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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Schon zu Beginn meines Studiums habe ich mit dem Gedanken gespielt, ein Auslandssemester zu absolvieren. Nach einigen Semestern habe ich mich dann auf der Internetseite der Universität Potsdam informiert, mit welchen Partneruniverstäten für meinen Studiengang kooperiert wird. Dabei hat die København Proffesionshøjskole direkt mein Interesse geweckt: Einerseits, da mich Kopenhagen als Stadt gereizt hat und andererseits aufgrund der Bildungssysteme in den skandinavischen Ländern. Daraufhin habe ich den zuständigen Austauschkoordinator kontaktiert und meine Bewerbung eingereicht, bei welcher man ein Bewerbungsformular ausfüllen, sowie zusätzlich ein Motivationsschreiben, einen Sprachnachweis für Englisch und eine Leistungsübersicht einreichen musste. Anfang Mai erhielt ich den „letter of acceptance“, womit ich offiziell angenommen wurde. Die Hochschule in Kopenhagen war sehr organisiert und hat mir immer rechtzeitig alle wichtigen Informationen und Dokumente zugeschickt. Somit wusste ich beispielsweise auch schon im Mai, wie mein Stundenplan aussehen würde.


Studienfach: Lehramt Primarstufe

Aufenthalsdauer: 08/2023 - 12/2023

Gastuniversität: København Proffesionshøjskole

Gastland:Dänemark

Studium an der Gastuniversität

In der Hochschule in Kopenhagen ist das Kurssystem etwas anders, als man es in Potsdam gewohnt sind. Anstatt vieler verschiedener Lehrveranstaltungen wählt man in Kopenhagen nur drei Kurse, welche jeweils zehn ECTS ausmachen. Ich habe die Lehrveranstaltungen: „Processes in language acquisition and communication skills (English)”, “Musical expression in Teaching and Learning” und “Deutsch als Fremdsprache: Interkulturelle Kommunikation” gewählt. Die Veranstaltungen sind in der Regel alles Seminare und ähneln Workshops. Sie umfassen oft einen ganzen Tag (beispielsweise 10:00 Uhr – 17:00 Uhr, inklusive Pausen). Ich musste mich anfangs erst einmal daran gewöhnen, denselben Kurs für mehrere Stunden am Stück zu haben, jedoch gewöhnt man sich auch recht schnell daran. In allen meinen Kursen musste ich am Ende keine Klausur schreiben, sondern (für Englisch und Deutsch) ein Portfolio am Ende des Semesters schreiben und einreichen, welches der Leistungsbewertung diente. Dieses war, besonders für den Englischkurs, recht aufwändig, aber mit der richtigen Zeiteinteilung machbar. In Musik mussten wir über das Semester hinweg vier Modulaufgaben in Gruppen absolvieren und präsentieren (beispielweise einen eigenen Song schreiben oder eine Tanzchoreographie einstudieren). An der Hochschule wird sehr viel Wert auf Gruppenarbeiten gelegt. Innerhalb der Seminare gab es viele semesterbegleitende Gruppenarbeiten, in welchem man unter anderem gemeinsam Präsentationen vorbereiten muss. Darüber hinaus war es oft vorgesehen, zur Vorbereitung auf die Kurse zu Hause Literatur zu lesen. Die Beziehung zu den Dozierenden ist sehr locker – man duzt sich und spricht sich mit dem Vornamen an. Auf dem Campus Carlsberg, an welchem alle meine Kurse stattfanden, gibt es nicht so eine Bibliothek, wie man sie aus Deutschland gewöhnt ist. Die Bibliothek ist für Gruppenarbeiten nutzbar und es wird oft laut geredet. Daher eignet sie sich eher weniger gut, um konzentriert zu lernen oder zu arbeiten, aber bietet eine tolle Möglichkeit, um sich mit seinen Mitstudierenden für Gruppenarbeiten zu treffen.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Die Kurse an der København Proffesionshøjskole, welche man als Austauschstudierender im Vorfeld wählen konnte, bestanden in der Regel nur aus internationalen Studierenden. Dies ist gut, um schnell Anschluss zu finden und um schnell das Gefühl einer Gemeinschaft zu entwickeln. Auch in der Willkommenswoche gab es sehr viele Teambuilding-Angebote, durch die man zu Beginn schnell andere Austauschstudierende kennenlernen konnte. Andererseits empfand ich es als etwas schade, dass man dadurch sehr wenig Kontakt zu Dänen hatte. Daher war ich sehr froh über meinen Kurs „Deutsch als Fremdsprache: Interkulturelle Kommunikation“, welcher für dänische Studierende gedacht ist, die später einmal Deutschlehrkraft werden wollen. Ich war mit einer anderen österreichischen Austauschstudentin die einzige Internationale. Durch die kursinternen Gruppenarbeiten habe ich somit auch Freundschaften mit Dänen schließen können, was mir auch half, die dänische Kultur etwas mehr kennenzulernen. Auch in meinem Musikkurs gab es einige Seminartermine, bei welchen wir mit den dänischen Musikstudierenden gemeinsam musiziert haben.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Vor dem Auslandsaufenthalt würde ich meine Englischkenntnisse als gut einschätzen, jedoch hatte ich das Gefühl, etwas aus der Übung zu sein. Durch den Aufenthalt in Kopenhagen haben sich meine Englischkenntnisse definitiv verbessert, da die Kurse auf Englisch waren und man mit den anderen internationalen Studierenden überwiegend auf Englisch kommuniziert hat. Durch die tägliche Benutzung der englischen Sprache hat sich mein Wortschatz erweitert und ich bin sicherer und flüssiger im Sprechen geworden. Es gab von der Hochschule aus auch das Angebot Dänisch zu lernen. Dafür übernahm die Hochschule alle Kosten, solange man die mündliche Prüfung zum Ende des Semesters besteht. Ich persönlich habe mich gegen das Angebot entschieden und mir selber in meiner Freizeit ein paar Grundkenntnisse beigebracht, um mich zumindest etwas (z.B. im Supermarkt) auf Dänisch verständigen zu können.

Wohn- und Lebenssituation

Die Unterkunft wurde mir als ein mögliches Wohnangebot von der Hochschule vermittelt, welches ich entweder annehmen oder ablehnen konnte, woraufhin ich mich allerdings selber um eine andere Unterkunft hätte kümmern müsste. Daher habe ich das Angebot für ein Wohnheim im Norden Kopenhagens angenommen und musste im Voraus auch schon die gesamte Miete für meinen Aufenthalt dort zahlen. Die Miete war sehr hoch, rund 650€ für ein ca. 11qm² Zimmer, jedoch habe ich schnell feststellen müssen, dass das normale Preise für das Leben im Kopenhagen sind. Von anderen Studierenden habe ich dann erfahren, dass diese teilweise 1000€ pro Monat zahlen mussten. Mein Wohnheim war ehrlicherweise schon etwas in die Jahre gekommen. Beispielsweise war es sehr hellhörig, zudem konnte man die Wäsche nicht am Wochenende waschen. Man teilt sich mit ca. zehn Personen eine gemeinsame Küche, wodurch man bei einer guten Gemeinschaft schnell Anschluss finden kann. Dennoch war ich zufrieden mit meiner Wohnsituation und die Lage war recht gut. Es gab eine S-Bahn-Station direkt vor dem Wohnheim, welche einen sehr schnell ins Zentrum und an die Hochschule gebracht hat. Jedoch sind die Ticketpreise in Kopenhagen sehr teuer, weshalb ich mich für den typischen dänischen Weg entschieden habe – das Fahrrad. Ich habe mir ein Fahrrad für das ganze Semester vor Ort ausgeliehen, das ist bei mehreren Anbietern möglich (z.B. bei swapfiets.dk/en-DK/copenhagen). Die Fahrradwege sind in Kopenhagen sehr breit und gut ausgebaut und generell wird sehr viel Rücksicht auf Fahrradfahrer genommen. Von meinem Wohnheim hat man mit dem Fahrrad etwa 30 Minuten zur Uni gebraucht und ca. 20 Minuten ins Zentrum. Ansonsten ist wichtig zu erwähnen, dass in Dänemark fast ausschließlich mit Karte bezahlt wird, weshalb eine Visa Karte definitiv empfehlenswert ist aufgrund der anderen Währung (dänische Kronen). Die Dänen haben ihr eigenes Bezahlsystem (Mobile Pay), was allerdings an eine dänische Telefonnummer und ein dänisches Bankkonto gebunden ist. Nach der Ankunft ist es wichtig, sich um seine CPR-Nummer zu kümmern. Diese wird für wirklich viele Dinge im Alltag benötigt, wie zum Beispiel, um zum Arzt gehen zu können, da man mit der CPR-Nummer auch eine sogenannte Yellow Card bekommt. Das ist die dänische Gesundheitskarte und darüber ist man krankenversichert. Man muss dafür erst einen Termin beim SIRI's Citizen Centre vereinbaren (dies kann man bereits vor der Ankunft vereinbaren) und anschließend noch einmal einen Termin beim International House. Insgesamt habe ich es persönlichschon als ein wenig kompliziert und zeitaufwändig empfunden, jedoch ist dieser Schritt leider unvermeidbar, um im Land anzukommen. Auch die Hochschule steht für Fragen bereit und vermittelt wichtige Informationen noch einmal in der Willkommenswoche. Die Lebenshaltungskosten sind in Kopenhagen definitiv höher als in Deutschland, beispielsweise merkt man das schnell an den Preisen in den Supermärkten. Ein Kaffee kostet in einem Café schnell mal 7€ und auch Kleidung ist teurer als in Deutschland. Ich kann sehr empfehlen, in den wärmeren Monaten einen Flohmarkt zu besuchen. Dort gibt es viele hübsche Kleidungs- und Dekostücke für weniger Geld und es ist ein ganz besonderer Flair. Aber Achtung: Hierfür benötigt man Bargeld oder Mobile Pay.

Studienfach: Lehramt Primarstufe

Aufenthalsdauer: 08/2023 - 12/2023

Gastuniversität: København Proffesionshøjskole

Gastland:Dänemark


Rückblick

Rückblickend kann ich sagen, dass ich sehr positiv auf meinen Auslandsaufenthalt zurückblicke. Ich habe einen intensiven Einblick in die dänische Kultur und das Bildungssystem dort bekommen und mich persönlich als auch auf mein Studium bezogen weiterentwickeln können. Es war eine tolle Erfahrung und ich kann nur jedem raten, die Möglichkeit zu nutzen und ein Semester im Ausland zu studieren. Kopenhagen ist wirklich eine wunderschöne Stadt, in der es sich lohnt, eine Weile zu leben und zu studieren.

Dänemark

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