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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Schon länger wollte ich eine Zeit lang in Frankreich leben und habe mich deshalb für das Wintersemester 22/23 auf zwei Universitäten in Frankreich beworben. Über einen Nachrückplatz bin ich in meine erste Priorität, nach Grenoble gekommen. Der Bewerbungsprozess und die Kommunikation vor dem Aufenthalt liefen gut und übersichtlich. Allerdings war mir bis zu meinem Antritt nicht bewusst, dass die Kurse in Französisch sein werden, da das von der UP nicht kommuniziert wurde. Der Kontakt wurde über den Koordinator an der UP Wolfgang Schwanghardt und die dortige Koordinatorin Elise Beck hergestellt. Nach der Bewerbung über das Onlineformular wurde ich im Juli von der Gastuniversität mit einer Bestätigung kontaktiert. Die Kurswahl für das Learning Agreement war nicht so leicht, da leider nicht zu erkennen war, welche Kurse wann stattfinden, sodass die finale Entscheidung erst in Frankreich getroffen werden konnte, allerdings waren die Ansprechpersonen in Grenoble sehr nett und haben regelmäßig nach ihrem Wissen geantwortet. Vor dem Aufenthalt wurde ich auch von der UGA kontaktiert, um einen Sprachtest für die Einstufung eines Sprachkurses zu machen, der von Seiten der UGA für Studierende aus dem Ausland angeboten wird. Außerdem habe ich mich bereits im Juni für einen Platz im Studierendenwohnheim beworben, die auch von der UGA vergeben werden.


Studienfach: Climate, Earth, Water, Sustainability

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität: Universitè Grenoble Alpes

Gastland: Frankreich

In Frankreich startet das Semester schon im September. Dort konnte ich dann in einer Residenz der Firma CROUS einziehen, die sich dort um die Wohnheime und Verpflegung von Studierenden kümmert. Das Zimmer war sehr klein und pragmatisch. Auf insgesamt 9m² mit Schiebebett habe ich für 250€ im Monat in einem Wohnheim gelebt. Es gab eine Gemeinschaftsküche und im Zimmer noch ein eigenes Badezimmer. Diese Erfahrung würde ich allerdings nicht weiterempfehlen, da die Kommunikation mit der Firma nicht immer gut lief. Allerdings war das Preis-Leistungs-Verhältnis dementsprechend in Ordnung, da auch die Lebenserhaltungskosten in Frankreich höher sind als in Deutschland. An der Universität war ich eingeschrieben an der IUGA, dem Institut für Urbanismus und Geografie der Alpen (IUGA), da über dieses Institut die Kooperation lief. Mit dem Einschreiben gab es wenig Probleme, bei einem Termin wurde der Studierendenausweis ausgehändigt, mit dem es allerdings kein Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr gibt. An der IUGA gab es dann einige Einführungsveranstaltungen für Erasmus-Studierende. Dann habe ich in den ersten Wochen meine Kurswahl final getroffen. An der IUGA mussten 50% der Leistungspunkte absolviert werden. Im Bereich Klima gibt es allerdings auch einen Studiengang an dem Institut für Physik (PHITEM), weshalb die Anpassung der Kurswahl etwas durcheinander war, da die beiden Institute nicht auf demselben Campus liegen.


Ich habe mir einige Kurse angeschaut und dann die folgenden Kurse gewählt:
▪ Dynamique des hydrosystèmes de montagne (IUGA)
▪ Biodiversité et Gestion adaptative en territoires naturels, agricoles et forestiers (IUGA)
▪ Climat, informations et services climatiques ClimSeC (IUGA)
▪ Air, soil, water: introduction to environmental pollutants modelling (PHITEM)
▪ Französisch B2


Die Kurse an der IUGA waren Blockseminare, die nur an vereinzelten Terminen oder über eine Woche im Semester angeboten wurden. Nur der Kurs am Institut für Physik und der Französischkurs waren wöchentliche Veranstaltungen. Ab Oktober ging es dann los mit den Blockseminaren und der damit einhergehenden Überschneidung einiger Termine, da für die Blockkurse jeweils eine ganze Woche beansprucht wurde. Hierbei gab es Verständnis von Seiten der Professor*innen, allerdings konnte ich so trotzdem immer nur einen Kurs besuchen. In zwei der Kurse an der IUGA haben wir Tagesausflüge gemacht, in denen wir uns das Umfeld in den Alpen um Grenoble passend zum Unterrichtsthema angeschaut und selbst Messungen durchgeführt haben. Die Professor*innen waren nett und hilfsbereit gegenüber Studierenden aus dem Ausland und die Organisation der Exkursionen von Seiten der Universität sehr übersichtlich. Die Unterrichtssprache war an der IUGA durchgehend Französisch, nur an der PHITEM wurde mit einer Mischung aus Englisch und Französisch unterrichtet. Die Prüfungsleistung in den Blockseminaren war je nachdem eine Hausarbeit mit 10-15 Seiten in Gruppen und Präsentationen. Der Aufwand für die Kurse war angemessen und machbar. Im Kurs an der PHITEM haben wir im Dezember eine sehr anspruchsvolle Klausur geschrieben. Zum Lernen sind die Bibliotheken der UGA gut ausgestattet, allerdings im Vergleich zu Potsdam nur bis 18 oder 19 Uhr geöffnet (auch am Wochenende).

Studienfach: Climate, Earth, Water, Sustainability

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität: Universitè Grenoble Alpes

Gastland: Frankreich


Rückblick

Insgesamt kann ich den Aufenthalt in Grenoble aber sehr empfehlen. Die Universität ist sehr gut strukturiert, das Lernklima angenehm und die Organisation für Studierende aus dem Ausland sehr gut. Vor dem Aufenthalt würde ich mir allerdings genau anschauen, an welchem Institut man Kurse belegen möchte, da die Überschneidung der Kurse dazu geführt hat, dass nicht immer an allen Terminen teilgenommen werden konnte. Das kann allerdings sehr gut mit allen Ansprechpersonen im Vornherein geklärt werden. Die Professor*innen und Mitarbeitenden der IUGA antworten sehr schnell und hilfsbereit. Allerdings ist es sehr wichtig Sprachkenntnisse in Französisch zu haben, wenn man an das Institut für Geografie gehen möchte, da dort fast ausschließlich Französisch gesprochen wird. Anders ist es am Institut für Physik. Außerdem ist für Menschen, die gerne draußen sind, das Freizeitangebot hervorragend. Wandern, Klettern und Skifahren gehört zum Alltag. Es gibt organisierte Aktivitäten von der Universität, bei denen man andere Studierende kennenlernen kann und gemeinsam Ausflüge unternehmen kann. Das Sportangebot der Universität ist sehr empfehlenswert, man muss nur die Fristen zur Anmeldung am Anfang des Semesters beachten. Während des Aufenthaltes habe ich nicht nur kulturell und sprachlich dazugelernt, sondern auch die Alpen als Ökosystem besser kennengelernt und mein geografisches Verständnis vertieft. Diese Erfahrung fürs Leben würde ich immer wärmstens weiterempfehlen.

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