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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe mich sehr spontan im Januar 2021 dazu entschieden, ein Auslandssemester absolvieren zu wollen. Mich hat die Fachrichtung politische Psychologie interessiert und ein ehemaliger Professor hat mir die Universität in Aarhus empfohlen. Kurzerhand habe ich dann bei der Erasmus-Koordinatorin meiner Fakultät nachgefragt, ob es noch Restplätze für die Universität in Aarhus gibt. Die Plätze waren leider schon vergeben, aber Frau Kletzin ermöglichte die Umschreibung eines Soziologie-Platzes auf den Bereich Politikwissenschaft, sodass ich mich dennoch auf diese Universität bewerben konnte. Nachdem ich von der Universität Potsdam nominiert wurde, hat sich Aarhus per Mail mit mir in Verbindung gesetzt und mir alle nötigen Links und Hinweise für die Bewerbung an der Universität zugesendet (https://international.au.dk/education/admissions/exchange/admission-to-aarhus-university). Die Uni ist hervorragend organisiert. Alle wichtigen Informationen werden immer rechtzeitig per E-Mail zugestellt und ggf. auch Reminder versendet. Außerdem sind die Koordinator*innen der Fakultät jederzeit erreichbar und sehr hilfsbereit. Man muss nur beachten, dass man sich bereits sehr früh bewerben und auch bereits im April für Kurse einschreiben muss – die dänischen Semester fangen früher an. Ich war im Wintersemester in Aarhus und musste den größten Teil der Vorbereitung bereits im März/April vornehmen. Ich würde empfehlen, regelmäßig E-Mails zu checken, damit man keine Deadlines aus den Augen verliert.


Studienfach: Politikwissenschaft

Aufenthalsdauer: 08/2021 - 01/2022

Gastuniversität: Aarhus University

Gastland:Dänemark

Studium an der Gastuniversität

Ich habe mein Studium an der Universität geliebt. Zunächst wurden wir mit einer super geplanten Einführungswoche begrüßt, in der man nicht nur die Uni und die Stadt kennengelernt hat, sondern auch die anderen internationalen Studierenden, die mit einem zusammen studieren werden. Ich würde empfehlen, diese Woche unbedingt mitzunehmen. Jede/r Studierende hat auch zwei „Buddies“, an die man sich jederzeit mit allen Fragen wenden kann. In diesem Semester habe ich sehr viel studiert. Der Leseaufwand ist ziemlich hoch, was aber auch u.a. daran liegt, dass die Kurse 10 ETCS umfassen – also doppelt so viel wie in Potsdam. Außerdem sind die Ansprüche an der Universität relativ hoch. Allerdings habe ich dadurch auch sehr viel gelernt, was u.a. auch an den engagierten, hilfsbereiten und sehr kompetenten Dozierenden lag. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Außerdem verfügt Aarhus über eine großartige Bibliothek. Sie ist nicht nur optisch ansprechend, sondern hat großartige Lesesäle, eine Cafeteria (mit einem riesigen Kuchenbuffet), aber auch Entspannungsecken mit Sofas, Tischtennis und Massagestühlen – es lässt sich da also aushalten (https://www.kb.dk/ ). Das Einzige, was mich ein wenig enttäuscht hat, war die kleine Auswahl an Kursen. Die Universität hatte nur fünf verschiedene englischsprachige Seminare im Angebot. Darunter auch leider keins im Bereich politische Psychologie, was meine primäre Motivation war, um nach Aarhus zu gehen. Außerdem war ein Seminar Pflicht (Dänische Politik und der Dänische Wohlfahrtsstaat im Vergleich). Aber um ehrlich zu sein war das mein Lieblingsseminar, weil es dem Dozierenden gelungen ist, das Thema sehr ansprechend und interessant zu gestalten. Hier kann man die vergangenen Seminar-Angebote schon mal auschecken: https://kursuskatalog.au.dk/en?year=2021-2022.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe in einem Wohnheim mit 11 anderen dänischen Studierenden gewohnt. Ich habe mir das privat gesucht, allerdings hatte ich Glück. Wohnungssuche in Aarhus ist nicht leicht - vor allem wenn man eine Unterkunft sucht, die bezahlbar sein soll. Wenn man sich dennoch dafür entscheidet sich eine Wohnung privat und nicht über die Uni zu suchen, würde ich empfehlen, früh anzufangen. Alles über 4000Kr. ist sehr teuer! Meine Mitbewohner*innen waren sehr herzlich. Sie haben mir die Stadt gezeigt und wir haben aber auch viele Abende zusammen in der Küche verbracht, Filme geschaut, Kuchen gebacken oder Weihnachtsdekoration gebastelt. Wir haben auch manchmal zusammen gelernt oder Sport gemacht. Durch das Zusammenleben mit Dän*innen bekommt man noch mal einen besseren Einblick in dänische Gewohnheiten, Essen und Traditionen. Wir haben bspw. im Wohnheim einen Tour de Chambre (http://annewhere.com/de/2012/11/tour-de-was/ ) gemacht, Weihnachtsdinner- und Weihnachtmittagessen und in der Weihnachtszeit regelmäßig Æbleskiver und Gløgg gegessen und getrunken. Alles in allem was es total gemütlich, entspannt und ich habe auch ein bisschen Dänisch von ihnen lernen können. Wenn man in Dänemark registriert ist (ist Pflicht auch für Erasmus-Studierende), dann wird einem ein kostenloser Sprachkurs angeboten. Auch wenn ich nur 4 Monate vor Ort war, konnte ich am Ende des Kurses ein paar Dinge über mich auf Dänisch sagen und ein paar Worte mit meinen Mitbewohner*innen wechseln. Außerdem bekommt man bei der Anmeldung in Dänemark einen/r Hausarzt*in zugewiesen und kann wie andere Bürger*innen die Gesundheitsversorgung vor Ort kostenlos nutzen. Wenn man ausgehen will, sollte einem auf jeden Fall bewusst sein, dass alles sehr teuer ist. Dän*innen werden gut bezahlt und das spiegelt sich auch in den Preisen für Essen/Trinken/Clubs etc. wider. Ein Bier kostet meistens um die 7€ und ein Falafel-Wrap 8-9€. Die Preise in den Supermärkten sind nicht so viel höher, aber dennoch muss einem klar sein, dass Dänemark einfach teurer ist als Deutschland und auch wenn die Erasmus-Förderung relativ großzügig ist, reicht sie oftmals nicht mal für die Miete.

Studienfach: Politikwissenschaft

Aufenthalsdauer: 08/2021 - 01/2022

Gastuniversität: Aarhus University

Gastland:Dänemark


Rückblick

Alles in allem würde ich Aarhus als Erasmus-Erfahrung sehr empfehlen. Ich fand vor allem die Universität und die Lernerfahrung vor Ort herausragend, aber ich habe auch viele liebe Menschen kennengelernt, mit denen ich meine Freizeit verbracht habe. Wenn man offen an die Erasmus-Erfahrung herangeht, wird man keine Probleme haben, andere Menschen kennen zu lernen. Die Universität bietet zahlreiche Möglichkeiten im ganzen Semester, andere Studierende zu treffen und dann führt auch die Größe der Stadt dazu, dass man schnell mal Bekannten über den Weg läuft oder sich spontan verabredet. Aarhus ist total entspannt und gemütlich, aber dennoch immer für eine Party zu haben. Außerdem würde ich empfehlen, ein Fahrrad vor Ort zu haben. Öffentliche Transportmittel sind recht teuer und mit dem Fahrrad ist man eigentlich überall in 10 min (zumindest in eine Richtung, Aarhus ist bergig). Man kann immer ein Fahrrad bei Swapfiets mieten (https://swapfiets.dk/en-DK/aarhus ) - das macht der Großteil der internationalen Studierenden.

Dänemark

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