sagt. Für mich war das aber wiederum ein Vorteil, da ich den Studierenden schwerer folgen konnte aufgrund meiner bisherigen Sprachkenntnisse. Die Lehrenden haben viel deutlicher gesprochen und nach und nach wurden meine Sprachkenntnisse auch besser.
Herr Ronach war über das Semester hinweg immer sehr freundlich und bemüht, uns bei Schwierigkeiten jeglicher Hinsicht zu helfen.
Die technische Ausstattung der Räume war eher spärlich. Es gab keine Beamer oder ähnliches in meinen Seminarräumen, allerdings wären diese sowieso nicht nötig gewesen. Zur Vermittlung mancher Seminarinhalte gab es Ausdrucke.
Die Bibliothek habe ich nicht sehr häufig genutzt, eher zwischen Seminaren, da ich es dort zu laut fand. Die Eduroam WLAN-Verbindung ging nicht immer.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Ich hatte vor allem zu anderen Erasmus-Studierenden aus Deutschland Kontakt. Zudem habe ich mich noch zusätzlich für ein Tandem angemeldet. Die Auswahl meines Tandempartners fand ich sehr gut (Alter, ebenfalls Master-Student). Er sprach sehr gutes Deutsch, weshalb wir uns vornehmlich auf Deutsch ausgetauscht haben. Trotzdem hat sich das gelohnt, da er mir noch ein paar Ecken der Stadt gezeigt hat.
Mein Sportkurs, den ich belegt hatte, war der einzige Kurs, in dem ich viel Kontakt mit französischen Studierenden hatte. Der sportliche Umgang miteinander hat aber natürlich auch dazu beigetragen, dass man anders in Kontakt kommt, als in einer Seminaratmosphäre. Ich würde auf jeden Fall empfehlen solche Angebote wahrzunehmen. In meinem Sportkurs war ich die einzige Erasmusstudierende.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Mein Sprachgefühl hat sich auf jeden Fall verbessert. Ich verstehe viel mehr und habe vor allem zu Beginn schnell Fortschritte gemerkt. Zuvor habe ich zwei Semester den Unicert Sprachkurs an der Universität Potsdam belegt. Vor Ort kamen für mich leider nur ein Leseverständnis und „expression orale“ Kurs in Frage, da zu meinem Niveau alle Sprachkurse nur 1 ECTS-Punkt brachten, trotz 2 SWS. Somit habe ich vor Ort z.B. keinen Grammatik-Kurs besucht. Das Sprechen fällt mir auch viel leichter, als zu Beginn des Aufenthalts als mir noch jedes Wort schwer über die Lippen ging. Allerdings mache ich beim Schreiben noch oft Anfängerfehler, einfach weil die Aussprache im Vergleich zur Schrift sehr anders ist und Fehler beim Sprechen nicht auffallen.

Wohn- und Lebenssituation

Ich hatte Glück, dass ich vor Ort über eine Freundin ein Zimmer gefunden habe. Dazu habe ich auch vergleichsweise wenig Miete gezahlt (406€). Lediglich für den letzten Monat habe ich mir ein Airbnb Zimmer mieten müssen (13 Nächte = >600€). Viele meiner Kommilitoninnen haben sich für 1000€/Monat Airbnb-Zimmer gebucht, da sie nichts anderes gefunden haben.
Ich habe mir für meine Zeit in Paris fast jeden Monat einen Navigo-Pass aufgeladen. Dieser liegt bei 75€ und bietet somit die günstigste Möglichkeit, sich in der Stadt zu bewegen, wenn man jeden Tag mehrmals die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt. Im Vergleich dazu kosten Carnets 1,49€/Fahrt, wenn man sie in einem 10er Block kauft. Außerdem habe ich ein Jahresabo von Velib (28€) für Mietfahrräder in der Stadt gekauft. Das lohnt sich auf jeden Fall bei gutem Wetter.
Die Lebenshaltungskosten in Paris sind im Vergleich zu Berlin höher. Ich habe sicherlich 1/3 bis 1/2 mehr für Einkäufe/ Essen gehen bezahlt. Durch meine überdurchschnittlich günstige Miete konnte ich wenigstens an dieser Stelle sparen.
Die meisten Freizeitangebote wie Museen oder Versailles waren für mich gratis. In Frankreich sind viele Museen unter 26 Jahren für Bürger*innen der Europäischen Union umsonst. Auch für Theater- oder Kinobesuche gab es Studierendenrabatte.
Als Tipp für nachfolgende Studenten würde ich mitgeben, dass sie sich rechtzeitig um eine Unterkunft kümmern sollten, da die Gastuniversität leider nichts anbietet.
Bei WG-Gesucht oder auf der Website von Crous lohnt es sich auch zu schauen. Außerdem gibt es auch einige Facebook Gruppen, in denen man auch nach Tipps fragen kann. 

Studienfach: Vergleichende Literatur- und Kunstwissenschaft

Aufenthaltsdauer: 09/18-01/19

Gastuniversität: Université Paris-Est Créteil-Val-de-Marne

Gastland: Frankreich


Rückblick

Besonders gut war für mich tatsächlich, dass ich noch 25 Jahre alt war. Damit habe ich mir recht viel Geld bei Freizeitaktivitäten gespart.
Auch würde ich gerne teilen, dass ich trotz meiner wenig vorhandenen Sprachkenntnisse (A2) sehr froh bin, dass es für meinen Studiengang kein direktes Mindestniveau (meist B2) gab. Auch wenn ich zu Beginn größere Schwierigkeiten hatte, mich zurecht zu finden oder Dinge zu erfragen, hat es mir doch enorm viel gebracht. Gerade am Anfang konnte ich fast jeden Tag sprachliche Fortschritte feststellen.

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